Die Glänzende Dolchschnecke[1] (Zonitoides nitidus) ist eine Schneckenart aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Die in weiten Teilen Europas vorkommende Art wurde anthropogen auch nach Nordamerika verschleppt.
Das Gehäuse ist niedrig-kegelförmig und rechts gewunden. Es misst 6 bis 7 mm im Durchmesser, bei einer Höhe bis 3,5 mm. Es hat 4,5 schwach gewölbte Umgänge, die weit und regelmäßig gewunden sind und langsam zunehmen. Dadurch entsteht ein vergleichsweise weiter Nabel (für eine Art der Familie der Dolchschnecken), er nimmt etwa 20 % der Gehäusebreite ein. Die schräg zur Windungsachse stehende Mündung ist leicht abgeflacht-elliptisch, oben durch die vorige Windung angeschnitten. Der Mündungsrand ist gerade und scharf zulaufend.
Das Gehäuse ist rotbraun bis dunkelrotbraun; außen kräftig unregelmäßig gestreift und glänzend. Beim lebenden Tier fällt die Gehäusefarbe fast schwarz aus, da das Gehäuse durchscheinend ist und durch den blaugrauen bis fast schwarzen Körper des Tieres wesentlich dunkler erscheint. Kurz vor der Mündung scheint die orangerote Mantelranddrüse durch die Schale durch.
Im zwittrigen Geschlechtsapparat tritt der Samenleiter (Vas deferens) in den sehr kurzen Epiphallus ein. Der Penis ist subzylindrisch mit einem konischen Endstück im Inneren, das von einem Kalkplättchen bedeckt ist. Die innere Oberfläche des Penis hat geglättete axiale Falten. Die Tiere besitzen einen Liebespfeil zur Stimulation des Partners (Name!), dieser sitzt in einem Pfeilsack. Pfeilsack und Penis sind von einer dünnen, transparenten Gewebehülle umgeben. Der Penisretraktormuskel setzt etwa mittig am Penis an. Der freie Eileiter (Ovidukt) ist lang, besetzt mit der perivaginalen Drüse. Die Spermathek besitzt einen langen, dünnen Stiel, der zwischen Penis und freiem Eileiter ansetzt. Ein zusätzlicher Leiter verbindet den Penis mit diesem Stiel, ein weiterer Leiter auch mit der Vagina. Das Reservoir (Blase) erreicht fast die Albumindrüse (Eiweißdrüse).[2][3][4]
Die Britische Dolchschnecke (Zonitoides excavatus) ist im Durchschnitt kleiner und enger gewunden mit einem weiteren Nabel. Die Glänzende Dolchschnecke hat außerdem eine etwas größere Mündung.
Die Art kommt in ganz Europa mit Ausnahme von Nordskandinavien und Nordwestspanien und Portugal vor. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis nach Sibirien, im Süden bis Nordwestafrika[6] Sie ist auch nach Nordamerika und Island sowie Neuseeland[7][8] verschleppt worden (und wahrscheinlich auch noch in andere Regionen). Nach anderen Arbeiten hat sie eine holarktische Verbreitung. In der Schweiz steigt sie bis auf 2.100 m über Meereshöhe an.
Die Art lebt auf nassen Wiesen, Schilfgürteln von Seen und Flüssen, an Sümpfen und in Auwäldern, meistens in der Nähe von Wasser. Sie ist in diesen Lebensräumen ausgesprochen häufig.
