dcsimg
Image of Dendropsophus nanus (Boulenger 1889)
Creatures » » Animal »

Vertebrates

Vertebrata

Wirbeltiere ( German )

provided by wikipedia DE
 src=
Vertebrata ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zur gleichnamigen Algengattung siehe Pinselbüschelalge.

Wirbeltiere (Vertebrata, dt. Vertebraten[1]) sind Chordatiere mit einer Wirbelsäule. Zu diesem Unterstamm gehören fünf traditionell als Klassen geführte Großgruppen: Fische (Knochen- und Knorpelfische), Amphibien, Reptilien und Vögel, Säugetiere sowie als urtümliche Vertreter zudem die Rundmäuler. Ihnen wird die informelle Gruppe der Wirbellosen oder Invertebrata (das sind alle übrigen Tiere) gegenübergestellt, die keine Wirbelsäule haben.

Von vielen Zoologen wird heute der Begriff Schädeltiere (Craniota) für dieses Taxon bevorzugt. Diese Auffassung berücksichtigt, dass die Rundmäuler, wie auch einige andere Wirbeltiere, als Achsenskelett keine Wirbelsäule, sondern eine Chorda dorsalis haben. Doch allen Wirbeltieren gemein ist ein verknöcherter oder knorpeliger Schädel; sein Vorhandensein gehört somit zu den gemeinsam abgeleiteten Merkmalen (Synapomorphien) dieser Chordaten-Gruppe.

Grundplan

Die Monophylie der Wirbeltiere wird durch eine Reihe gemeinsamer abgeleiteter (neuer) Grundplanmerkmale (Synapomorphien) unterstützt:

  • Mehrschichtige Epidermis: Die Epidermis differenziert sich in mehrere übereinander liegende Zellschichten. Innerhalb der Wirbeltiere kommt es zur Ausbildung der „Haut“ mit mehreren Schichten und zugehörigen Strukturen wie Schuppen, Federn etc.
  • Neurocranium: Das Gehirn und die großen Sinnesorgane werden von einer Kapsel geschützt (Hirnschädel).
  • Neuralleiste: Eine embryonale Struktur aus pluripotenten Zellen, welche aus dem Ektoderm an der Grenze zwischen epidermalem Ektoderm und neuralem Ektoderm hervorgehen. Sie bilden unter anderem Skelettstrukturen des Kopfes, Pigmentzellen, Nervenzellen wie Rohon-Beard-Zellen, Ganglien und Odontoblasten.
  • Plakoden: Verdickungen der embryonalen Epidermis. Zellen der Plakoden sind an der Ausbildung neuraler Organe beteiligt.
  • Innenohr: Sitz des Gleichgewichtsorgans
  • Gehirn: Der vordere Teil des Neuralrohres ist zu einem (mehrteiligen) Gehirn ausdifferenziert.
  • Gehirnnerven: Im Grundplan zehn Nerven völlig unterschiedlicher Natur, welche das Gehirn mit der Peripherie verbinden. Sie sind innerhalb der gesamten Wirbeltiere recht konstant vorhanden.
  • Blutgefäßsystem: Das Herz-Kreislauf-System ist ein in sich (fast vollständig) geschlossenes System.
  • Nieren: Zentrales Harnorgan (renale Exkretion) der Wirbeltiere
  • Wirbeltieraugen: Hoch entwickeltes und komplexes Sinnesorgan zur Wahrnehmung optischer Reize
  • Spinalganglien: Den Spinalnerven können Ganglien zugeordnet werden.

Verbreitung und Zahl der Arten

 src=
Diversität der rezenten Landwirbeltiere nach Kontinenten und Regionen. Blau = niedrigste Diversität, dunkelrot höchste Diversität.

Wirbeltiere sind weltweit verbreitet. Sie leben auf allen Kontinenten einschließlich der Antarktis, im Meer bis in die Tiefsee, in Süßgewässern, und an Land in allen Biotopen einschließlich der Hochgebirge. Vögel und Fledermäuse verfügen über die Fähigkeit zum aktiven Flug, was die Ausbreitung begünstigt. Die Artenvielfalt ist in den tropischen Regenwäldern am höchsten (Amazonasgebiet, Gebiete in Afrika und Südostasien).

