Die Schminkwurz (Alkanna tinctoria), auch Färber-Alkanna genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Alkanna innerhalb der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae).
Die Schminkwurz ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht. Sie ist borstig grau behaart und meist drüsenlos. Die unteren Laubblätter sind borstig, verkehrt-eilanzettlich und sitzend, die oberen sind kleiner und schmal-eiförmig. Die schmal-eiförmigen Tragblätter sind etwa so lang wie der borstige Kelch. Die Kronblätter sind leuchtend blau, außen kahl und am Saum ist die Krone 4–10 Millimeter breit.[1]
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30.[2][3]
Das Basionym Lithospermum tinctorium wurde 1753 von Carl Linné in Sp. Pl.: 132 erstbeschrieben. 1824 wurde dann durch Ignaz Friedrich Tausch in Flora oder Botanische Zeitung, Band 7, Seite 234 die Art in die Gattung Alkanna gestellt und neu zu Alkanna tinctoria.
Als Synonym gelten nach "Euro+Med" 2011: Alkanna bracteolata Greuter, Alkanna lehmannii (Tineo) A.DC., Alkanna matthioli Tausch, Alkanna tuberculata (Forssk.) Meikle non Greuter, Alkanna tuberculata Greuter, Alkanna tuberculata Greuter, Anchusa bracteolata Viv., Anchusa tuberculata Forssk., Buglossum tinctorium (L.) Lam., Lithospermum lehmannii Tineo, Lithospermum tinctorium L., Lycopsis cyrenaica Spreng. nom. illeg., Alkanna tinctoria subsp. lehmannii (Tineo) Nyman,[4] ein weiteres ist Anchusa tinctoria (L.) L.
Alkanna tinctoria kommt mit fünf Unterarten in Ungarn, in der Slowakei, in Südeuropa, in Westasien und in Nordafrika vor.[5]
Man kann mehrere Unterarten unterscheiden:[4]
Die Rinde der Wurzeln enthält 5 bis 6 Prozent Alkannin und etwas Alkannan. Darüber hinaus finden sich dort auch die Rotpigmente Anchusarot und Alkannarot. Pflanzenteile dienen daher zur Gewinnung von Farbstoffen, woraus sich der Trivialname ableitet. Sie dient als Lebensmittelfarbe, zum Beispiel für das indische Gericht Rogan Josh und zum Verfälschen von Rotwein. Die unterirdischen Pflanzenteile werden im Frühjahr oder Herbst geerntet.
Von manchen Autoren wird das po-ni-ki-jo der minoischen Linear-B Texte mit Alkanna gleichgesetzt[6]. In der Antike wurde die Schminkwurz zum Färben von Wolle und als Bestandteil von Schminken genutzt.[7] Sie fand auch als Ersatz von Schneckenpurpur Verwendung. Unter Umständen kann die Pflanze Alkibiadeion, die Nikander als Mittel gegen Schlangenbisse erwähnt, mit Alkanet gleichgesetzt werden[8]. Auch die Gleichsetzung von Synesios' lakcha (λακχά) mit Alkanna ist nicht gesichert, es könnte sich auch um Gummilack aus (Kerria Lacca) handeln[9].
Es bestehen diverse Trivialnamen, so Färbende Ochsenzunge und Falsche Alkanna. Für Schminkwurz sind oder waren auch die Bezeichnungen Alkannawurzel, Alkeruenwurzel, Blutwurzel, rotes Färberkraut, Orkanette, Orkanetwurzel, türkische Röte, Rotfärbekraut und rote Zunge gebräuchlich.[10]
Die Schminkwurz (Alkanna tinctoria), auch Färber-Alkanna genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Alkanna innerhalb der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae).