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لفت سويدي

Brassica napus subsp. rapifera Metzg. ex Sinskaya

Steckrübe ( الألمانية )

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Aufgeschnittene Steckrübe, die im Handel oft als Kohlrübe bezeichnet wird.

Die Steckrübe (Brassica napus subsp. rapifera Metzg., Synonym: Brassica napus subsp. napobrassica Mill.) ist eine Unterart des Rapses. Sie ist zu unterscheiden von der Speiserübe (Brassica rapa subsp. rapa) und gilt als typisches Wintergemüse.

Die Steckrübe wird auch Kohlrübe, Kohlrabe, Butterrübe, Erdkohlrabi, Unterkohlrabi, Bodenkohlrabi, Runke, Runkelrübe[1] und in Norddeutschland gelegentlich noch Wruke genannt. In Österreich heißt die Steckrübe auch Dotsche[2], in Altbayern Dodschn[3], im Schweizerdeutschen Knutsche und in Siebenbürgen Kamputze.

Beschreibung

Steckrüben haben eine annähernd runde Form, eine grüne bis gelbliche, manche Sorten auch rötliche, derbe Schale und weißliches bis gelbes Fleisch mit einem herbsüßen, an Kohl erinnernden Geschmack.

Herkunft und Verbreitung

Die Steckrüben erreichten Deutschland im 17. Jahrhundert aus Skandinavien, daher auch die Bezeichnung „Schwedische Rübe“. Der tatsächliche Ursprung der Steckrübe ist jedoch ungeklärt. Heute wird sie weltweit in allen gemäßigten Klimazonen angebaut. Erntesaison in Europa ist September bis Mai.

Geschichte

In Notzeiten waren Steckrüben mehrfach die letzte Nahrungsreserve für einen Großteil der Bevölkerung. In die Geschichte eingegangen ist der sogenannte deutsche Steckrübenwinter während des Ersten Weltkriegs 1916/17 („früh Kohlrübensuppe, mittags Koteletts von Kohlrüben, abends Kuchen von Kohlrüben“). Da die Kartoffelernte im Herbst 1916 eine Missernte war, wurden Steckrüben als Ersatz herangezogen. Sie waren vorher hauptsächlich als Schweinefutter angebaut worden. Da praktisch alle Lebensmittel in Deutschland knapp waren, dienten Steckrüben als Basis für die verschiedensten Gerichte, 1917 erschienen eigens Steckrüben-Kochbücher. So gab es Rezepte für Steckrüben-Marmelade, Aufläufe, Suppen, Sauerkraut-Ersatz aus Steckrüben und sogar Steckrüben-Kaffee. Das Rezept lautete: „Steckrüben raspeln und im Ofen trocknen. Die getrockneten Rübenschnitzel werden dann durch eine Kaffeemühle gedreht. Wie normales Kaffeemehl behandeln.“ Mit Bezeichnungen wie „Ostpreußische Ananas“ sollte dieses Gemüse der Bevölkerung schmackhaft gemacht werden.[4] Davon abgeleitet wurden auch Bezeichnungen wie „Mecklenburgische Ananas“ üblich.[5]

Da Steckrüben in der Bevölkerung trotz der schlechten Ernährungslage unbeliebt waren, hatte die Reichskartoffelstelle am Ende des Winters 1917 noch etwa 80 Millionen Zentner Steckrüben übrig, die nicht verteilt worden waren. Sie wurden zu Dörrgemüse und Rübenmehl weiterverarbeitet. Dieses Mehl wurde dann mit Kartoffelmehl und mit Maggi-Suppenwürfeln gemischt und als „Vollkost“ in den Handel gebracht, wobei jede Familie eine gewisse Menge abnehmen musste, um andere Lebensmittel kaufen zu können.[4]

Auch im Hungerwinter 1946/47 nach dem Zweiten Weltkrieg kamen in Ermangelung ausreichender Nahrungsmittelmengen die Ersatzrezepte für Steckrüben vielfach zum Einsatz.

Inhaltsstoffe

Nährwert pro 100 g Steckrüben, roh[6] Brennwert 157 kJ (37 kcal) Wasser 89,43 g Eiweiß 1,08 g Kohlenhydrate 8,62 g - davon Zucker 4,46 g - Ballaststoffe 2,3 g Fett 0,16 g - gesättigte Fettsäuren 0,027 g - einfach ungesättigt 0,025 g - mehrfach ungesättigt 0,088 g Vitamine und Mineralstoffe Vitamin A 0 µg Vitamin B1 0,090 mg Vitamin B2 0,040 mg Vitamin B3 0,700 mg Vitamin B5 0,160 mg Vitamin B6 0,100 mg Vitamin B9 0 µg Vitamin B12 0,00 µg Vitamin C 25,0 mg Vitamin D 0 µg Vitamin E 0,30 mg Vitamin K1 0,30 µg Calcium 43 mg Eisen 0,44 mg Magnesium 20 mg Natrium 12 mg Phosphor 53 mg Kalium 305 mg Zink 0,24 mg Kupfer 0,032 mg Mangan 0,131 mg Selen 0,7 µg