Heute gibt es über 70.000 Wirbeltierarten, mehr als die Hälfte davon sind Fische. Dies sind nach Schätzungen etwa ein Prozent aller Wirbeltierarten, die im Verlauf der Evolution erschienen sind. Die Zahl liegt deutlich höher als in älteren Quellen angegeben wurde, z. B. gab die IUCN für 2004 noch 57.739 bekannte Wirbeltierarten an.[2] Jedes Jahr werden mehrere hundert Wirbeltierarten neu entdeckt, so sind seit 1982 etwa 1246 neue Säugetierarten,[3] seit 1996 etwa 7407 neue Fischarten[4], seit 2004 etwa 2010 Amphibienarten[5] und seit 2008 etwa 1716 Reptilienarten[6] bis zum Jahr 2016 neu beschrieben worden. Daneben sind weltweit bisher mehrere zehntausend fossile Arten entdeckt worden.[7]

Körpergrößen

Wirbeltiere sind insgesamt betrachtet deutlich größer als wirbellose Tiere. Die meisten wirbellosen Tiere werden nur wenige Zentimeter groß, sehr häufig werden die Größen in Millimeter angegeben. Ausnahmen unter den Wirbellosen sind nur die Kopffüßer, einige Krebstiere (Hummer, Langusten) und Riesenmuscheln. Wirbeltiere von wenigen Zentimetern Größe gehören dagegen immer zu den kleinsten Arten ihres Taxons.

Die kleinsten im Wasser lebenden Wirbeltiere sind einige Grundeln (z. B. Schindleria brevipinguis) und Karpfenfische (z. B. Paedocypris progenetica mit einer Länge von 7,9 mm beim Weibchen und 10 mm beim Männchen), kleinstes Landwirbeltier der Frosch Paedophryne amauensis (mit einer Länge von 7,7 mm).[8] Die Etruskerspitzmaus (Suncus etruscus) mit einer Rumpflänge von 2 cm und einem Gewicht von 1 g und die Hummelfledermaus (Craseonycteris thonglongyai) mit einem Gewicht von 1,5 bis 3 g gelten als die kleinsten Säugetiere.

Das größte Wirbeltier ist der Blauwal (Balaenoptera musculus) mit einer Maximallänge von 30 Metern und einem Maximalgewicht von 200 Tonnen. Das größte rezente an Land lebende Wirbeltier ist der Afrikanische Steppenelefant (Loxodonta africana) mit einem Maximalgewicht von 7 Tonnen. Die größten ausgestorbenen Wirbeltiere des Festlandes waren die Sauropoden (Sauropoda), eine sehr artenreiche Gruppe der Dinosaurier.

Voraussetzungen für diese Größenzunahme bei den Wirbeltieren waren ihr einzigartiges, aus Knochen und Knorpel bestehendes Innenskelett, die Entwicklung einer sehr leistungsfähigen Muskulatur und das geschlossene Herz-Kreislauf-System.

Lebensalter

Einige Wirbeltiere erreichen ein Lebensalter, das weit über das übliche Maß der höheren Tiere hinausgeht. Seit einiger Zeit ist bekannt, dass Grönlandwale mehr als 200 Jahre alt werden können. Neuerdings wurde für den Grönlandhai eine Lebenslänge von über 270 Jahren festgestellt, es gilt als wahrscheinlich, dass die Tiere sogar mehr als 400 Jahre alt werden können.[9]

Systematik und Evolution

Äußere Systematik

Die Wirbeltiere haben in der konventionellen biologischen Systematik den Rang eines Unterstamms. Zusammen mit den Manteltieren (Tunicata) und den artenarmen Schädellosen (Acrania/Cephalochordata) bilden sie den Stamm der Chordatiere (Chordata).

Nach der Notochordata-Urochordata-Hypothese gelten die Wirbeltiere als Schwestergruppe der Schädellosen, daher werden sie oft auch als „Schädeltiere“ (Craniota oder Craniata) bezeichnet.[10][11][12] Die alternative, erst später erschienene Olfactores-Cephalochordata-Hypothese besagt hingegen, dass die Manteltiere (Urochordata/Tunicata) die Schwestergruppe der Wirbeltiere sind. Zusammen bilden sie die Klade Olfactores, welche die Schwestergruppe der Schädellosen bildet.

Das nachfolgende Kladogramm stellt die Olfactores-Cephalochordata-Hypothese, die heute breiter akzeptiert ist,[13][14][15] grafisch dar.

Chordatiere Olfactores Craniata

Wirbeltiere Haikouichthys4.png


Urochordata

Manteltiere (Seescheiden, Salpen, Appendikularien) Salpa scheme.png



Cephalochordata

Schädellose (Lanzettfischchen) Branchiostoma lanceolatum (Amphioxus lanceolatus).png



Vorlage:Klade/Wartung/Style

Innere Systematik

 src=
Diversität der rezenten Wirbeltiere: Anteile der Gruppen an der Gesamtzahl der Arten. „Fische“ = Knochen- und Knorpelfische.
 src=
Die Wirbeltierevolution seit dem Kambrium nach Benton (1998). Ausgestorben sind die Placodermi und die „Stachelhaie“. Die Breite der Zweige illustriert die Anzahl der Wirbeltier-Familien, was jedoch nur einen ungefähren Anhaltspunkt über die jeweilige Artenvielfalt gibt. Insbesondere die Artenfülle der mesozoischen Reptilien wird nicht ausreichend deutlich. Auch die große Anzahl bisher neu entdeckter Amphibien- und Reptilienarten wird hier noch nicht wiedergegeben
 src=
Haikouichthys, ein kieferloser Fisch aus dem Kambrium Chinas, war einer der ersten Wirbeltiere.
 src=
Tiktaalik,[16] ein Fleischflosser aus dem Devon Kanadas, der in die nahe Verwandtschaft der Landwirbeltiere gestellt wird.

