Der Stahlblaue Grillenjäger (Isodontia mexicana) ist eine Grabwespe aus der Familie Sphecidae.
Die Tiere werden 15 bis 20 mm lang, Männchen sind etwas kleiner als Weibchen. Der Körper, einschließlich der Beine, ist einfarbig schwarz gefärbt, nur die hinteren Tibien können selten rötlich aufgehellt sein. Die Flügel sind rauchig getrübt schwärzlich, bei seitlichem Lichteinfall mit auffallendem Blauschimmer. Die Tiere besitzen einen lang gestielten Hinterleib, das Stielglied (Petiolus) ist deutlich nach unten gekrümmt und erreicht die Länge des ersten Glieds der Hintertarsen. Die Hintertarsen sind auffallend lang abstehend hell behaart. Die Kopfvorderseite (Gesichtspartie) ist vollständig mit dicken schwarzen Borsten bedeckt. Von den in Mitteleuropa einheimischen Sphecinae mit langgestieltem Hinterleib unterscheidet sich die Art durch die blauen Flügelreflexe und das Fehlen rot oder gelb gefärbter Körperabschnitte. Bei der ähnlichen, sehr seltenen Chalybion femoratum ist der Körper blaugrün metallisch glänzend und die Hinterschenkel des Weibchens rot gefärbt. Die Art ist in Mitteleuropa unverwechselbar und hier die einzige Isodontia-Art, in Südosteuropa leben aber einige autochthone Arten der Gattung.[1][2]
Die ursprüngliche Heimat von Isodontia mexicana sind Mittel- und Nordamerika. Die Art kommt durch ganz Nordamerika östlich der Rocky Mountains vor, ist aber im Südwesten selten (Nachweise nur aus Süd-Arizona und Sonora, Mexiko).[3] Die Art wurde in den 1960er Jahren nach Südfrankreich eingeschleppt. Sie hat sich von hier aus über große Teile Südeuropas ausgebreitet und zählt an der Alpensüdseite lokal heute zu den häufigsten Grabwespenarten. Die Art ist über den Süden Frankreichs, Spanien, ganz Italien und große Teile der nördlichen Balkanhalbinsel verbreitet und breitet sich schnell weiter aus. Sie fehlt noch im Norden Frankreichs (nördlich etwa bis zum Departement Lot).[4] 2016 wurde sie erstmals in England nachgewiesen.[5] Sie kommt in den Südalpen bis in etwa 1000 Meter über Meereshöhe vor.
In Mitteleuropa werden große Teile Österreichs und der Schweiz, nördlich bis ins Bundesland Salzburg und bis Luzern, besiedelt. Sie wurde 1998 erstmals auch in Deutschland nachgewiesen.[6] Beobachtungen liegen von Kehl bei Straßburg und vom Kaiserstuhl sowie aus der Mooswaldsiedlung in Freiburg, also aus der südlichen Oberrheinebene, vor. Am mittleren Oberrhein ist die Grabwespen-Art seit Ende der 2010er Jahre vertreten.
2017 wurde die Art erstmals in Berlin nachgewiesen. Weitere Funde aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen zeigen, dass I. mexicana inzwischen ganz Deutschland zumindest lückig besiedelt hat[7].
Die Art ist imaginal im Hoch- und Spätsommer anzutreffen. In Nordamerika sind zwei aufeinanderfolgende Generationen nachgewiesen. Überwinterung erfolgt als verpuppungsbereite Altlarve (Präpuppe) der zweiten Generation, innerhalb des Hohlraums. In Mitteleuropa werden ebenfalls zwei Generationen vermutet. In einem einzelnen Nest können sowohl Männchen wie auch Weibchen überwiegen, prinzipiell ist das Geschlechterverhältnis aber etwa 1:1. Innerhalb eines Hohlraums entwickeln sich die Weibchen immer in den tiefer liegenden, hinteren Zellen,[8] sie schlüpfen dementsprechend etwas später aus.
