Die Walzenschnecken (Volutidae) sind eine artenreiche Familie ausschließlich mariner und vergleichsweise sehr großer Schnecken (bis 50 cm). Es sind etwa 250 Arten beschrieben.
Die Form der Gehäuse variiert von fast rundlich mit großer Öffnung bis zu hochkonisch mit langer, schlitzförmiger Öffnung. Die Adultgröße beträgt 1,5 cm bis ca. 50 cm. Häufig sind drei bis vier Spindelfalten vorhanden, die jedoch in der Endwindung reduziert sein können. Die Gehäuse sind meist wenig ornamentiert, jedoch oft porzellanartig mit komplizierten Farbmustern, die jedoch innerartlich stark variieren. Der Fuß ist z. T. extrem groß. Ein Operculum fehlt bei den meisten Arten, ist aber bei den drei Arten der westatlantischen Gattung Voluta entwickelt. Die Raspelzungen sind verhältnismäßig kurz und besitzen 1 oder 3 Elemente pro Querreihe. Die Eier werden in großen Eikapseln an Hartsubstrate angeheftet. Die Eier enthalten große Mengen an eiweißreichem Eiklar. Das Veligerstadium wird daher in der Eihülle durchlaufen und die Metamorphose findet noch vor dem Schlüpfen statt. Auch das Fressen von Nähreier wurde bei manchen Arten schon beobachtet.
Die Walzenschnecken sind in allen Meeren der Welt zu finden. Allerdings liegt der Schwerpunkt der Diversität eindeutig in den wärmeren Meeren. Die vertikale Verbreitung weist einen Schwerpunkt im flacheren Wasser auf, jedoch sind einige Arten bis auf 4100 m Wassertiefe vorgedrungen. Walzenschnecken kommen fast ausschließlich auf sandigen und schlammigen Weichböden vor. Sie leben dort meist eingegraben und lauern auf Beute, die meist aus anderen Weichtieren, in der Hauptsache sogar anderen Schnecken besteht, die mit Hilfe des großen und muskulösen Fußes überwältigt werden. Aber auch Aas (z. B. tote Fische) wird angenommen.
Die drei Arten der Gattung Voluta leben in warmen atlantischen Gewässern Südamerikas und der Karibik, und zwar die Hebräische Walze (Voluta ebraea) an der Küste Brasiliens, die Notenschnecke oder Notenwalze (Voluta musica) an den Küsten Kolumbiens, Venezuelas, Surinames und der Antillen sowie Voluta virescens an der Küste Costa Rica, Panama und Kolumbiens. Die meisten Walzenschneckenarten sind im Indopazifik heimisch. Dort leben mehrere Arten der Gattung Melo, darunter die Melonenschnecke (Melo melo) und die Diadem-Walzenschnecke (Melo amphora), die mit bis über 50 cm Gehäuselänge eine der größten Schnecken ist, sowie zahlreiche Arten von Cymbiola, unter anderen die Fledermauswalze (Cymbiola vespertilio) und die australische Art Cymbiola magnifica.
Die Familie lässt sich nach Bail & Poppe (2001) folgendermaßen untergliedern:
Bouchet & Rocroi (2005) stellen ein leicht abweichendes System vor und gliedern die Volutiden in die folgenden acht Unterfamilien:
Die Walzenschnecken (Volutidae) sind eine artenreiche Familie ausschließlich mariner und vergleichsweise sehr großer Schnecken (bis 50 cm). Es sind etwa 250 Arten beschrieben.