Früher wurden die Wirbeltiere nach dem Kriterium unterteilt, ob ein Kiefer vorhanden ist oder nicht. Dieser Ansatz ist überholt: Den Kiefermäulern (Kiefertieren) werden heute nicht mehr die Kieferlosen (Agnatha) gegenübergestellt, sondern die Rundmäuler (Cyclostomata).

Die innere Systematik der Wirbeltiere bleibt jedoch umstritten, insbesondere die Frage, ob ein Schwestergruppenverhältnis zwischen Kiefermäulern und Neunaugen besteht oder zwischen Schleimaalen und Neunaugen:

Schleimaale + (Kiefermäuler + Neunaugen)
(Schleimaale + Neunaugen) + Kiefermäuler

Ein 2019 beschriebenes, fast vollständiges und gut erhaltenes Fossil eines etwa 100 Millionen Jahre alten Schleimaals zeigt, dass sie zu schon in der Kreidezeit den heutigen Arten ähnelten und näher mit den Neunaugen verwandt sind als mit den kiefertragenden Wirbeltieren.[17]

Die folgende Darstellung berücksichtigt auch ausgestorbene Gruppen (mit einem gekennzeichnet). Die klassischen Großgruppen sind fett hervorgehoben. Man beachte, dass die Landwirbeltiere (Vierfüßer) und die Echten Knochenfische je fast 50 % der Biodiversität der Wirbeltiere ausmachen, während alle anderen Gruppen deutlich artenarmer sind.

Wirbeltiere (Vertebrata): über 70.300 Arten

Stammbaum

Das nachfolgende Kladogramm gibt eine Übersicht über die verwandtschaftlichen Beziehungen der verschiedenen Kladen (monophyletische Gruppen) rezenter Wirbeltiere (nach[27][28][29][30]):

Wirbeltiere Rundmäuler

Schleimaale Cuvier-120-Myxine116.jpg


Neunaugen Nejonöga, Iduns kokbok.jpg



Kiefermäuler Knorpelfische Holocephali

SeekatzenChimaera monstrosa1.jpg


Plattenkiemer

HaieCarcharodon carcharias drawing.jpg


RochenJohann Natterer - arraia-grande (Paratrygon motoro).jpg




Knochentiere Strahlenflosser Actinopteri Neuflosser

Echte Knochenfische (Aalartige, Karpfenartige, Welsartige, Barschartige etc.) Common carp (white background).jpg


Knochenganoiden Halecomorphi

Amiiformes (Kahlhecht) Amia calva (white background).jpg


Ginglymodi

Lepisosteiformes (Knochenhechte) Alligator gar fish (white background).jpg




Knorpelganoiden

Störartige (Störe, Löffelstöre) Atlantic sturgeon flipped.jpg



Cladistia

Polypteriformes (Flösselhechte, Flösselaal) Cuvier-105-Polyptère.jpg



Fleischflosser Actinistia

Quastenflosser Coelacanth flipped.png


Rhipidistia

Lungenfische Barramunda coloured.jpg


Vierfüßer

Amphibien (Lurche) Salamandra salamandra (white background).jpg


Amnioten Synapsiden

Säugetiere Phylogenetic tree of marsupials derived from retroposon data (Paucituberculata).png


Sauropsiden Schuppenechsen

Schuppenkriechtiere (Leguanartige, Geckoartige, Skinkartige, Schlangen etc.)Python natalensis Smith 1840 white background.jpg


Sphenodontia (Brückenechse)Hatteria white background.jpg



Archosauromorpha

Schildkröten Psammobates geometricus 1872 white background.jpg


Archosaurier Avemetatarsalia

VögelMeyers grosses Konversations-Lexikon - ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens (1908) (Antwerpener Breiftaube).jpg


Crurotarsi

KrokodileDeinosuchus riograndensis.png












Vorlage:Klade/Wartung/Style

Ausgestorbene Gruppen

Die heutige Diversität der Wirbeltiere entspricht nur einem geringen Teil der gesamten Formenvielfalt, die die Evolution während der Erdgeschichte hervorgebracht hat. Zwar sind die verwandtschaftlichen Beziehungen der heutigen Wirbeltiere anhand genetischer Studien weitgehend gut bekannt. Doch erst durch paläontologische Untersuchungen an fossilen Arten kann ein genaueres Verständnis über die Entstehungsgeschichte der heute zu beobachtenden Gruppen erreicht werden. Wichtige Erkenntnisse hierzu liefern die sogenannten Mosaikformen ("Übergangsformen"), welche morphologische Merkmale verschiedener Taxa vereinen.

