Das Sand-Veilchen (Viola rupestris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Veilchen (Viola) innerhalb der Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Sie ist im nördlichen Eurasien verbreitet.
Das Sand-Veilchen wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 8 Zentimetern. Es wird eine senkrechte, kurze Wurzel gebildet. Der Stängel und die Laubblätter sind meist flaumig behaart.
Die Stängelblätter sind den grundständigen Blättern ähnlich, aber etwas kleiner. Die bläulichgrünen, unterseits oft violetten Blattspreiten sind bei einer Länge von bis zu 2 Zentimetern und einer Breite von 1,5 Zentimetern rundlich bis herzförmig und schwach gekerbt oder ganzrandig. Die Nebenblätter sind eiförmig und gezähnt.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind lang zugespitzt mit 1 bis 2 Millimeter langen, gestutzten Anhängseln. Die meist blauviolette Blütenkrone ist 1 bis 1,8 Zentimeter groß mit einem 3 bis 4 Millimeter langen hellvioletten Sporn.
Die Kapselfrucht ist fein behaart.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[1]
Dieser Hemikryptophyt wächst als Halbrosettenpflanze.
Das Verbreitungsgebiet des Sand-Veilchen ist das nördliche Eurasien. In Mitteleuropa ist es weitgehend auf die Räume östlich der Oder, auf das Magdeburger und das böhmische Trockengebiet, auf das Alpenvorland, die Alpen und das Oberrheingebiet beschränkt. Nach Osten reicht das Areal bis Ostsibirien. Die Nordgrenze in Europa ist in Norwegen. In Westeuropa gibt es nur isolierte Einzelvorkommen, im nördlichen Mittelmeerraum gibt es Vorkommen in mehreren Teilgebieten, die Südgrenze liegt bei 39° nördlicher Breite.
Das Sand-Veilchen gedeiht meist auf kalk- und humushaltigen Sandböden; es geht auch auf Löß. Es besiedelt lichte, trockene Wälder, trockene Gebüsche und Halbtrockenrasen. Es ist in Mitteleuropa gebietsweise eine Charakterart des Pyrolo-Pinetum aus dem Cytiso-Pinion-Verband. Sonst ist es eine Art der Klasse der Kiefern-Steppenwälder (Pulsatillo-Pinetea). Das Sand-Veilchen kommt aber auch in Gesellschaften des Erico-Pinion, der Festuco-Brometea und der Seslerietea vor.[1] In den Sandgebieten zwischen Bingen und Schwetzingen, im Fränkischen Jura und im Alpenvorland – vor allem im Lechtal –, in den Nördlichen Kalkalpen, im südlichen Schweizer Jura kommt es selten vor; am Kaiserstuhl sehr selten; in den Zentralalpen, in Ober- und Niederösterreich tritt es zerstreut auf. In den Allgäuer Alpen steigt es bis zu einer Höhenlage von 1330 Metern auf.[2]
Die Erstveröffentlichung von Viola rupestris erfolgte 1791 durch Franz Willibald Schmidt. Ein Synonym von Viola rupestris F.W.Schmidt ist Viola arenaria DC. Viola rupestris gehört zur Untergattung Viola aus der Gattung Viola.
Man unterscheidet drei Unterarten[3]:
Das Sand-Veilchen (Viola rupestris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Veilchen (Viola) innerhalb der Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Sie ist im nördlichen Eurasien verbreitet.