Brachidontes pharaonis ist eine Muschel-Art aus der Familie der Miesmuscheln (Mytilidae). Nach neueren molekularbiologischen Untersuchungen war Brachidontes pharaonis ein Endemit des Roten Meer[1] und wanderte schon vor 1876 (oder wurde mit Schiffen verschleppt) als Lessepsscher Migrant durch den Suezkanal in das südöstliche Mittelmeer ein.
Das gleichklappige, mäßig geblähte Gehäuse wird bis zu 40 mm lang. Es ist länglich-keilförmig bis leicht gebogen. Fischer gibt folgende Maße an, (Länge zu Höhe zu Dicke) 35:16:13 mm. Die höchste Stelle liegt etwa in der Mitte des Gehäuses. Es ist stark ungleichseitig und die Wirbel liegen am vorderen Ende oder sehr nahe am vorderen Ende des Gehäuses. Der Umriss und auch das Verhältnis Länge zu Höhe sind jedoch etwas variabel. Der Dorsalrand steigt mit einer schwacher Wölbung bis zum höchsten Punkt an und geht dann mit leichter Wölbung in den Vorderrand über. Der Ventralrand ist konkav gewölbt, die Ventralseite relativ breit. Das Ligament liegt extern, aber tief eingesunken in einer Längsrinne, mit verstärkenden Schalenleisten (Nymphae oder Pseudonymphae), die vom Wirbel bis deutlich über die Hälfte des ansteigenden Dorsalrandes (und unterhalb des höchsten Punktes) reicht. Das Schloss weist vor und hinter dem Ligament einige dysodonte Zähne auf. Vorderer und hinterer Schließmuskel sind ungleich groß. Der vordere Schließmuskel sitzt am Ventralrand sehr nahe am vorderen Ende und ist eiförmig. Er erreicht nicht die Hälfte der Größe des hinteren, eiförmigen Schließmuskels. Er sitzt im hinteren Gehäuseteil, aber doch deutlich vom Hinterende entfernt unterhalb des Dorsalrandes. Es ist keine Mantelbucht vorhanden.
Die Schale ist recht fest. Die Ornamentierung besteht aus zahlreichen, kräftigen, sich zum Hinterende hin immer wieder teilenden Rippen, die zudem zum Hinterende hin kräftiger werden. Die Zwischenräume zwischen den Rippen weisen feine konzentrische Streifen auf. Der innere Gehäuserand ist gekerbt. Das dicke Periostrakum ist schwarz-braun, die innere Oberfläche ist weiß mit unterschiedlich kräftiger violett-schwarzer Tönung.
Brachidontes pharaonis kann im Verbreitungsgebiet nur mit dem ähnlichen Septifer bilocularis verwechselt werden. Diese Art unterscheidet sich aber durch das Septum unter den Wirbeln im vordersten Teil des Gehäuses, und durch die hellgrüne Farbe (mit rötlichen Flecken).
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet von Brachidontes pharaonis ist das Rote Meer, sie war also dort endemisch. Dies hat sich nach den molekularbiologischen Untersuchungen von Terranova et al. bestätigt.[1][2] Sie kommt heute als Lessepsscher Migrant auch in weiten Teilen des Mittelmeeres vor.
1876 wurde die Art bereits in Port Said, am nördlichen Ausgang des Suezkanal nachgewiesen. 1931 folgte schon ein Nachweis im Libanon, 1937 auch vor der israelischen Küste (damals noch Palästina). 1971 wurde sie in Sizilien nachgewiesen, 1979 in Griechenland, und 1985 in Syrien und der Südtürkei. 1997 wurde sie zum ersten Mal in der Adria gefunden, sowohl auf italienischer wie auch auf kroatischer Seite. Bis 2007 hatte sie sich im westlichen Mittelmeer nach Sardinien und zur französischen Mittelmeerküste ausgedehnt. Eine weitere Expansion des Verbreitungsgebietes ist nicht auszuschließen.