In den nachfolgenden Kladogrammen sind ausgestorbene Taxa/Gruppen jeweils mit einem Kreuz (†) markiert, während Gruppen, die bis heute überlebt haben, in Fettschrift hervorgehoben sind. Einfachheitshalber sind gewisse ausgestorbene Gruppen in den unteren Kladogrammen weggelassen. Unsichere Verwandtschaftsbeziehungen sind teils durch Polytomien angedeutet. Der Stammbaum der Wirbeltiere ist Gegenstand andauernder Forschung. Die verwandtschaftlichen Beziehungen der unten aufgeführten Gruppen können je nach Studie variieren.

Fische

Fische sind eine paraphyletische Gruppe basaler, wasserlebender Wirbeltiere, die hauptsächlich Kiemenatmer sind (mit Ausnahme der Flösselhechte und Lungenfische, die teils Lungenatmer, teils "Doppelatmer" sind).

Die ausgestorbenen, oft stark gepanzerten, kieferlosen Fische des Paläozoikums werden als "†Ostracodermi" (†Pteraspidomorphi, †Anaspida, †Galeaspida, †Pituriaspida, †Osteostraci) zusammengefasst, die gepanzerten, kiefertragenden als "†Placodermi" (†Antiarchi, †Petalichthyida, †Arthrodira, †Ptyctodontida). Beide Gruppen sind jedoch keine monophyletischen Taxa, wie dem nachfolgenden Kladogramm entnommen werden kann.[31] Ebenso wenig werden die "†Acanthodii" (z. B. †Diplacanthus, †Brochoadmones, †Acanthodes) noch als monophyletische Gruppe betrachtet.[32] Die Vertreter dieser Gruppe stehen teilweise basal zu den Knorpelfischen, teilweise basal zu den Knochenfischen, und teilweise basal zu den Teleostomi (Stammgruppe). Die oben genannten, frühen, fischartigen Formen zeigen die Evolution des Schädels (z. B. Kiefer)[33] und der paarigen Flossen.[34][27][18]

Die Zugehörigkeit der ausgestorbenen, kieferlosen †Conodonten (Paläozoikum bis Trias) zu den Vertebrata ist unter Fachleuten umstritten.[35][36]

Wirbeltiere Rundmäuler

Schleimaale, Neunaugen Cuvier-120-Myxine116.jpg


ConodontenConodontZICA.png



PteraspidomorphiAstraspis desiderata.png


ThelodontiSphenonectris turnernae white background.jpg



AnaspidaLasanius NT small.jpg



Galeaspida Galeaspids NT.jpg



PituriaspidaPituriaspida.gif


OsteostraciCephalaspis Lyellii.jpg


Kiefermäuler

AntiarchiPterichthyodes.jpg



PetalichthyidaLunaspis.png




Arthrodira Dunkleosteus intermedius.jpg


Ptyctodontida Materpiscis.png



Teleostomi

DiplacanthusDiplacanthus reconstructed.jpg




BrochoadmonesBrochoadmonesDB15.jpg


Knorpelfische (Seekatzen, Haie, Rochen) Carcharodon carcharias drawing.jpg




AcanthodesAcanthodes BW.jpg


Knochentiere (Fortsetzung siehe nächstes Kladogramm)








Vorlage:Klade/Wartung/3


Vorlage:Klade/Wartung/3
Vorlage:Klade/Wartung/3
Vorlage:Klade/Wartung/Style

Aus einer Gruppe von Fleischflossern (Tetrapodomorpha) entstanden im späten Devon die ersten Landwirbeltiere (Vierfüßer). Beispiele für Tetrapodomorphen, die den Landwirbeltieren sehr nahe stehen, sind †Eusthenopteron (†Tristichopteridae), †Panderichthys und †Tiktaalik.[27][16]

Knochentiere

Meemannia



Cheirolepis


Strahlenflosser (Kronengruppe) Common carp (white background).jpg




Fleischflosser

Guiyu Guiyu oneiros.png


Psarolepis




Onychodontiformes OnychodusDB15 flipped.jpg


Actinistia (Quastenflosser) Coelacanth flipped.png


Rhipidistia

PorolepiformesReconstruction of Porolepis sp flipped.jpg


Lungenfische Barramunda coloured.jpg




RhizodontidaeGooloogongia loomesi reconstruction.jpg



MegalichthyidaeOsteolepis BW.jpg



Tristichopteridae Eusthenodon DB15 flipped.jpg



PanderichthysPanderichthys BW.jpg



TiktaalikTiktaalik BW white background.jpg


Landwirbeltiere/Vierfüßer (Fortsetzung siehe nächstes Kladogramm)








Vorlage:Klade/Wartung/3


Vorlage:Klade/Wartung/Style

Amphibien

Die ersten Landwirbeltiere waren Amphibienartige. Rezente Amphibien (Froschlurche, Schwanzlurche, Blindwühlen) gehören zur monophyletischen Klade Lissamphibia. Die verwandtschaftlichen Beziehungen der Lissamphibia zu den ausgestorbenen Amphibiengruppen ist umstritten. Die Temnospondyli-Hypothese besagt, dass sie von den Temnospondyli abstammen,[37] während die Lepospondyli-Hypothese postuliert, dass sie Abkömmlinge der Lepospondyli sind.[38] Die erste Hypothese wird von einer Mehrheit der Fachleute als die Wahrscheinlichere betrachtet.

