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Celastrus orbiculatus C. P. Thunberg ex A. Murray

Rundblättriger Baumwürger ( German )

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Der Rundblättrige Baumwürger[1] (Celastrus orbiculatus) ist ein kletternder Strauch mit auffälligen Früchten und bemerkenswerter Herbstfärbung aus der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in der gemäßigten Zone Ost-Asiens. Die Art wird häufig als Zierstrauch verwendet, die Früchte werden in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt.

Beschreibung

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Kletterndes Wachstum der Art

Der Rundblättrige Baumwürger ist ein bis zu 12 Meter hoch kletternder Strauch. Die Zweige sind stielrund, kahl und braun bis graubraun mit wenigen und unauffälligen Korkporen. Das Mark ist voll und weiß. Die achselständigen Knospen sind 1 bis 3 Millimeter lang, eiförmig bis elliptisch. Die Laubblätter haben einen dünnen, 1 bis 2 Zentimeter langen Stiel. Die Blattspreite ist einfach, 5 bis 13 Zentimeter lang und 3 bis 9 Zentimeter breit, meist breit eiförmig, seltener rundlich oder rechteckig-elliptisch, mit breit gerundeter, stacheliger oder kurz zugespitzter Blattspitze, breit keilförmiger oder stumpf rundlicher Basis und gesägtem Blattrand. Es werden drei bis fünf Nervenpaare gebildet. Beide Seiten sind blassgrün, die Blattoberseite ist kahl, die Unterseite kahl oder entlang der Blattadern spärlich behaart.[2][3]

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Blätter und Blütenstände
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Gelbe Fruchtkapseln mit Samen

Die blaugrünen Blüten sind meist zweihäusig verteilt und wachsen einzeln oder bis zu sieben in 1 bis 3 Zentimeter langen, zymösen Blütenständen meist in Blattachseln oder seltener an Zweigenden. Männliche Blüten haben stumpf-dreieckige Kelchblätter, die Kronblätter sind 3 bis 4 Millimeter lang, 2 bis 2,5 Millimeter breit, verkehrt-eiförmig-elliptisch bis rechteckig. Der Diskus ist flach napfförmig, die Lappen sind flach mit gerundet-stumpfem Ende. Die Staubblätter sind 2 bis 3 Millimeter lang. Die Blütenkrone weiblicher Blüten ist kürzer als die der männlichen. Der Diskus ist fleischig. Die Staminodien sind sehr kurz. Der Fruchtknoten ist beinahe kugelförmig, der Griffel ist etwa 1,5 Millimeter lang, die Narbe ist deutlich dreifach gelappt, die Lappenspitzen sind undeutlich zweifach gelappt. Als Früchte werden 8 bis 13 Millimeter große, beinahe runde, orangegelbe, dreiklappige Kapseln gebildet. Die Samen sind 4 bis 5 Millimeter lang und 2,5 bis 3 Millimeter breit, leicht abgeflacht und rötlich braun. Der Arillus ist orangerot.

Der Rundblättrige Baumwürger blüht von Mai bis Juni, die Früchte reifen von Juli bis Oktober.[2][3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 46.[4]

Verbreitung und Standortansprüche

Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt im gemäßigten Asien in der Mongolei, in Russland in der Region Primorje und auf Sachalin, in den chinesischen Provinzen Anhui, Gansu, Hebei, Heilongjiang, Henan, Hubei, Jiangsu, Jiangxi, Jilin, Liaoning, in der Inneren Mongolei, in Shaanxi, Shandong, Sichuan und Zhejiang, auf der Koreanischen Halbinsel und auf den japanischen Inseln Hokkaidō, Honshū, Kyushu und Shikoku. In Neuseeland und im Südosten der Vereinigten Staaten wurde die Art eingebürgert.[5] Der Rundblättrige Baumwürger wächst in Mischwäldern, Waldrändern, Dickichten und auf Wiesenhängen[3] auf mäßig trockenen bis frischen, schwach sauren bis alkalischen, mäßig nährstoffreichen Böden an sonnigen bis lichtschattigen, sommerkühlen und winterkalten Standorten. Die Art ist frosthart. Das Verbreitungsgebiet wird der Winterhärtezone 5a zugeordnet mit mittleren jährlichen Minimaltemperaturen von −28,8 bis −26,1 °C (−20 bis −15 °F).[2]

Systematik

Der Rundblättrige Baumwürger (Celastrus orbiculatus) ist eine Art aus der Gattung der Baumwürger (Celastrus), in der sie der Untergattung Celastrus zugeordnet wird.[6] Die Gattung wird der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae) zugerechnet, in der sie der Unterfamilie Celastroideae zugeordnet wird.[5] Die Art wurde von Carl Peter von Thunberg 1784 erstmals wissenschaftlich beschrieben.[5] Der Gattungsname Celastrus wurde schon vor Linné für verschiedene immergrüne Arten verwendet und leitet sich vom griechischen kelastra für einen immergrünen Baum ab.[7] Das Artepitheton orbiculatus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „kreisrund“. Es bezieht sich auf die Form der Blattspreiten.[8] Ein Synonym der Art ist Celastrus articulatus Thunb.[5]

Es werden zwei Varietäten unterschieden, neben Celastrus orbiculatus var. orbiculatus noch Celastrus orbiculatus var. punctatus (Thunb.) Rehder mit schwächerem Wuchs, kleineren Blättern und eiförmig-elliptischen bis länglich-elliptischen Blattspreiten. Das Verbreitungsgebiet der Varietät liegt in Ostasien.[2]

Verwendung

Der Rundblättrige Baumwürger wird häufig wegen der dekorativen Früchte und der bemerkenswerten Herbstfärbung als Zierstrauch verwendet. Er dient auch als Bienenweide.[2] Die Früchte werden im Nordosten und Norden Chinas in der traditionellen Medizin eingesetzt. Die Rinde wird zur Herstellung feiner Fasern verwendet, die Samen haben einen Ölanteil von 50 %.[3]

Nachweise

Literatur

  • Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 11: Oxalidaceae through Aceraceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2008, ISBN 978-1-930723-73-3, S. 466, 471 (englisch).
  • Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 172–173.
  • Jost Fitschen: Gehölzflora. 12., überarbeitete und ergänzte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2007, ISBN 3-494-01422-1, S. 397–398.
  • Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).

Einzelnachweise

  1. Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 172 und nach Fitschen: Gehölzflora, S. 398
  2. a b c d e Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 471
  3. a b c d Zhixiang Zhang, Michele Funston: Celastrus orbiculatus, in der Flora of China, Band 11, S. 471
  4. Celastrus orbiculatus bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  5. a b c d Celastrus orbiculatus. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 6. September 2012 (englisch).
  6. Zhixiang Zhang, Michele Funston: Celastrus, in der Flora of China, Band 11, S. 466
  7. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 137
  8. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 440

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