Die Tiere sind typische Bewohner des Felslitorals im Bereich des Wasserspiegels oder nur wenige Meter darunter, wo sie mit Byssusfäden an Hartsubstrate oder Steine, größere Schalenbruchstücke oder Korallenbruchstücke angeheftet sind. Sie bilden Kolonien mit hoher Individuendichte, die ganze Felsküsten bedecken können. Die Tiere sind Suspensionsfiltrierer, die sich von Phytoplankton und organischem Detritus im Wasser ernähren.
Die Tiere sind getrenntgeschlechtlich. Die Geschlechtsprodukte werden ins freie Wasser abgegeben, die Eier werden dort befruchtet. Nach dem Schlüpfen bildet sich zunächst eine Trochophora-Larve, die sich schon nach etwa einem Tag in eine Veliger-Larve umwandelt und mehrere Wochen im Wasser treibt, bevor sie zur Metamorphose und zum Bodenleben übergeht.
Das Taxon wurde 1870 von Paul Fischer als Mytilus pharaonis aufgestellt.[3] Die Typlokalität ist leider nicht genau benannt, jedoch sicher im Bereich des nördlichen Roten Meeres (Golf von Suez, Golf von Akaba) anzunehmen. Es wurde bis in die jüngste Vergangenheit nicht immer als selbständige Art akzeptiert, sondern in die Synonymie von Brachidontes variabilis Krauss, 1848 gestellt.[4] Sie wird nun als eigenständige Art akzeptiert.[5] Dies wird durch molekularbiologische Arbeiten gestützt.[1] Die Brachidontes pharaonis am nächsten verwandte Art ist Brachidontes variabilis.[2] Allerdings unterschied sich die (angebliche) pazifische Population von Brachidontes variabilis so deutlich von der des Indischen Ozeans, dass sie artlich von dieser abgetrennt werden kann.[2] Brachidontes pharaonis und Brachidontes variabilis (Indischer Ozean) sind näher miteinander verwandt, als Brachidontes variabilis (Indischer Ozean) und der (angebliche) Brachidontes variabilis (Pazifischer Ozean).[2]
Markus Huber stellte Brachidontes pharaonis dagegen in die Synonymie von Brachidontes ustulatus (Lamarck, 1819). Diese Art hat ihre Typlokalität und ihr Verbreitungsgebiet in Westaustralien. Er brachte zudem vor, das Mytilus variabilis Krauss, 1848 durch Mytilus variabilis Fischer de Waldheim, 1807 präokkupiert ist. Allerdings stellten daraufhin Cosel, Gofas und Poutiers 2014 klar, dass letzterer Name ein vergessener Name (nomen oblitum) ist und eine Umbenennung nicht mehr vorgenommen werden muss.[6]
Brachidontes pharaonis ist eine Muschel-Art aus der Familie der Miesmuscheln (Mytilidae). Nach neueren molekularbiologischen Untersuchungen war Brachidontes pharaonis ein Endemit des Roten Meer und wanderte schon vor 1876 (oder wurde mit Schiffen verschleppt) als Lessepsscher Migrant durch den Suezkanal in das südöstliche Mittelmeer ein.
Brachidontes pharaonis is a species of mussel from the family Mytilidae. It is native to the Indian Ocean and the Red Sea, and has colonised the Mediterranean Sea where it is regarded as an invasive species.
Brachidontes pharaonis is a small bivalve that grows its shell up to 40mm in length. The external surfaces of the shell are dark brownish black while the interior of the shell is purplish-black. The two halves of the shell are equal in size and similar in shape, being elongated and asymmetrical, with a dysodont hinge between the valves. The sculpture of the valves consists of numerous fine radial bifurcating ribs, which become coarser posteriorly and finely scalloped towards the edge. The outline is mytiliform with a terminal umbo, but the shape is very variable and specimens may be highly expanded posteriorly, occasionally curved; sometimes almost cylindrical with the beaks being sub-terminal.[2] The animal is attached to the substrate by thick byssus.