In der Erdgeschichte gab es zahlreiche Gruppen von "Amphibien", die, anders als die meisten der heutigen Arten, oftmals großwüchsig waren. Beispiele ausgestorbener Amphibienartiger sind †Ichthyostega, †Pederpes, †Crassigyrinus, †Diadectes, †Seymouria, †Chroniosuchus, †Gerrothorax, †Diplocaulus, †Platyhystrix oder †Mastodonsaurus.

Aus Vertretern der prähistorischen reptilähnlichen Amphibien (z. B. †Diadectomorpha) sind die Amnioten (Nabeltiere) hervorgegangen. Anders als Amphibien sind die Amnioten für die Fortpflanzung nicht mehr auf Gewässer angewiesen. Von diesen frühen Amnioten haben zwei Linien (Kladen) bis heute überlebt, die Sauropsiden (Reptilien, Vögel) und die Synapsiden (Säugetiere).[27]

Landwirbeltiere

AcanthostegaAcanthostega BW.jpg



Ichthyostega Ichthyostega BW (flipped).jpg



TulerpetonTulerpeton12DB.jpg



ColosteidaeGreererpeton BW.jpg



Whatcheeriidae Pederpes22small.jpg



BaphetidaeLoxomma1DB (flipped).jpg




Eucritta Eucritta1DB white background.jpg


Temnospondyli

LissamphibiaSalamandra salamandra (white background).jpg




EmbolomeriDiplovertebron BW.jpg



SeymouriamorphaSeymouria BW.jpg



Lepospondyli Tuditanus1DB.jpg



Diadectomorpha Diasparactus1DB.jpg


Amnioten

Synapsiden (Fortsetzung siehe nächstes Kladogramm)


Sauropsiden (Fortsetzung siehe übernächstes Kladogramm)














Vorlage:Klade/Wartung/Style

Säugetiere

Die Säugetiere gehören zur Großgruppe der Synapsiden – genauer gesagt zu den Therapsiden. Sie stammen von einer Gruppe ausgestorberener Reptilien ab ("Pelycosaurier"). Beispiele für ausgestorbene Gattungen von Synapsiden sind etwa †Dimetrodon, †Cotylorhynchus, †Anteosaurus, †Moschops, †Estemmenosuchus, †Inostrancevia, †Cynognathus, †Lystrosaurus, †Morganucodon, †Repenomamus, †Uintatherium, †Arsinoitherium, †Paraceratherium, †Megatherium oder †Australopithecus.[27] Die sechs zuletzt genannten Gattungen gehören zu den Säugetieren.

Synapsiden waren im Oberkarbon und Perm artenreich ("Pelycosaurier", frühe Therapsiden). Während des Mesozoikums führten sie unter den Dinosauriern (Sauropsiden) ein Schattendasein. Im Känozoikum erfuhren die Säugetiere ihre Blüte. Mit den Walen und Delfinen und anderen sekundär aquatischen Arten (z. B. Robben) eroberten sie nun auch erstmals die Meere.

Synapsiden

CaseasauriaCotylorhynchus NT small.jpg


Eupelycosauria

VaranopidaeVaranops brevirostris.jpg



OphiacodontidaeOphiacodon NT small.jpg



Edaphosauridae Ianthasaurus BW.jpg



SphenacodontidaeDimetrodon grandis.jpg


Therapsida

BiarmosuchiaLemurosaurus pricei NT.jpg



DinocephaliaJonkeria.jpg


Neotherapsida

AnomodontiaKannemeyeria DB.jpg


Theriodontia

GorgonopsiaGorgonops whaitsii1.jpg



TherocephaliaSesamodon1ВИ.jpg


Cynodontia

CynognathiaCynognathus NT small.jpg


Probainognathia

TritheledontidaeRiograndia NT.jpg


SäugetierePhylogenetic tree of marsupials derived from retroposon data (Paucituberculata).png














