Die Urocystales sind eine Gruppe der Brandpilze (Ustilaginomycotina). Alle Vertreter sind Parasiten an Blütenpflanzen. Sie besitzen wenige gemeinsame Merkmale, alle Vertreter mit Ausnahme von Mycosyrinx bilden Haustorien und einen gleichartigen Septalporen-Apparat.
Systematik
Die Urocystales bilden als monophyletische Gruppe eine Ordnung der Ustilaginomycetes.[1]
Die Urocystales selbst werden von Begerow et al. (2006) wie folgt untergliedert:
-
Doassansiopsaceae Begerow, R. Bauer & Oberw.
-
Doassansiopsis (Setch.) Dietel. Sie bilden komplexe Sporenbälle mit einer zentralen Masse aus pseudoparenchymatischen Zellen, die von einer Lage heller Teliosporen sowie einer äußeren Rinde steriler Zelle umgeben ist.
-
Mycosyringaceae R. Bauer & Oberw.
-
Mycosyrinx Beck. Die Vertreter bilden paarige Teliosporen und parasitieren Vertreter der Familie Vitaceae. Reife Septen besitzen keine Poren.
-
Urocystaceae Begerow, R. Bauer & Oberw. Diese Familie umfasst morphologisch unterschiedliche Gattungen, alle besitzen jedoch farbige Teliosporen. Die meisten Arten bilden die Teliosporen in Bällen. Es kommen sowohl Holo- wie Phragmobasidien vor. Wirtspflanzen sind sowohl Ein- wie Zweikeimblättrige Pflanzen.
-
Fereydouniaceae S. Nasr, M.R. Soudi, H.D.T. Nguyen, M. Lutz & M. Piątek: hefeähnliche Pilze aus dem Iran mit nur der Gattung Fereydounia. 2014 neu beschrieben.[2]
Belege
- Dominik Begerow, Matthias Stoll, Robert Bauer: A phylogenetic hypothesis of Ustilaginomycotina based on multiple gene analyses and morphological data. Mycologia, Band 98, 2006, S. 906–916. doi:10.3852/mycologia.98.6.906
Einzelnachweise
-
↑ DS Hibbett und 66 weitere Autoren: A higher-level phylogenetic classification of the Fungi. Mycological research, Band 111, 2007, S. 509–547. PMID 17572334 (PDF; 1,3 MB)
-
↑ Shaghayegh Nasr & Mohammad Reza Soudi & Seyed Abolhassan Shahzadeh Fazeli & Hai D. T. Nguyen & Matthias Lutz & Marcin Piątek. Expanding evolutionary diversity in the Ustilaginomycotina: Fereydouniaceae fam. nov. and Fereydounia gen. nov., the first urocystidalean yeast lineage. Mycol Progress (2014) 13:1217–1226. doi:10.1007/s11557-014-1012-0
Weblinks
– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien