Die Schizopteridae sind eine Familie der Wanzen (Heteroptera) in der Teilordnung Dipsocoromorpha. Von ihnen sind ungefähr 229 Arten in mehr als 42 Gattungen bekannt, womit sie die größte Familie ihrer Teilordnung darstellen.[1] Slater (1982) geht jedoch davon aus, dass der Großteil der Arten dieser Familie, insbesondere der indopazifischen Region, bis dato noch unbekannt ist und vermutlich über 1200 Arten existieren.[2][3]
Die sehr kleinen Wanzen werden nur 0,8 bis 2 Millimeter lang. Sie haben meistens einen konvexen, kompakten, manchmal flachen und eiförmigen, häufig nahezu komplett schwarzen Körper mit in der Regel – insbesondere bei den Weibchen – ähnlich wie bei den Käfern gebauten Vorderflügeln, sodass sie teilweise diesen Insekten, aber auch Vertretern der Omaniidae sehr stark ähneln. Ihr Körper ist mit Gruben, Tuberkeln, einer dichten Schicht Microtrichia oder anderen Skulpturierungen versehen, anders als bei den meisten anderen Vertretern der Dipsocoromorpha fehlt ihnen jedoch darüber hinausgehend eine auffällige längere Körperbehaarung.[2][3]
Ihr Kopf ist stark nach unten gekrümmt. Die verhältnismäßig kleinen bis meist sehr großen Facettenaugen reichen bei manchen Arten nahezu entlang des gesamten Seitenrandes des Pronotums nach hinten. Punktaugen (Ocelli) können ausgebildet sein, oder auch fehlen. Die ersten beiden Glieder der Fühler sind kurz und annähernd gleich lang, das dritte und vierte Fühlerglied ist langgestreckt. Das Labium ist zwei bis viergliedrig. Es kann kurz sein und nicht hinter die Hüften (Coxen) der Vorderbeine reichen, es kann aber auch sehr lang sein und deutlich über die Basis des Hinterleibs hinaus verlängert sein. Das Metasternum trägt häufig mittig einen Dorn oder ein Paar V-förmiger Fortsätze, die manchmal auf den Hinterleib reichen. Die Duftdrüsenöffnungen am Metathorax sind unpaarig und mittig angeordnet. Die Propleuren sind ventral erweitert und umfassen die Hüften der Vorderbeine und ventrale Teile des Kopfes. Die Vorderflügel sind voll entwickelt (makropter) bis coleopteroid und ähneln damit den Deckflügeln von Käfern. Sie sind jedoch immer tegminal und nahezu gleichmäßig stark sklerotisiert. Ihnen fehlen in der Regel mediale oder costale Unterbrechungen zur Faltung. Die Hinterflügel fehlen bei den nichtmakropteren Tieren und sind ansonsten ausgebildet. Die Hinterbeine sind zu Sprungbeinen modifiziert; sie tragen am mesialen Rand Haftpolster. Die Tarsen haben unterschiedlich viele Glieder. Bei den Männchen lautet die Tarsenformel 2:2:3, 3:3:2 oder 3:3:3, bei den Weibchen 2:2:2, 2:2:3 oder 3:3:3. Bei den Männchen ist das sechste bis achte Hinterleibssegment, typisch für Vertreter der Dipsocoromorpha häufig auf der rechten Seite asymmetrisch modifiziert und nur selten symmetrisch. Die Pygophore (die Verlängerung des neunten Hinterleibssegments bei den Männchen) und die Paramere sind in der Regel asymmetrisch. Bei den Weibchen ist der Ovipositor entweder gut entwickelt, zurückgebildet, fehlend oder asymmetrisch (Gattung Pachyplagioides). Eine Spermatheca ist ausgebildet.[2][3]
Die Duftdrüsenöffnungen der Nymphen am Rücken des Hinterleibs liegen zwischen dem sechsten und siebten Tergum.[3]
Der typisch kugelige Körper, die kurzen ersten beiden Fühlerglieder, der Dorn am Metasternum und die Haftpolster an den Hinterhüften sind charakteristische Merkmale der Familie.[3]
Ähnlich wie bei den anderen Familien der Dipsocoromorpha liegt der Verbreitungsschwerpunkt der Schizopteridae sehr überwiegend in den Tropen. Man findet Arten aber auch jenseits davon, etwa in Tasmanien und in Nordamerika nördlich bis Michigan.