Das Nest wird in oberirdischen Hohlräumen angelegt. Angenommen werden natürliche und künstliche Hohlräume aller Art, z. B. Schilfhalme (v. a. Riesenschilf Arundo donax). Die Art tritt in Amerika regelmäßig in Wildbienen-Nisthilfen mit vorgebohrten Löchern auf, die z. B. zur Förderung der Luzerne-Blattschneiderbiene (Megachile rotundata) ausgebracht werden. Weit verbreitet ist auch eine Besiedlung der Fugen von Sturmabdeckungen für Fenster.[9] In Florida werden sogar die Fangschläuche der insektenverdauenden Schlauchpflanze Sarracenia minor genutzt.[10]
Die Art legt meist ein bis sechs hintereinanderliegende Brutzellen an. Die einzelnen Brutzellen werden mit Abschnitten von (welken) Grasblättern abgetrennt. Dieses Verhalten ist hoch charakteristisch für die Gattung Isodontia und tritt bei anderen Grabwespen nicht auf. Am Ende ragt meist ein mehr oder weniger langes Büschel einzeln eingetragener, meist welker Grasblätter als Verschlusspfropfen aus der Röhre heraus.
Als Beute dienen Grillen und Laubheuschrecken. Wichtigste Beuteart in Europa und Nordamerika sind Blumengrillen der Gattung Oecanthus, in Europa in erster Linie das Weinhähnchen (Oecanthus pellucens). Daneben werden verbreitet Schwertschrecken der Gattung Conocephalus erbeutet, in Europa vor allem die weit verbreitete und oft mit dem Weinhähnchen vergesellschaftete Langflüglige Schwertschrecke, im südlichen Oberrheingraben vor allem die zarte Gemeine Eichenschrecke. Die drei Larvenstadien werden extrem schnell, in vier bis sechs Tagen, durchlaufen. Die Puppenruhe der Sommergeneration dauert zwei bis drei Wochen, die Verpuppung findet dabei in einem selbst gesponnenen Kokon statt.
Nester von Isodontia mexicana werden oft von Parasiten und Parasitoiden befallen. Häufig werden Fliegenarten der Familien Phoridae und Sarcophagidae angetroffen, die sich als Kleptoparasiten von den erbeuteten Heuschrecken ernähren. Die Grabwespenlarve kann den Befall überleben, allerdings bleibt die ausschlüpfende Wespe dann deutlich kleiner.[11]
Die imaginalen Wespen sind Blütenbesucher. Oft genannt werden Blüten von Goldruten- (Solidago) Arten sowie Mannstreu (Eryngium), darunter auch die oft als Zierpflanze in Gärten gepflanzte Eryngium planum.
Isodontia mexicana wurde 1867 von Henri de Saussure als Sphex apicalis varietas Mexicana erstbeschrieben.[12] Die Gattung Isodontia ist fast weltweit verbreitet und umfasst 61 Arten.
Der Stahlblaue Grillenjäger (Isodontia mexicana) ist eine Grabwespe aus der Familie Sphecidae.
Isodontia mexicana, the Mexican grass-carrying wasp, is a species of insect belonging to the family Sphecidae. It is mainly found throughout North America, but has become established in Europe, primarily France, Switzerland, Hungary, Italy, Serbia, and Spain.
The adults grow up to 18–20 millimetres (0.71–0.79 in) long, the body is completely black, the thorax is quite hairy and the wings have a smoky-brown color. They can be encountered from early Summer through September. Females are larger and emerge as adults later in the season than males.
Isodontia mexicana is a typical case of a species arrived accidentally from North America and slowly encroaching on the European continent, probably for the lack of predators or parasites.
These wasps build their nests in hollowed branches or in other natural cavities, often reusing the nests of other species. Then they line the inside with grass fragments or other plant fibers (hence the name of 'Grass-carrying wasps').
