Das Alpen-Hornkraut (Cerastium alpinum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hornkräuter (Cerastium) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).
Das Alpen-Hornkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 6 bis 20 Zentimetern. Sie wächst lockerrasig mit nicht blühenden, rosettenähnlichen Trieben. Die oberirdischen Pflanzenteile besitzen viele 1 bis 1,5 Millimeter lange Haare und vereinzelte Drüsenhaare. Seltener sind sie kahl (Indument).
Die Laubblätter sind gegenständig am Stängel angeordnet. Die Blattspreite ist eiförmig bis lanzettlich und 1,5- bis viermal so lang wie breit.
Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Der Blütenstand enthält nur ein bis drei Blüten. Der Blütenstiel ist 4 bis 20 Millimeter lang.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind meist drüsig behaart. Die fünf Kronblätter sind ausgerandet und mit einer Länge von 14 bis 18 Millimetern etwa doppelt so lang wie die meist drüsige Kelchblätter. Es sind fünf Griffel vorhanden.
Die Kapselfrucht ist zehnzähnig und etwa solang bis doppelt so lang wie die Kelchblätter.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 72[1].[2], seltener 36[2], 90[2], 104+2[3] oder 108[3].
Das Alpen-Hornkraut ist von Europa über Island und Grönland bis Kanada verbreitet. In den Westalpen ist es selten und fehlt gebietsweise. Sonst ist es in Mitteleuropa sehr selten, aber an seinen Standorten meist auffällig.
Das Alpen-Hornkraut gedeiht am besten auf humosen, trockenen, kalkarmen Böden. Es gedeiht auch noch in Felsspalten, auf windgefegten Graten sowie in steinigen, trockenen Rasen und Matten. Es ist eine Charakterart des Elynetum aus dem Verband Elynion.[1]
Es bevorzugt Höhenlagen zwischen 1800 und 2500 Metern. In den Allgäuer Alpen steigt es am Gipfel des Hochrappenkopfs in Bayern bis in eine Höhenlage von 2420 Metern auf.[4]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 1+ (unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[5]
Die Erstveröffentlichung von Cerastium alpinum erfolgte durch Carl von Linné.
Die Art Cerastium alpinum gehört zu einer Gruppe näher verwandter und manchmal schwierig zu trennender Arten. Dazu gehören Cerastium aleuticum, Cerastium alpinum, Cerastium arcticum, Cerastium beeringianum, Cerastium bialynickii, Cerastium fischerianum, Cerastium glabratum, Cerastium regelii und Cerastium terrae-novae.[3] Cerastium alpinum unterscheidet sich von allen anderen dieser Arten durch seine Behaarung bestehend aus langen, silbrigen, durchscheinenden, mehrzelligen und gebogenen Haaren.[3]
In unterschiedlichen Zeiten wird diese Verwandtschaftsgruppe sehr kontrovers diskutiert. Bei manche Autoren gibt es etwa drei Unterarten.[6] Andere Autoren sind der Meinung, sie sollten besser als Varietäten eingestuft werden[6]:
Das Alpen-Hornkraut (Cerastium alpinum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hornkräuter (Cerastium) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).