Die Drilliidae sind eine monophyletische Familie kleiner bis mittelgroßer, räuberisch von Vielborstern lebender Gehäuseschnecken, die ausschließlich marin vorkommen. Sie wurden lange Zeit als Unterfamilie Drilliinae zur Familie der Schlitzturmschnecken innerhalb der Überfamilie Conoidea (Giftzüngler) gezählt.[1] Sie besitzen innerhalb dieser Überfamilie eine Kombination außergewöhnlicher Merkmale, so dass sie 1998 zur eigenständigen Familie erhoben wurden.[2]
Das Gehäuse besitzt eine spitze, hoch gewundene, türmchenartige Form, die lange Zeit für die Stellung der Drilliidae innerhalb der Schlitzturmschnecken ausschlaggebend war. Einige Arten sind konisch oder bikonisch geformt. Das Schneckenhaus ist im Regelfall 15–25 Millimeter hoch und kann bei einzelnen Arten bis zu 50 Millimeter erreichen. Der Siphonalkanal ist kurz und abgestutzt. Die Öffnung erscheint dadurch u-förmig. Die Skulpturierung zeigt ziemlich breite axiale Rippen mit einer glatten Oberfläche. Der Protoconch ist meist paucispiral mit bis zu zwei Umgängen, glatt oder im unteren Teil gerippt.
Die meisten Arten der Drilliidae besitzen einen Parietalkallus, der eine Verstärkung der äußeren Lippe darstellt, die wahrscheinlich eine Anpassung an das Leben im Korallenriff und unter Steinen darstellt.[3] Viele Gattungen haben auch eine dorsale Varix, eine halbzylindrische Verdickung der hinteren Wand der letzten Windung, darunter Drillia, Imaclava und Kylix. In der Gattung Clavus kommen sowohl Arten mit einer Varix, als auch andere ohne diese Verdickung vor. Keine Varix besitzen unter anderem die Gattungen Cymatosyrinx und Splendrillia. Ein Operculum ist stets vorhanden und wird von einem randständigen Kern (Nucleus) aus gebildet.[4]
Das auffälligste Merkmal der Familie ist die stenoglosse Radula mit fünf Zähnchen in jeder Reihe (Radulaformel: 1 + 1 + 1 + 1 + 1). Kammartige Lateralzähnchen begleiten rechts und links das mittlere Zähnchen, das aber auch verkümmert sein kann oder bei manchen Arten ganz fehlt. Die Marginalzähnchen sind flach und schlank.[5] Trotz ihrer vergleichsweise wenig abgeleiteten Radula verwenden die Schnecken jeweils einen Einzelzahn, der vom ursprünglichen Platz an der Radula abgelöst und an die Zungenspitze verlagert wird, um ein Beutetier zu stechen und Gift zu injizieren.[6]
Der Vorderdarm der Drilliidae scheint die am wenigsten abgeleitete Struktur innerhalb der Familien der Conoidea aufzuweisen.[2]
Soweit bekannt, machen wie bei anderen ursprünglichen Conoidea auch bei den Drilliidae Vielborster (Polychaeta) einen Großteil der Beutetiere aus, die durch Giftinjektion gefangen werden. Die stellenweise starke interspezifische Nahrungskonkurrenz verschiedener Schneckenarten der Conoidea oder auch anderer wurmfressender Raubschnecken bei einer sehr großen Diversität bei den Vielborstern steht mit einer großen Artenvielfalt der Schnecken mit Spezialisierungen auf bestimmte Beutetiere im Zusammenhang.[7]
Die Gattungen der Drilliidae wurden von Henry und Arthur Adams in ihrem 1858 erschienenen Werk über die Weichtiere von der damals als Clavatulinae bezeichneten Unterfamilie der Schlitzturmschnecken (Turridae) in die Unterfamilie Turrinae transferiert.[8] Für diese Umgruppierung gab die Form des Operculums den Ausschlag, das einen randständigen und keinen zentralen Kern (Nucleus) wie bei den Clavatulinae aufweist.[4] 1942 wurde von Powell eine neue Unterfamilie namens Clavinae beschrieben, in die er alle Arten mit u-förmigem Sinus und einem Parietalkallus stellte.[9] Morrison stellte die stenoglosse Radula als Hauptmerkmal in den Vordergrund und prägte den Namen Drilliinae für die Vertreter der Unterfamilie.[10] Diese Bezeichnung wurde nach einer Entscheidung nach dem ICZN der gültige Name für die Gruppe, da der Name Clavinae bereits durch Nesseltiere aus der Familie Hydractiniidae, benannt nach der Gattung Clava, okkupiert war. Schließlich wurden im Jahr 1993 die Drilliinae zu einer eigenständigen Familie erhoben.[2]
Derzeit werden 35 rezente Gattungen innerhalb dieser Familie unterschieden.[11]
Stand: 14. März 2016
Die Gattung Decoradrillia wurde im Jahr 2016 neu errichtet und enthält Fenimorea halidorema sowie vier im Jahr 2016 neu beschriebene Arten.[12]
Fusiturricula Woodring, 1928 und Cruziturricula Marks, 1951 gehören wegen ihrer speziellen Form der Radula nicht zu den Drilliidae, könnten aber die Schwestergruppe dieser Familie sein. Provisorisch wurden sie jedoch bei der Revision im Jahr 2011 in dieser Familie belassen.[13]
Austroclavus Powell, 1942 mit größtenteils fossilen Formen, stand früher in dieser Familie, wurde aber bisher keiner Familie innerhalb der Überfamilie Conoidea zugeordnet. Brachytoma Swainson, 1840 und Sediliopsis Petuch, 1988 wurden in die Familie Pseudomelatomidae gestellt.
Die Drilliidae sind eine monophyletische Familie kleiner bis mittelgroßer, räuberisch von Vielborstern lebender Gehäuseschnecken, die ausschließlich marin vorkommen. Sie wurden lange Zeit als Unterfamilie Drilliinae zur Familie der Schlitzturmschnecken innerhalb der Überfamilie Conoidea (Giftzüngler) gezählt. Sie besitzen innerhalb dieser Überfamilie eine Kombination außergewöhnlicher Merkmale, so dass sie 1998 zur eigenständigen Familie erhoben wurden.
The Drilliidae are a taxonomic family of small predatory sea snails with high-spired shells. They are classified as marine gastropod mollusks in the superfamily Conoidea.[2]
This family has no subfamilies. It consists of about 30 genera and approximately 500 Recent species.
The shell is claviform with a tall spire, or squatly conical to biconical. In many species, the siphonal canal is truncated. The aperture is U-shaped with a parietal callus pad.
The sculpture of the shell shows prominent axial ribs with a polished surface. Most species have a dorsal varix (transverse elevation), except in the genera Cymatosyrinx, Elaeocyma and Splendrillia. The protoconch can be smooth or very carinate. The ovate operculum has a terminal nucleus.[3]
The radula of the species in this family have characteristically five teeth in each row (formula : 1 + 1 + 1 + 1 + 1) with a vestigial central tooth, comb-like lateral teeth and a pair of flat-pointed, slender marginal teeth.[4]
The foregut structure of the anterior alimentary system has the least derived foregut anatomy of all the families in the superfamily Conoidea.[5]
This family has wide distribution, ranging from Iceland to the Antarctic Ocean, found at intertidal to abyssal depths. This is reflected in the variability in larval shells and the size of the shell (from a few millimetres to 6 cm) and the characteristics of the protoconch and the teleoconch.[6]
The genera in this family were originally separated from the subfamily Clavitulinae and classified by H.& A. Adams (1858) under subfamily Turritinae, because their operculum has a terminal instead of a central nucleus. In 1942, the species with a U-shaped sinus and a parietal callus pad were brought by Powell in the new subfamily Clavinae. In 1966, Morrison proposed the subfamily Drillinae (= Clavinae) for the species with a stenoglossan radula with comb-like lateral teeth. Finally, in 1993, Taylor et al. proposed the promotion of Drillinae from subfamily to the family level Drilliidae.[3][7]
Genera in the family Drilliidae include:[1]
The Drilliidae are a taxonomic family of small predatory sea snails with high-spired shells. They are classified as marine gastropod mollusks in the superfamily Conoidea.
This family has no subfamilies. It consists of about 30 genera and approximately 500 Recent species.
Drilliidae es una familia taxonómica de caracoles marinos de porte diverso. Los mismos son moluscos gasterópodos marinos de la superfamilia Conoidea perteneciente al orden Hypsogastropoda.[1]
Drilliidae es una familia taxonómica de caracoles marinos de porte diverso. Los mismos son moluscos gasterópodos marinos de la superfamilia Conoidea perteneciente al orden Hypsogastropoda.
Les Drilliidae sont une famille de mollusques gastéropodes marins de l'ordre des Neogastropoda.
Selon World Register of Marine Species (17 mars 2016)[4] :
Les Drilliidae sont une famille de mollusques gastéropodes marins de l'ordre des Neogastropoda.
Drilliidae Olsson, 1964 è una famiglia di molluschi gasteropodi della sottoclasse Caenogastropoda.[1]
La famiglia Drilliidae è un gruppo ricco di specie di gasteropodi marini, che mostra un alto grado di diversificazione anche rispetto ad altre famiglie della superfamiglia Conoidea.[2]
La conchiglia ha una forma claviforme con una guglia alta. In molte specie, il canale sifonico è troncato. L'apertura è a forma di U con un callo parietale. La scultura della conchiglia mostra nervature assiali prominenti con una superficie lucida. La maggior parte delle specie ha una varice dorsale (elevazione trasversale). La protoconca può essere liscia o molto carenata. L'opercolo ovato ha un nucleo terminale.[3]
Il carattere più distintivo di questa famiglia è costituito dalla sua radula, che è detta appunto "radula di tipo Clavidae". Essa è formata da cinque denti in ciascuna fila trasversale, (formula radulare 1+1+1+1+1) comprendente un dente centrale vestigiale, due grandi denti laterali a pettine e due denti marginali a lama piatta.[4]
Come la maggior parte degli altri conoidi, i Drilliidi possiedono una ghiandola velenifera; tuttavia, il meccanismo di rilascio del veleno noto dalle lumache coniche, cioè l'uso del dente marginale trasformato in un arpione cavo, non è disponibile per i Drilliidae perché i loro denti marginali sono piatti e non possiedono un canale chiuso.[2]
La famiglia è presente principalmente nelle acque tropicali, dove raggiunge un'elevata diversità sia nell'Oceano Atlantico che nel Pacifico indo-occidentale.[2]
La famiglia risulta composta da 37 generi, di cui due fossili:[1]
Drilliidae Olsson, 1964 è una famiglia di molluschi gasteropodi della sottoclasse Caenogastropoda.
Drilliidae is een familie van weekdieren uit de klasse van de Gastropoda (slakken).
Drilliidae is een familie van weekdieren uit de klasse van de Gastropoda (slakken).
Drilliidae é uma família de gastrópodes da ordem Hypsogastropoda.[1]
Drilliidae é uma família de gastrópodes da ordem Hypsogastropoda.