I. mexicana mainly preys on grasshoppers (usually katydids, Tettigoniidae species) or Tree crickets (Gryllidae species), choosing the small ones and carrying them to its nest to feed the emerging larvae with the living, but paralyzed Orthoptera.
Isodontia mexicana, the Mexican grass-carrying wasp, is a species of insect belonging to the family Sphecidae. It is mainly found throughout North America, but has become established in Europe, primarily France, Switzerland, Hungary, Italy, Serbia, and Spain.
The adults grow up to 18–20 millimetres (0.71–0.79 in) long, the body is completely black, the thorax is quite hairy and the wings have a smoky-brown color. They can be encountered from early Summer through September. Females are larger and emerge as adults later in the season than males.
Isodontia mexicana is a typical case of a species arrived accidentally from North America and slowly encroaching on the European continent, probably for the lack of predators or parasites.
These wasps build their nests in hollowed branches or in other natural cavities, often reusing the nests of other species. Then they line the inside with grass fragments or other plant fibers (hence the name of 'Grass-carrying wasps').
I. mexicana mainly preys on grasshoppers (usually katydids, Tettigoniidae species) or Tree crickets (Gryllidae species), choosing the small ones and carrying them to its nest to feed the emerging larvae with the living, but paralyzed Orthoptera.
Lateral view
Prey
In flight carrying nesting material
Nest closure
Isodontia mexicana est un insecte hyménoptère de la famille des sphécidés. Elle est parfois nommée « Sphex du Mexique » en raison de sa proche parentée avec le genre Sphex et de son ancien nom. Elle est originaire d'Amérique centrale et du Nord et nouvelle venue en Europe occidentale.
Cette guêpe solitaire, entièrement noire, mesure de 10 à 30 mm de long. Le thorax et la tête sont couverts en partie d'une pilosité blanche. Les ailes sont fumées. L'abdomen est relié au thorax par un long pétiole courbe. Les femelles sont plus grosses que les mâles et émergent plus tard que ceux-ci[1].
En France et en Europe, deux espèces autochtones du genre Isodontia sont également présentes ; Isodontia splendidula dont la moitié antérieure de l'abdomen est rouge ferrugineuse et Isodontia paludosa. Sa distinction est plus délicate car elle est également entièrement noire ; son pétiole est plus court et droit et des bandes de poils clairs ornent l'avant de chaque tergite[1].
Isodontia mexicana est active du début de l'été, jusqu'en septembre. L'adulte se nourrit de nectar de fleurs variées. Dans les jardins, on l'observe souvent sur les fleurs de Menthe, de Lierre ou de Fenouil. Elle n'est pas agressive.
La femelle bâtit son nid dans des branches creuses, les feuilles enroulées de diverses plantes ou d'autres cavités naturelles, voire artificielles, souvent en réutilisant le nid d'autres espèces d'insectes. En Europe méditerranéenne, l'espèce nidifie singulièrement dans des tiges creuses de Canne de Provence. Elles sont notamment à l'origine des fréquentes touffes d'herbes sèches mélangées à des Meconema meridionale (petites sauterelles vertes) que l'on peut trouver dans les rainures des fenêtres dans le sud de la France. Les proies sont surtout le Grillon d'Italie et diverses espèces de Sauterelles. Dans le tube de nidification, la femelle construit une série de cellules, séparées par des débris végétaux. Elle capture et paralyse un orthoptère, l'introduit dans le nid et pond dessus. Après avoir construit 6 à 8 cellules, elle bourre ensuite à l'intérieur de longues herbes sèches ou des aiguilles de pin pour fermer l'ouverture par un bouchon végétal[1].
Lorsque les œufs éclosent, les larves peuvent se nourrir des proies. Elles tissent ensuite un cocon et se nymphosent. Un adulte sort deux à trois semaines plus tard.