Brachidontes pharaonis is found on rocky substrates and man made structures in the intertidal zone. They appear to be able to tolerate wide temperature variations in their invasive Mediterranean range, but low winter temperatures may inhibit their physiology.[3] In the cooler waters of the western Mediterranean, B. pharaonis is restricted to habitats with higher temperatures and salinities, where it establishes dense mussel beds on hard substrates, especially where it is sheltered from waves.[2]
Brachidontes pharaonis is native only to the Red Sea and adjacent Indian Ocean (see Taxonomy).[2]
Brachidontes pharaonis was first recorded in the Mediterranean Sea in 1876 off Port Said in Egypt, reaching Lebanon and Palestine by the 1930s; Sicily by 1971; Greece by 1979; Syria and Turkey by 1985, Rhodes by 1989, Cyprus by 1996, and the northern Adriatic coast of Croatia by 1997.[4]
The populations in the Levantine Sea most likely arose from larvae that entered the Mediterranean through the Suez Canal. This is thought to be the earliest example of a Lessepsian migration. The colonisation of the central Mediterranean is probably due to transportation by ships.[3]
Brachidontes pharaonis is a filter feeder, filtering suspended food from the water, mainly phytoplankton or suspended organic detritus.[2]
There are two sexes. The sperm and eggs are released into the water column by the adults. There are two larval stages: a trochophore stage which lasts around 24 hours, and a veliger stage which lasts for some weeks before they achieve competence and settle on the substrate.[2]
In warmer, saltier regions it forms dense beds which, exclude other sessile bivalves;[2] but in colder, less saline regions, such as the Aegean Sea, it forms smaller, less densely populated beds.[2]
A species of whelk, Stramonita haemastoma, was found to preferentially prey on B. pharaonis off the coast of Israel[2] and in the south of Italy.[5][6]
Brachidontes pharaonis is regarded as a fouling organism. It has been recorded colonising the hulls of boats in harbours, and may foul intake pipes.[2]
Brachidontes pharaonis can displace the native mussel Mytilaster minimus by interfering with the recruitment of M. minimus. The presence of B. pharaonis also has detrimental effects on the survival and growth of the native mussel. By the late 1990s Israeli surveys were showing that there had been a rapid shift in dominance, demonstrating that some populations of B. pharaonis had reached densities of up to 300 specimens per 100 cm², while M. minimus was very infrequently encountered.[3] Even higher densities have been reached in the saltpans of western Sicily, where 10,000 specimens per m² have been counted.[2]
There is some controversy about the species limits of Brachidontes pharaonis and further genetic studies are required. The current thinking is that the name B. pharaonis is best applied to the Mediterranean and Red Sea. Other species within the complex are Brachidontes exustus, Brachidontes semistriatus and Brachidontes variablis, but more study is needed to determine their distributions.[2]
Brachidontes pharaonis is a species of mussel from the family Mytilidae. It is native to the Indian Ocean and the Red Sea, and has colonised the Mediterranean Sea where it is regarded as an invasive species.
Brachidontes pharaonis est une espèce de moule de la famille des Mytilidae . Il est originaire de l' océan Indien et de la mer Rouge , et a colonisé la mer Méditerranée où il est considéré comme une espèce envahissante .
Brachidontes pharaonis est un petit bivalve qui pousse sa coquille jusqu'à 40 mm de long. Les surfaces externes de la coquille sont noir brunâtre foncé tandis que l'intérieur de la coquille est noir violacé. Les deux moitiés de la coquille sont de taille égale et de forme similaire, étant allongées et asymétriques, avec une charnière dysodonte entre les valves. La sculpture des valves est constituée de nombreuses fines côtes radiales bifurquées, qui deviennent plus grossières postérieurement et finement festonnées vers le bord. Le contour est mytiliforme avec un umbo terminal, mais la forme est très variable et les spécimens peuvent être fortement élargis postérieurement, parfois incurvés ; parfois presque cylindrique avec le bec subterminal. L'animal est attaché au substrat par d'épaisses byssus .