Vorlage:Klade/Wartung/Style

Reptilien und Vögel

Rezente Reptilien stellen im kladistischen Sinne eine paraphyletische Gruppe dar. Während die Brückenechse (Tuatara) und die Schuppenkriechtiere zu den Schuppenechsen (Lepidosauria) gehören, so zählt man die Krokodile und Vögel zu den Archosauriern.[27] Schildkröten sind wahrscheinlich näher verwandt mit den Archosauriern als mit den Schuppenechsen.[39] Alle heutigen Reptilien, einschließlich der Vögel, werden der Großgruppe der Sauropsiden untergeordnet. Zu den fossilen Vertretern der Sauropsiden zählen beispielsweise die †Parareptilien, †Mesosaurier, †Captorhinidae, †Weigeltisauridae, †Fischsaurier, †Flossenechsen, †Erythrosuchier, †Tanystropheidae, †Rhynchosaurier, †Euparkeriidae und †Mosasaurier. Mehrere unabhängige Entwicklungslinien (Kladen) der Sauropsiden wurden sekundär aquatisch oder entwickelten Anpassungen für das Fliegen/Gleiten.[27] Alle heutigen Sauropsiden gehören zur Untergruppe der Diapsiden, die insbesondere im Mesozoikum eine große Formenvielfalt aufwiesen.[40][41]

Sauropsiden Eureptilien

Captorhinidae Labidosaurus flipped.jpg


Diapsiden

AraeoscelidiaSpinoaequalis schultzei reconstruction.jpg




Thalattosauria Miodentosaurus BW.jpg


Fischsaurier Temnodontosaurus BW.jpg





Kuehneosauridae Icarosaurus white background.jpg


Schuppenechsen

Schuppenkriechtiere Python natalensis Smith 1840 white background.jpg


Sphenodontia Hatteria white background.jpg




Archosauromorpha




SchildkrötenPsammobates geometricus 1872 white background.jpg


Proganochelys



Odontochelys



Pflasterzahnsaurier Psephoderma BW flipped.jpg



Flossenechsen Dolichorhynchops BW flipped.jpg




Choristodera Champsosaurus BW flipped.jpg



ProlacertiformesSharovipteryx BW.jpg




TrilophosaurusTrilophosaurus buettneri (flipped).jpg


Rhynchosauria Hyperodapedon BW2 white background.jpg



Archosaurier (Fortsetzung siehe nächstes Kladogramm)










Parareptilien



Vorlage:Klade/Wartung/Style

Die nächsten heute lebenden Verwandten der Vögel sind die Krokodile.[42] Beide gehören zur Klade der Archosaurier. Ausgestorbene Gruppen von Archosauriern sind etwa die †Flugsaurier, †Silesauridae, †Vogelbeckensaurier, †Sauropodomorpha, †Phytosaurier und †Aetosaurier. Die Vögel sind aus einer Gruppe kleiner, zweibeiniger, fleischfressender Dinosaurier (Maniraptora) entstanden.[27] Da Vögel bis heute überlebt haben, sind die Dinosaurier (als Gesamtgruppe) nicht ausgestorben, jedoch sind verschiedene Kladen von Dinosauriern (die "Nichtvogel-Dinosaurier") ausgestorben.[27]

Ausgestorbene Verwandte der Krokodile waren im Mesozoikum sehr divers und umfassten neben Arten mit einer amphibischen Lebensweise (wie heutige Krokodile) auch Arten, die terrestrisch lebten (z. B. †Rauisuchia, †Notosuchia) und Arten, die aquatisch waren (z. B. †Metriorhynchidae, †Teleosauridae).[27][43]

Archosaurier Avemetatarsalia

FlugsaurierRhamphorhynchus DB.jpg



SilesauridaeSilesaurus opolensis flipped.jpg


Dinosaurier

Vogelbeckensaurier


EchsenbeckensaurierSauropodomorpha

SauropodenDiplodocus carnegii.jpg


MassospondylidaePradhania.png



Theropoden

CeratosauriaCeratosaurus nasicornis DB.jpg



ArchaeopteryxArchaeopteryx lithographica - Pedro José Salas Fontelles (flipped).jpg



IchthyornisIchthyornis BW.jpg


VögelMeyers grosses Konversations-Lexikon - ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens (1908) (Antwerpener Breiftaube).jpg









Crurotarsi

PhytosauriaSmilosuchus adamanensis flipped.jpg



Aetosauria Desmatosuchus spurensis flipped.jpg




KrokodileDeinosuchus riograndensis.png


MetriorhynchidaeLife reconstruction of Metriorhynchus brevirostris.png




OrnithosuchidaeOrnithosuchus BW white background.jpg


RauisuchiaArizonasaurus BW white background.jpg







Vorlage:Klade/Wartung/Style

Siehe auch

Literatur

  • W. Westheide, R. Rieger: Spezielle Zoologie. Teil 2: Wirbel- oder Schädeltiere. Spektrum Akademischer Verlag, 2003, ISBN 3-8274-0900-4.
  • G. Mickoleit: Phylogenetische Systematik der Wirbeltiere. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, 2004.
  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.