Über die Lebensweise der Schizopteridae ist kaum etwas bekannt. Man geht davon aus, dass sich alle Arten räuberisch von kleinen Wirbellosen ernähren. Man kann die Tiere regelmäßig in der Bodenstreu, in Bodenfallen oder am Licht fangen. Slater (1982) beschreibt sie als Boden- und Streubewohner, obwohl man die meisten Arten von Lichtfängen kennt und sie nicht direkt in den genannten Lebensräumen finden konnte. Die Hypselosomatinae sind vermutlich eng an feuchte Lebensräume wie Regenwälder und andere feuchte Wälder, tropische Palmsümpfe und Hochmoore gebunden und leben dort in Bodenstreu, Moos, Grashorsten und denen von Seggen und Binsen und an Gräsern und Farnen. Anders als die anderen Vertreter der Dipsocoromorpha laufen die Schizopteridae bei Störung nicht, sondern springen und fliegen (falls geflügelt) davon. Offenbar entwickelt sich in den Weibchen jeweils nur ein Ei gleichzeitig, das nahezu den gesamten Hinterleib ausfüllt.[2][3]
Enzio Rafael Reuter beschrieb die Gruppe 1891 erstmals als höheres Taxon mit dem Namen „Schizopterina“ als Untergruppe der Ceratocombidae. 1910 erkannte er ihr den eigenständigen Familienrang zu. Dieser Meinung folgten alle nachfolgenden Autoren bis heute. Die Familie wird nach Schuh & Slater (1995) in folgende zwei Unterfamilien unterteilt. Eine dritte Unterfamilie, die von Emsley 1969 beschriebene Ogeriinae, wird von ihnen auf Grund von zahlreichen Gattung, die Emsley als incertae sedis nicht Unterfamilien zugeordnet hatte nicht weiter berücksichtigt.[3]
Fossile Schizopteridae liegen ausschließlich als Inklusen in Bernstein vor. Der bisher älteste Fund stammt aus libanesischem Bernstein, die dort gefundene Art entspricht in ihrer Körpergestalt weitgehend bereits den rezenten Arten und wurde der Unterfamilie Hypselosomatinae zugeordnet[4]. Die Familie reicht damit mindestens bis in die Unterkreide zurück.
Die Schizopteridae sind eine Familie der Wanzen (Heteroptera) in der Teilordnung Dipsocoromorpha. Von ihnen sind ungefähr 229 Arten in mehr als 42 Gattungen bekannt, womit sie die größte Familie ihrer Teilordnung darstellen. Slater (1982) geht jedoch davon aus, dass der Großteil der Arten dieser Familie, insbesondere der indopazifischen Region, bis dato noch unbekannt ist und vermutlich über 1200 Arten existieren.
Schizopteridae is the largest family in the infraorder Dipsocoromorpha and comprises 56 genera and approximately 255 species.[1][2][3] Schizopterids are some of the smallest (0.5–2.0 mm) true bugs. Members of this family can be distinguished by their small size, enlarged forecoxae and varying degree of abdominal and genitalic asymmetry in males. Schizopteridae exhibit a wide range of simple and complex wing venation patterns. The group is currently divided into three subfamilies: Schizopterinae, Ogeriinae and Hypselosomatinae.[4]
The distribution of schizopterid species is primarily tropical, but a substantial number of species have been described from the Australian continent (~25%).[3] In the New World, schizopterid species distribution ranges from the southern states of the United States to northern Argentina. Several species have been described from tropical Africa, and it is estimated that dozens are yet to be described.
Schizopterids are typically collected from rainforest leaf litter;[2] some species have been associated with very specialized microhabitats, such as decaying palms and bark.[5]
These 16 genera belong to the family Schizopteridae:
Data sources: i = ITIS,[6] c = Catalogue of Life,[7] g = GBIF,[8] b = Bugguide.net[9]
Schizopteridae is the largest family in the infraorder Dipsocoromorpha and comprises 56 genera and approximately 255 species. Schizopterids are some of the smallest (0.5–2.0 mm) true bugs. Members of this family can be distinguished by their small size, enlarged forecoxae and varying degree of abdominal and genitalic asymmetry in males. Schizopteridae exhibit a wide range of simple and complex wing venation patterns. The group is currently divided into three subfamilies: Schizopterinae, Ogeriinae and Hypselosomatinae.
Les Schizopteridae sont une famille d'insectes hétéroptères (punaises), de l'infra-ordre des Dipsocoromorpha. C'est la famille principale de cet infra-ordre, avec plus de 300 espèces décrites dans 57 genres[2],[3].
La famille des Schizopteridae est attribuée, en 1891, à l'entomologiste finlandais Enzio Rafael Reuter (d) (1867–1951).
Ces très petites punaises (de 0,5 à 2 mm de long), ont des yeux composés, des antennes de quatre articles apparents, flagelliformes, c'est-à-dire que les deux premiers articles sont courts et épais, alors que les deux suivants sont longs et fins. La tête est orthognathe et fortement inclinée vers le bas[2].
Il s'agit de prédateurs de petits organismes vivant dans les litières de feuilles et les mousses, avec une plus grande diversité sous les tropiques[2].
Cette famille est séparée en trois sous-familles[3] :
Les Hypselosomatinae, avec la plus grande diversité dans les régions Indopacifique et australienne (treize genres) :
Les Ogeriinae, avec cinq genres dans les régions australienne, Indopacifique et néotropicale :
Les Schizopterinae, avec environ quarante genres, dans les zones tropicales et subtropicales, dont notamment :
Les Schizopteridae sont une famille d'insectes hétéroptères (punaises), de l'infra-ordre des Dipsocoromorpha. C'est la famille principale de cet infra-ordre, avec plus de 300 espèces décrites dans 57 genres,.
Schizopteridae Reuter, 1891, è una famiglia di Insetti dell'ordine dei Rincoti Eterotteri. Rappresenta il gruppo sistematico più numeroso della superfamiglia Dipsocoroidea (Dipsocoromorpha).
La famiglia comprende insetti di dimensioni molto piccole, con corpo lungo 1-2 mm, in genere marcatamente convesso o, meno frequentemente, appiattito.
Il capo, in genere provvisto di ocelli, ha antenne composte di 4 articoli, di cui i due basali sono corti. Il rostro si compone di 2-4 segmenti. Il torace mostra un marcato sviluppo delle pleure del protorace, fino a ricoprire la parte ventrale del capo e le coxe. Le zampe hanno tarsi formati da 2 o 3 segmenti, secondo il sesso e il segmento toracico a cui sono associate; quelle posteriori sono di tipo saltatorio. Le armature genitali maschili sono asimmetriche, l'ovopositore delle femmine può essere ben sviluppato oppure ridursi fino a scomparire; in alcune specie è asimmetrico.
Le conoscenze relative a questa famiglia sono limitate; si ritiene che gli Schizopteridi siano predatori a spese di piccoli Invertebrati. Sono in generale associati ad ambienti forestali, di varia natura, di cui popolano il suolo e la lettiera. Alcune specie sono citate come mirmecofile o termitofile in quanto rinvenute in nidi di formiche o in termitai.
La famiglia è la più vasta fra i Dipsocoromorfi, comprendendo circa 220 specie ripartite fra oltre 40 generi, ma si ipotizza che il numero complessivo di specie superi il migliaio [1].