Die Tiere ernähren sich von verrottendem Pflanzenmaterial, Pilzen und frischen krautigen Pflanzen.[9] Besonders im Sommer attackiert und frisst die Glänzende Dolchschnecke auch andere kleinere Schnecken, besonders die in ihrem Lebensraum vorkommende Kleine Sumpfschnecke (Galba truncatula).[10] Die Eier werden von Juni bis Oktober abgelegt. Sie sind von einer Kalkhülle umschlossen, etwas abgeplattet und messen einen bis 1,6 mm im Durchmesser. Es werden kleine Gelege von 2 bis 8 Eiern abgelegt. Insgesamt werden drei bis vier derartige Gelege produziert mit insgesamt bis zu 30 Eiern. Die Jungschnecken schlüpfen in Abhängigkeit von der Temperatur nach 21 bis 27 Tagen. Sie besitzen bereits ein Gehäuse mit 1½ Windungen. Im Durchschnitt wird pro Monat etwa eine Windung gebildet. Die Tiere, die sich fortgepflanzt haben, sterben in der Regel im Spätherbst. Die in diesem Jahr geschlüpften Tiere, die früh geschlüpften Individuen können bereits 4 bis 4½ Windungen haben, überwintern. Kleinere Tiere, die vor der Winterruhe erst zwei oder drei Windungen gebildet haben, überwintern meist ein zweites Mal. In der Regel werden die Tiere ein Jahr alt, seltener und im Fall einer zweiten Überwinterung auch 15 bis 16 Monate, sehr selten überwintern sie ein zweites Mal.[11]
Das Taxon wurde bereits 1774 von dem dänischen Naturforscher Otto Friedrich Müller in der ursprünglichen Kombination Helix nitidus aufgestellt.[12] Es ist die Typusart der Gattung Zonitoides Lehmann, 1862.[5] Das Taxon ist allgemein anerkannt.[13][14][15]
Manche Autoren untergliedern die Gattung Zonitoides in fünf Untergattungen. In dieser Gliederung ist Zonitoides (Zonitoides) nitidus auch die Typusart der Nominatuntergattung Zonitoides (Zonitoides) Lehmann, 1863.[3]
Die Bestandssituation wird von der IUCN nicht bewertet. In Deutschland gilt sie als nicht gefährdet.[16]
Die Glänzende Dolchschnecke (Zonitoides nitidus) ist eine Schneckenart aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Die in weiten Teilen Europas vorkommende Art wurde anthropogen auch nach Nordamerika verschleppt.
Zonitoides nitidus (sometimes Zonitoides nitida)[2] is a species of small, air-breathing land snail, a terrestrial pulmonate gastropod mollusc in the family Gastrodontidae.
Zonitoides nitidus is the type species of the genus Zonitoides.
The distribution of Zonitoides nitidus includes the Holarctic zone. It is found almost all over Europe except the southernmost regions:[3]
The non-indigenous distribution of this species includes:
The shell is reddish brown.[3] The umbilicus is large (almost 25% of shell diameter).[3] The shell is with radial growth lines.[3] The width of the shell is 6–7 mm.[3] The height of the shell is 3.5-4.0 mm.[3]
The animal is black with a characteristic orange dash: the (mantle gland is visible under the shell's aperture).[3]
Juveniles are whitish grey with light brown translucent shells.[3]
Zonitoides nitidus occurs in wet meadows and river woods, usually near water bodies, swamps and swampy forests, in the zone of emergent vegetation.[3] Man-made habitats such as pools in old quarries are sometimes colonized after a few years.[3] In Switzerland it is found up to 2100m of altitude.[3]
Zonitoides nitidus is herbivorous.[3] These snails feed on disintegrating leaves, mushrooms, roots and fruit.[3] They do not eat dry leaves.[3] Humid leaves are preferred.[3] When consuming soft food such as mushrooms or soft fruits, Zonitoides nitidus penetrates perpendicularly inside, producing characteristic holes; the entire animal including its shell can penetrate inside the fruit.[3]
In Germany up to three clutches of 2-9 eggs per individual are laid in all seasons, with some days or weeks spacing between egg-laying.[3] Egg diameter is 1.0-1.6 mm.[3] Eggs are laid loose into the soil.[3] Juveniles have 1.5 whorls (diameter 1-1.2 mm) after hatching.[3] They start feeding on disintegrating plant remains in the soil.[3] After 3 months the shell diameter reaches up to 3 mm under favourable conditions, after 10 months 6 mm, and full size after slightly more than one year.[3] Maximum age is 18 months under laboratory conditions.[3]
Parasites of Zonitoides nitidus include:
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Zonitoides nitidus (sometimes Zonitoides nitida) is a species of small, air-breathing land snail, a terrestrial pulmonate gastropod mollusc in the family Gastrodontidae.
Zonitoides nitidus is the type species of the genus Zonitoides.
Zonitoides nitidus es una especie de gastrópodo pulmonado terrestre de la familia Gastrodontidae.
Tamaño de la concha: 3,5 mm. Anchura de la concha: 6 mm.
Zonitoides nitidus se encuentra distribuido por Europa y Norteamérica. No aparece en la lista roja y su estatus es de no evaluado (NE).[1] Su hábitat es en las tierras húmedas.
Zonitoides nitidus es una especie de gastrópodo pulmonado terrestre de la familia Gastrodontidae.