Einzelnachweise

  1. Duden, duden.de: Vertebrat; Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache, dwds.de: Vertebrat; wissen.de: Fremdwörterlexikon, Stichwort Vertebrat; wissen.de: Großes Wörterbuch der deutschen Sprache, Stichwort Vertebrat; wissen.de: Wahrig Herkunftswörterbuch, Stichwort Vertebraten; spektrum.de: Lexikon der Geowissenschaften, Stichwort Vertebraten
  2. Jonathan E.M. Baillie; Hilton-Taylor, Craig; Stuart, S. N.: 2004 IUCN Red List of threatened species : A Global Species Assessment. (PDF; 3,73 MB) World Conservation Union, 2004, abgerufen am 26. Juni 2017 (englisch). .
  3. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World: A Taxonomic and Geographic Reference. 3. Auflage. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (S. xix, S. xxv).
  4. Catalog of Fishes
  5. Amphibiaweb.org.
  6. Reptile-Database.
  7. Wilfried Westheide, Reinhard Rieger: Spezielle Zoologie Teil 2: Wirbel- oder Schädeltiere, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2004.
  8. E. N. Rittmeyer, A. Allison, M. C. Gründler, D. K. Thompson, C. C. Austin (2012): Ecological Guild Evolution and the Discovery of the World's Smallest Vertebrate. PLoS ONE 7(1): e29797. doi:10.1371/journal.pone.0029797.
  9. Julius Nielsen (Universität Kopenhagen) et al.: Eye lens radiocarbon reveals centuries of longevity in the Greenland shark (Somniosus microcephalus). In: Science 12. August 2016 (Vol. 353, Issue 6300), S. 702–704 (doi:10.1126/science.aaf1703), Abstract, zeit.de.
  10. Ax, P., Das System der Metazoa: ein Lehrbuch der phylogenetischen Systematik (2001)
  11. Hynek B.: Systematische Zoologie. S. 241/242, Eugen Ulmer Stuttgart, 2008, ISBN 978-3-8252-3119-4.
  12. Stach, T., Chordate phylogeny and evolution: a not so simple three‐taxon problem. Journal of Zoology (2008), 276(2):117–141 doi:10.1111/j.1469-7998.2008.00497.x
  13. Delsuc, F., Tunicates and not cephalochordates are the closest living relatives of vertebrates. Nature (2006), 439(7079):965–968 doi:10.1038/nature04336 https://hal.archives-ouvertes.fr/halsde-00315436/file/Delsuc-Nature06_HAL.pdf
  14. Dunn, C.W., Broad phylogenetic sampling improves resolution of the animal tree of life. Nature (2008), 452(7188):745–749 doi:10.1038/nature06614
  15. Gupta, R.S., Molecular signatures that are distinctive characteristics of the vertebrates and chordates and supporting a grouping of vertebrates with the tunicates. Molecular Phylogenetics and Evolution (2016), 94(part A):383–391 doi:10.1016/j.ympev.2015.09.019
  16. a b Neil H. Shubin, Edward B. Daeschler und Farish A. Jenkins, Jr: The pectoral fin of Tiktaalik roseae and the origin of the tetrapod limb. In: Nature. 440, 6. April 2006, S. 764–771. doi:10.1038/nature04637.
  17. Tetsuto Miyashita et al.: Hagfish from the Cretaceous Tethys Sea and a reconciliation of the morphological–molecular conflict in early vertebrate phylogeny. In: PNAS. Jan., 2019 doi:10.1073/pnas.1814794116.
  18. a b c d e f g h Joseph S. Nelson, Terry C. Grande, Mark V. H. Wilson: Fishes of the World. Wiley, Hoboken, New Jersey, 2016, ISBN 978-1118342336
  19. Artenanzahl in der Datenbank Amphibiaweb.org, abgerufen am 12. Januar 2022.
  20. Squamata In: The Reptile Database Artenanzahl (Stand: 2022).
  21. Rhynchocephalia In: The Reptile Database Artenanzahl (Stand: 2022).
  22. Testudines In: The Reptile Database Artenanzahl (Stand: 2022).
  23. Crocodylia In: The Reptile Database Artenanzahl (Stand: 2022).
  24. IOC World Bird Names (v 3.3). F. Gill, D. Donsker, 2013, abgerufen am 16. April 2013. .
  25. Connor J Burgin, Jocelyn P Colella, Philip L Kahn, Nathan S Upham: How many species of mammals are there? In: Journal of Mammalogy. Bd. 99, Nr. 1, 2018, doi:10.1093/jmammal/gyx147, S. 1–14.
  26. ASM Mammal Diversity Database. American Society of Mammalogists, 2017, abgerufen am 12. März 2018. .
  27. a b c d e f g h i j Benton, Michael (2007) Paläontologie der Wirbeltiere, Pfeil, Dr. Friedrich. ISBN 978-3-89937-072-0.
  28. Tetsuto Miyashita et al.: Hagfish from the Cretaceous Tethys Sea and a reconciliation of the morphological–molecular conflict in early vertebrate phylogeny. In: PNAS. Jan., 2019 doi:10.1073/pnas.1814794116.
  29. Wang, Zhuo et al.: The Draft Genomes of Soft-shell Turtle and Green Sea Turtle Yield Insights into the Development and Evolution of the Turtle-specific Body Plan. Nature Genetics 2013, 45(6):701–706 doi:10.1038/ng.2615.
  30. Fry B.G. et al.: Early evolution of the venom system in lizards and snakes. Nature 2006, 439(7076):584–588 doi:10.1038/nature04328
  31. Giles et al., Osteichthyan-like cranial conditions in an Early Devonian stem gnathostome. Nature (2015), 520(7545):82–85 doi:10.1038/nature14065
  32. Davis et al., Acanthodes and shark-like conditions in the last common ancestor of modern gnathostomes. Nature 2012, 486(7402):247–250 doi:10.1038/nature11080
  33. Zhu, Min, et al., A Silurian maxillate placoderm illuminates jaw evolution. Science (2016), 354(6310):334-336. http://science.sciencemag.org/content/354/6310/334.abstract
  34. Coates, M., The Evolution of Paired Fins. Theory in Biosciences (2003), 122(2-3):266–287. doi:10.1078/1431-7613-00087
  35. Donoghue, P.C.J., et al., 2007, Conodont affinity and chordate phylogeny. Biological Reviews, 75(2):191–251. doi:10.1111/j.1469-185X.1999.tb00045.x
  36. Turner, S. et al., 2010, False teeth: conodont-vertebrate phylogenetic relationships revisited. Geodiversitas, 32(4):545–594. doi:10.5252/g2010n4a1
  37. Coates, Michael I.; Ruta, Marcello; Friedman, Matt (2008). "Ever Since Owen: Changing Perspectives on the Early Evolution of Tetrapods". Annual Review of Ecology, Evolution, and Systematics. 39 (1): 571–592. {{doi:10.1146/annurev.ecolsys.38.091206.095546}}.
  38. Laurin, Michel (2010). How Vertebrates Left the Water. University of California Press.
  39. Crawford, Nicholas G. etal., More than 1000 Ultraconserved Elements Provide Evidence that Turtles are the Sister Group to Archosaurs. Biology Letters (2012), 8(5):783–786 doi:10.1098/rsbl.2012.0331 (https://web.archive.org/web/20120810100341/http://faculty.oxy.edu/mccormack/McCormack/picks/Crawford_2012_BioLett.pdf)
  40. Bickelmann, C., et al., The enigmatic diapsid Acerosodontosaurus piveteaui (Reptilia: Neodiapsida) from the Upper Permian of Madagascar and the paraphyly of younginiform reptiles. Canadian Journal of Earth Sciences (2009), 49(9):651–661 doi:10.1139/E09-038
  41. Reisz, T.R., et al., A new Early Permian reptile and its significance in early diapsid evolution. Proceedings of the Royal Society B (2011), 278(1725):3731–3737 doi:10.1098/rspb.2011.0439
  42. Polly, D. et al., Those diverse diapsids. University of California Museum of Paleontology, 1997
  43. Brusatte, Stephen L., The higher-level phylogeny of Archosauria (Tetrapoda: Diapsida). Journal of Systematic Palaeontology (2011),8(1):3–47 doi:10.1080/14772010903537732 https://www.pure.ed.ac.uk/ws/files/8232155/PDF_Brusatteetal2010ArchosaurPhylogeny.pdf
license
cc-by-sa-3.0
copyright
Autoren und Herausgeber von Wikipedia
original
visit source
partner site
wikipedia DE