En Europe occidentale, Isodontia mexicana serait en compétition avec l'espèce autochtone Isodontia splendidula. En effet, elles adoptent les mêmes proies et les mêmes sites de nidification[1].
Isodontia mexicana est une espèce largement répandue en Amérique du Nord ; on la trouve de l'Amérique centrale au Michigan[2] et dans de nombreux pays européens occidentaux où elle est d'importation récente[3].
Isodontia mexicana est originaire d'Amérique du Nord et a été importée en France dans les années 1960. Avec pour point de départ l'Hérault, elle s'est largement implantée sur tout le pourtour méditerranéen où elle est devenue commune (France, Péninsule ibérique, Italie, Croatie et Slovénie) [1]. Elle aurait profité de la canicule de 2003 pour traverser le Massif Central et se répandre peu à peu sur les territoires français et suisses et désormais dans des localités de plus en plus au Nord et à l'Est de l'Europe.
Isodontia mexicana est un insecte hyménoptère de la famille des sphécidés. Elle est parfois nommée « Sphex du Mexique » en raison de sa proche parentée avec le genre Sphex et de son ancien nom. Elle est originaire d'Amérique centrale et du Nord et nouvelle venue en Europe occidentale.
Isodontia mexicana (de Saussure, 1867) è un imenottero apoideo della famiglia Sphecidae.
La lunghezza di queste vespe è in media di 18 mm. Le femmine, come in molti Sphecidae, sono più grandi dei maschi.[1]
Il corpo è di colore nero, con addome collegato al torace da un sottile pedicello; sul torace sono presenti lunghi peli biancastri. Le ali sono di colore bruno-nerastro. Le larve sono di colore giallo-crema.[2]
È una specie tipica dell'America centrale e del Nord America che sta piano piano invadendo il continente europeo.
È stata segnalata per la prima volta in Francia nel 1962[3] e si è ipotizzato che possa aver raggiunto l'Europa durante la seconda guerra mondiale, probabilmente viaggiando come "clandestina" nelle navi militari americane. In Italia è stata segnalata per la prima volta nella seconda metà degli anni ottanta e si sta ancora diffondendo grazie probabilmente alla mancanza di predatori o parassiti[4].
Le larve sono carnivore e si nutrono prevalentemente di ortotteri: Oecanthus spp. (Gryllidae), Conocephalus spp. (Tettigoniidae).[1]
Dopo l'accoppiamento la femmina nidifica, spesso nel cavo delle canne o in altre cavità lignee preformate, all'interno delle quali, utilizzando foglie secche e fili d'erba, crea 1-6 partizioni per accogliere le singole larve. Una volta completata la preparazione del nido si dedica alla cattura di una preda, prevalentemente ortotteri, e dopo averla paralizzata con il proprio pungiglione, la conduce all'interno del nido. Solo a questo punto effettua la ovodeposizione. Le larve, uscite dalle uova, si nutrono della preda, paralizzata ma ancora viva; dopo 4-6 giorni si impupano e completano lo sviluppo in questo stadio in 2-3 settimane. Gli adulti fuoriescono dai nidi ad inizio dell'estate, i maschi in genere precedono le femmine.[1][2]
Isodontia mexicana (de Saussure, 1867) è un imenottero apoideo della famiglia Sphecidae.
Isodontia mexicana is een vliesvleugelig insect uit de familie van de langsteelgraafwespen (Sphecidae).[1] De wetenschappelijke naam van de soort is voor het eerst geldig gepubliceerd in 1867 door Saussure.
Bronnen, noten en/of referentiesIsodontia mexicana là một loài côn trùng cánh màng trong họ Sphecidae, thuộc chi Isodontia. Loài này được de Saussure miêu tả khoa học đầu tiên năm 1867.[1]
Isodontia mexicana là một loài côn trùng cánh màng trong họ Sphecidae, thuộc chi Isodontia. Loài này được de Saussure miêu tả khoa học đầu tiên năm 1867.