Steckrüben enthalten Traubenzucker, Eiweiß, Fett, schwefelhaltige ätherische Öle, Mineralstoffe, Carotin, Provitamin A und die Vitamine B1, B2, C sowie Nicotinsäureamid. Durch ihren hohen Wassergehalt sind sie sehr kalorienarm.[6]

Verwendung

In der Küche werden in Deutschland traditionell nur die bis zu 1,5 Kilogramm schweren, gelbfleischigen Wurzelknollen verwendet, während die weißfleischigen Kohlrüben verfüttert werden (Futterkohlrübe).[1] Besonders in Norddeutschland gehören Steckrübeneintopf und Rübenmus zur traditionellen Küche, die beide auch unter dem traditionellen Namen Rübenmalheur bekannt sind. Daneben spielen Steckrüben in der norwegischen und isländischen Küche eine wichtige Rolle sowohl als Rübenmus als auch als Gemüseeinlage in Suppen und als Zutat zur lokalen Variante des Labskaus.

Zur Zubereitung werden Steckrüben in der Regel geschält, in dicke Stifte oder Würfel oder Raspel geschnitten, mit Fett und Flüssigkeit gedünstet und nach Rezept weiterverarbeitet (sie sind aber auch roh genießbar, z. B. geraspelt als Salat).

Kulturelles

Die Kohlrübe wird von der Narrenzunft Inneringen als Narrenkleid verwendet. Dies geht zurück auf eine Sage, wonach ein Bauer aus Inneringen im 19. Jahrhundert bei einem Markt in Sigmaringen die größte Kohlrübe („Kohlrabe“) aufzuweisen hatte. Hieraus entstand der Neckname „Kohlraben-Köpf“, den die Narrenzunft dann 1983 für ihr Narrenkleid aufgegriffen hat.

Die Steckrübe ist das Gemüse des Jahres für 2017 und 2018. Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt hat dieses mild-süßliche Wintergemüse zur Liste der gefährdeten Kulturpflanzen hinzugefügt, um auf den rückgängigen Anbau dieses traditionell gezüchteten Raps-Kohls aufmerksam zu machen.[7]

Die Kohlrübe war bei Fontane Gegenstand kulinarischer und sozialer Betrachtungen:

„‚Du hättest sie hören sollen […] wie sie das dürftige Kleinleben ausmalte, für das sie nun mal nicht geschaffen sei; sie sei nicht für Speck und Wruken und all dergleichen.‘ […] ‚Hm,‘ sagte Schmidt, ‚das gefällt mir nicht, namentlich das mit den Wruken. Das ist bloß ein dummes Vornehmtun und ist auch kulinarisch eine Torheit; denn alle Gerichte, die Friedrich Wilhelm I. liebte, so zum Beispiel Weißkohl mit Hammelfleisch oder Schlei mit Dill – ja. lieber Marcell, was soll dagegen aufkommen?‘“

Literatur

  • Rainer Horbelt, Sonja Spindle: Die deutsche Küche im 20. Jahrhundert. Von der Mehlsuppe im Kaiserreich bis zum Designerjoghurt der Berliner Republik. Eichborn, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-8218-1593-0, S. 63–66.

Einzelnachweise

  1. a b Waldemar Ternes, Alfred Täufel, Lieselotte Tunger, Martin Zobel (Hrsg.): Lebensmittel-Lexikon. 4., umfassend überarbeitete Auflage. Behr, Hamburg 2005, ISBN 3-89947-165-2. , S. 970
  2. Sprache in Österreich. In: ostarrichi.org. Abgerufen am 24. August 2012.
  3. bayrisches-woerterbuch.de
  4. a b Rainer Horbelt, Sonja Spindle: Die deutsche Küche im 20. Jahrhundert. Eichborn, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-8218-1593-0, S. 63–66.
  5. Carola Ruff: Das Neuland-Kochbüchlein. Verlag für die Frau, Leipzig 1996, ISBN 3-7304-0464-4, S. 26.
  6. a b Full Report (All Nutrients): 11435, Rutabagas, raw. In: National Nutrient Database for Standard Reference Legacy Release. United States Department of Agriculture Agricultural Research Service. Abgerufen am 25. Dezember 2018.
  7. Steckrübe – Gemüse der Jahre 2017/18. In: nutzpflanzenvielfalt.de. Abgerufen am 1. Januar 2017.
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Steckrübe: Brief Summary ( الألمانية )

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Die Steckrübe (Brassica napus subsp. rapifera Metzg., Synonym: Brassica napus subsp. napobrassica Mill.) ist eine Unterart des Rapses. Sie ist zu unterscheiden von der Speiserübe (Brassica rapa subsp. rapa) und gilt als typisches Wintergemüse.

Die Steckrübe wird auch Kohlrübe, Kohlrabe, Butterrübe, Erdkohlrabi, Unterkohlrabi, Bodenkohlrabi, Runke, Runkelrübe und in Norddeutschland gelegentlich noch Wruke genannt. In Österreich heißt die Steckrübe auch Dotsche, in Altbayern Dodschn, im Schweizerdeutschen Knutsche und in Siebenbürgen Kamputze.

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