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Lathyrus linifolius (Reichard) Bassler

Berg-Platterbse ( Alemão )

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Die Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius (Reichard) Bässler, Syn.: Lathyrus montanus Bernh.) ist eine Pflanzenart in Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).

Beschreibung

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Illustration
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Detailaufnahme der Blüten

Erscheinungsbild und Blatt

Die Berg-Platterbse ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit dünner, stielrunder, knotiger Grundachse, von der knollig angeschwollene Bodenausläufer ausgehen. Die ganze Pflanze ist kahl. Der Stängel ist niederliegend, aufsteigend oder aufrecht, 15 bis 40 cm lang, einfach oder unterwärts ästig, dünn, mit zwei deutlichen Flügeln und mit diesen etwa 3 bis 4 mm breit.

Die Laubblätter sind zu 5 bis 7, kürzer oder länger als die Stängelinternodien, besitzen 2 oder 3 Paar Blättchen und eine schmal geflügelte, in eine meist deutliche Grannenspitze auslaufende Spindel. Die Blättchen sind meist länglich-elliptisch bis lanzettlich, selten breitelliptisch oder lineal, etwa 2 bis 5 cm lang und 3 bis 8 mm breit, spitz oder abgerundet und kurz bespitzt und mit 3 bis 7 schwachen, netzig verbundenen Längsnerven ausgestattet. Sie sind beiderseits matt, oberseits trübdunkelgrün und unterseits heller bläulichgrün gefärbt.

Die Nebenblätter sind mehr oder weniger so lang bis doppelt so lang wie die Blattstiele, halbpfeilförmig, etwa so breit wie die Blättchen, mit meist kurzen Öhrchen und oft schwach gezähnt.

Die Berg-Platterbse variiert insbesondere in der Breite und Länge der Blättchen.

Blütenstand und Blüte

Die Blütezeit reicht von April bis Juni und sie blüht oft noch einmal im Herbst. Die traubigen Blütenstände sind etwa so lang bis fast doppelt so lang wie die Laubblätter, besitzen eine dünne, meist bogige Achse und 3 bis 5 etwa 11 bis 15 mm lange Blüten. Diese sitzen an 2 bis 4 mm langen Stielen in den Achseln zu kleinen Schuppen verkümmerter Tragblätter. Der Kelch ist glockig, am Rücken etwas ausgesackt, violett oder purpurbraun überlaufen und besitzt breit-lanzettliche Zähne. Deren untere sind etwa so lang wie die Röhre und viel länger als die oberen. Die Krone ist hell purpurn, am Grund mehr oder weniger grünlich, beim Verblühen hellblau bis grünlich und beim Trocknen leicht rostrot werdend. Die Fahne besitzt eine fast kreisrunde, scharf aufgerichtete Platte. Das Schiffchen ist fast rechtwinklig aufgebogen.

Frucht und Samen

Die Hülsenfrüchte sind fast stielrund, etwa 3 bis 4 cm lang und 4 bis 5 mm breit, kurz geschnäbelt, glatt, reif lederbraun bis schwarzbraun gefärbt und etwa 10-samig.

Die Samen sind fast kugelig, glatt und ocker- bis rötlichgelb gefärbt.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.[1]

Ökologie

Die Berg-Platterbse ist ein Rhizom-Geophyt und ein Hemikryptophyt.

Die Blüten unterliegen beim Verblühen einem Farbwechsel von hell purpurn nach hellblau bis grünlich, beim Trocknen werden sie sogar leicht rostrot. Mit diesem Farbwechsel ist ein Rückgang der Produktion von Nektar verbunden. Man nahm früher an, lernfähige Insekten würden den Zusammenhang erkennen und deshalb ältere Blüten meiden, doch könnte der geringere Blütenbesuch auch mit dem zunehmend leichteren Abfall der alternden Blütenkrone im Zusammenhang stehen.

Im Boden entwickelte Früchte reifen dort aus; man nennt dies Erdfrüchtigkeit oder Geokarpie.

Verbreitung und Standortsansprüche

Lathyrus linifolius ist in Europa und Nordafrika verbreitet. Es gibt Fundorte im nördlichen Algerien, Spanien, Portugal, Frankreich, Belgien, in den Niederlanden, im Vereinigten Königreich, in Irland, Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, in der früheren Tschechoslowakei, im früheren Jugoslawien, in Ungarn, Polen, Albanien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Estland, Litauen und Lettland.[2] Lathyrus linifolius kommt in Europa, vor allem im westlichen und mittleren Teil vor. Nach Osten ist sie etwas seltener, ebenso im Norden der Iberischen Halbinsel.

Lathyrus linifolius ist in Mitteleuropa ziemlich verbreitet. In Deutschland (vor allem in Bayern) ist diese Platterbsenart ziemlich verbreitet. Sie fehlt jedoch im nordwestlichen Flachland und weitgehend südlich der Donau.

Die Berg-Platterbse wächst meist herdenweise in Heiden und Magerwiesen, in lichten saueren Eichenwäldern oder Eichen-Buchenwäldern, an Waldrändern und in lichten Wäldern. Sie bevorzugt meist kalkarmen bis kalkfreien Boden. Pflanzensoziologisch ist sie in Mitteleuropa eine Ordnungscharakterart der Quercetalia roboris, kommt in höheren Lagen aber auch im Verband Violion caninae oder Polygono-Trisetion vor.[1]

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1782 unter dem Namen (Basionym) Orobus linifolius durch Johann Jacob Reichard in Hanauisches Mag., Band 5, S. 26. Die Neukombination zu Lathyrus linifolius (Reichard) Bässler wurde 1971 Manfred Bässler in Feddes Repertorium, Band 82, 6, S. 434 veröffentlicht.[3] Synonyme für Lathyrus linifolius (Reichard) Bässler sind: Lathyrus montanus Bernh., Orobus tuberosus L.[2]

Verwendung

Die süßlichen, etwas kastanienartig schmeckenden, adstringierend wirkenden Rhizomknollen waren früher gegen Diarrhöe, Blutungen und Geschwüre in Gebrauch. In Schottland sollen sie zerquetscht, mit Hefe einer Gärung unterworfen und daraus ein alkoholisches Getränk zubereitet worden sein. Außerdem wurden sie in Hoch-Schottland auch trocken gegessen und sollen als Reise-Proviant gedient haben. Der gälische Name carra-meille (wörtl. "Honig-Knoten") oder cairmeal verweist etymologisch auf eine andere süßliche Pflanze, nämlich den Kalmus (Acorus calamus), und bildet mit diesem gemeinsam die Grundlage für das Wort Karamell.

Literatur

  • Gustav Hegi, H. Gams, H. Marzell: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. 2. Auflage. Band IV. Teil 3: Angiospermae: Dicotyledones 2 (5) (Leguminosae – Tropaeolaceae). Carl Hanser bzw. Paul Parey, München bzw. Berlin/Hamburg 1964, ISBN 3-489-70020-1 (unveränderter Nachdruck von 1923–1924 mit Nachtrag).
  • Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 2. erweiterte Auflage. Band 2: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Dilleniidae): Hypericaceae bis Primulaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1993, ISBN 3-8001-3323-7.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 617.
  2. a b Lathyrus linifolius im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 4. April 2015.
  3. Lathyrus linifolius bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 4. April 2015.

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