Wirbeltiere: Brief Summary ( German )

provided by wikipedia DE
 src= Vertebrata ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zur gleichnamigen Algengattung siehe Pinselbüschelalge.

Wirbeltiere (Vertebrata, dt. Vertebraten) sind Chordatiere mit einer Wirbelsäule. Zu diesem Unterstamm gehören fünf traditionell als Klassen geführte Großgruppen: Fische (Knochen- und Knorpelfische), Amphibien, Reptilien und Vögel, Säugetiere sowie als urtümliche Vertreter zudem die Rundmäuler. Ihnen wird die informelle Gruppe der Wirbellosen oder Invertebrata (das sind alle übrigen Tiere) gegenübergestellt, die keine Wirbelsäule haben.

Von vielen Zoologen wird heute der Begriff Schädeltiere (Craniota) für dieses Taxon bevorzugt. Diese Auffassung berücksichtigt, dass die Rundmäuler, wie auch einige andere Wirbeltiere, als Achsenskelett keine Wirbelsäule, sondern eine Chorda dorsalis haben. Doch allen Wirbeltieren gemein ist ein verknöcherter oder knorpeliger Schädel; sein Vorhandensein gehört somit zu den gemeinsam abgeleiteten Merkmalen (Synapomorphien) dieser Chordaten-Gruppe.

license
cc-by-sa-3.0
copyright
Autoren und Herausgeber von Wikipedia
original
visit source
partner site
wikipedia DE