Die Alpen-Gänsekresse (Arabis alpina) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gänsekressen (Arabis) innerhalb der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Die Alpen-Gänsekresse wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 40 Zentimetern. Sie besitzt einen verzweigten Stängel.
Die Grundblätter sind kurz gestielt und in Rosetten angeordnet. Die Blattspreite der Grundblätter ist breit-oval und grob gezähnt. Die Stängelblätter sind wechselständig und herzförmig stängelumfassend.
Die Blütezeit reicht von März bis Herbst, manchmal blüht sie auch im Winter.[1] Die Blüten stehen in einem dichten traubigen Blütenstand zusammen.
Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Es sind vier Kelchblätter vorhanden. Die vier weißen Kronblätter sind 6 bis 10 Millimeter lang, und verschmälern sich allmählich in den Nagel (Unterscheidung zu ähnlicher Art).
Die Schoten sind 20 bis 60 Millimeter lang.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[2]
Die Alpen-Gänsekresse besitzt sackförmige seitliche Kelchblätter, in denen sich Nektar aus Drüsen des Blütenbodens sammelt. Bei Sonnenschein ist aber der Zugang zu ihnen durch die Staubbeutel versperrt, was eine bessere Bestäubung sichert[1]. Sie streut ihre Samen auf Schnee.
An der Alpen-Gänsekresse wurde erstmals der Falsche Mehltau Hyaloperonospora arabidis-alpinae (Syn. Peronospora arabidis-alpinae) festgestellt, von dem auch andere Kreuzblütengewächse befallen werden. Diese Falsche Mehltauart steht auf der Roten Liste "Pilze" des Landes Sachsen.[3] Die systematischen Stellung dieses Mehltaus wurde 2004 von Göker et al. revidiert.[4]
Die Früchte enthalten Glucoarabin.[1]
Die Alpen-Gänsekresse ist ein amphiatlantisch Florenelement. Arabis alpina ist in Europa, auf Grönland und im östlichen Nordamerika verbreitet. In Europa ist die Alpen-Gänsekresse aus Niederungen bis in Gebirgsregionen in Höhenlagen von etwa 3300 Metern (z. B. Kalkalpen) bekannt. In den Allgäuer Alpen steigt die Alpen-Gänsekresse am Nordgrat des Biberkopfs in Bayern in eine Höhenlage von bis zu 2420 Meter auf.[5]
Als Standort bevorzugt diese kalkliebende Pflanze Schutt, Geröll und Fels. Diese kälteliebende Pflanze ist als Relikt auch in Schluchten von Gebieten, die üblicherweise wärmeliebende Pflanzen beherbergen (Südharz, Fränkischer und Schwäbischer Jura) erhalten geblieben. Sie ist eine Klassencharakterart der Thlaspietea rotundifolii, kommt aber auch in feuchten Pflanzengesellschaften des Verbands Potentillion caulescentis vor.[2]
Die Alpen-Gänsekresse (Arabis alpina) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gänsekressen (Arabis) innerhalb der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).