Brachidontes pharaonis se trouve sur des substrats rocheux et des structures artificielles dans la zone intertidale. Ils semblent être capables de tolérer de grandes variations de température dans leur aire de répartition méditerranéenne envahissante, mais les basses températures hivernales peuvent inhiber leur physiologie. Dans les eaux plus froides de la Méditerranée occidentale, B. pharaonis est limité aux habitats avec des températures et des salinités plus élevées, où il établit des bancs de moules denses sur des substrats durs, en particulier là où il est à l'abri des vagues.
Brachidontes pharaonis n'est originaire que de la mer Rouge et de l'océan Indien adjacent (voir Taxonomie).
Brachidontes pharaonis a été signalé pour la première fois dans la mer Méditerranée en 1876 au large de Port-Saïd en Égypte, atteignant le Liban et la Palestine dans les années 1930 ; la Sicile en 1971 ; la Grèce en 1979 ; La Syrie et la Turquie en 1985, Rhodes en 1989, Chypre en 1996 et la côte nord de l'Adriatique de la Croatie en 1997.
Les populations de la mer Levantine sont très probablement issues de larves qui sont entrées en Méditerranée par le canal de Suez. On pense que c'est le premier exemple d'une migration lessepsienne . La colonisation de la Méditerranée centrale est probablement due au transport par bateaux.
Brachidontes pharaonis est un filtreur qui filtre les aliments en suspension de l'eau, principalement du phytoplancton ou des détritus organiques en suspension.
Il y a deux sexes. Les spermatozoïdes et les ovules sont libérés dans la colonne d'eau par les adultes. Il existe deux stades larvaires : un stade trochophore qui dure environ 24 heures et un stade véligère qui dure quelques semaines avant d'atteindre la compétence et de se fixer sur le substrat.
Dans les régions plus chaudes et plus salées, il forme des lits denses qui excluent les autres bivalves sessiles ; mais dans les régions plus froides et moins salines, comme la mer Égée , elle forme des lits plus petits et moins densément peuplés.
Une espèce de buccin , Stramonita haemastoma , s'est avérée être une proie préférentielle de B. pharaonis au large des côtes d'Israël et dans le sud de l'Italie.
Brachidontes pharaonis est considéré comme un organisme encrassant . Il a été signalé qu'il colonisait les coques de bateaux dans les ports et qu'il pouvait encrasser les tuyaux d'admission.
Brachidontes pharaonis peut déplacer la moule indigène Mytilaster minimus en interférant avec le recrutement de M. minimus . La présence de B. pharaonis a également des effets néfastes sur la survie et la croissance de la moule indigène. À la fin des années 1990, des études israéliennes montraient qu'il y avait eu un changement rapide de dominance, démontrant que certaines populations de B. pharaonis avaient atteint des densités allant jusqu'à 300 spécimens pour 100 cm², tandis que M. minimus était très rarement rencontré. Des densités encore plus élevées ont été atteintes dans les marais salants de l'ouest de la Sicile, où 10 000 spécimens par m² ont été dénombrés.
Il existe une certaine controverse sur les limites de l'espèce de Brachidontes pharaonis et d'autres études génétiques sont nécessaires. L'opinion actuelle est que le nom B. pharaonis s'applique mieux à la Méditerranée et à la mer Rouge. Les autres espèces du complexe sont Brachidontes exustus , Brachidontes semistriatus et Brachidontes variablis , mais une étude plus approfondie est nécessaire pour déterminer leurs distributions.
Brachidontes pharaonis est une espèce de moule de la famille des Mytilidae . Il est originaire de l' océan Indien et de la mer Rouge , et a colonisé la mer Méditerranée où il est considéré comme une espèce envahissante .
Brachidontes pharaonis is een tweekleppigensoort uit de familie van de Mytilidae.[1] De wetenschappelijke naam van de soort is voor het eerst geldig gepubliceerd in 1870 door P. Fischer.
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