Gli Schizopteridi si suddividono in tre sottofamiglie, denominate rispettivamente Hypselosomatinae, Ogeriinae e Schizopterinae, con il genere Dictyonannus classificato come Incertae sedis.
Schizopteridae Reuter, 1891, è una famiglia di Insetti dell'ordine dei Rincoti Eterotteri. Rappresenta il gruppo sistematico più numeroso della superfamiglia Dipsocoroidea (Dipsocoromorpha).
Schizopteridae er en familie av insekter som tilhører tegene, en gruppe av nebbmunner. Nebbmunner har det til felles at munndelene er sugende og at de suger opp næringen. Disse små, billelignende tegene mangler i den palearktiske økosonen men finnes ellers i alle verdensdeler, de fleste artene på den sørlige halvkulen. Det er kjent ca. 220 beskrevne arter fordelt på 42 slekter og tre underfamilier. Det er anslått at det kan finnes 1200 arter.
Små (0,8 – 2,0 mm), bredbygde, som oftest billelignende teger. På farge er de vanligvis mørke, ofte svarte. De er harde med tykt ytre skjelett. Forvingene er ikke tydelig delt opp i ulike avsnitt og danner harde dekkvinger. Oversiden er uten lange hår, med kraftig skulptur i form av knøler eller groper, eller felter av tette, korte hår (microtrichia). Hodet er stort og bredt, fasettøynene kan være meget store til teger å være, og kan strekke seg bakover langs sidene av pronotum. Punktøyne (ocelli) finnes hos noen men ikke hos alle. Antennene består av fire ledd, de to innerste er ganske korte, de to ytterste er lange og tynne. Sugesnabelen består av tre eller fire ledd, og lengden varierer mye. Hannens kjønnsorganer er asymmetriske.
Noen arter lever mellom løvstrø, mens andre bare er kjent fra materiale innsamlet ved hjelp av lysfeller. Man antar at de kan leve i trekronene. De fleste kjente artene er tropiske. De hopper og flyr gjerne. Man antar at alle er rovdyr som lever av små, virvelløse dyr, men det finnes lite konkret informasjon om biologien deres. Noen arter lever i maurtuer. Et uvanlig trekk er at hunnene utvikler ett enkelt, stort egg om gangen.
Schizopteridae er en familie av insekter som tilhører tegene, en gruppe av nebbmunner. Nebbmunner har det til felles at munndelene er sugende og at de suger opp næringen. Disse små, billelignende tegene mangler i den palearktiske økosonen men finnes ellers i alle verdensdeler, de fleste artene på den sørlige halvkulen. Det er kjent ca. 220 beskrevne arter fordelt på 42 slekter og tre underfamilier. Det er anslått at det kan finnes 1200 arter.
Латинское название Schizopteridae Reuter, 1891
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Schizopteridae (лат.) — семейство хищных клопов. 120 видов. Встречаются повсеместно. Тело мелкое, компактное, округлое, длина от 0,8 до 2 мм. 1- и 2-й членики усиков короткие. Лабиум 3- или 4-члениковый. Голова направлена вниз, глаза крупные. Формула лапок у самок от 2-2-2, 2-2-3 или 3-3-3 (у самцов 2-2-3, 3-3-2 или 3-3-3). Гениталии самцов асимметричные[1].
В мировой фауне насчитывается 35 родов и 120 видов вида этого семейства (выделяют три подсемейства Hypselosomatinae, Ogeriinae, Schizopterinae). Первоначально рассматривались в составе семейства Ceratocombidae[1][2].
Schizopteridae (лат.) — семейство хищных клопов. 120 видов. Встречаются повсеместно. Тело мелкое, компактное, округлое, длина от 0,8 до 2 мм. 1- и 2-й членики усиков короткие. Лабиум 3- или 4-члениковый. Голова направлена вниз, глаза крупные. Формула лапок у самок от 2-2-2, 2-2-3 или 3-3-3 (у самцов 2-2-3, 3-3-2 или 3-3-3). Гениталии самцов асимметричные.