Die Gämsen (Rupicapra) sind eine Gattung der Säugetiere aus der Tribus der Ziegenartigen, innerhalb der Familie der Hornträger (Bovidae). Die Gattung enthält sechs Arten, die die Hochgebirge im südlichen Europa und in Vorderasien bis zum Kaukasus bewohnen.
Gämsen sind relativ kleine, ziegenartige Huftiere mit kräftiger Gestalt. Sie sind zierlicher als Steinböcke. Beide Geschlechter haben ein aufrechtes und an den Spitzen hakenförmig nach hinten und unten gekrümmtes Gehörn, das mit 15 bis 20 Zentimeter recht klein ist. Gämsen haben 32 Zähne (0/3, 0/1, 3/3, 3/3).[1]
Gämsen kommen in zahlreichen, voneinander geografisch isolierten (disjunkten) Verbreitungsgebieten in den Hochgebirgen Europas und Vorderasiens bis zum Kaukasus vor. Sie wurden darüber hinaus in einigen europäischen Mittelgebirgen sowie in Neuseeland und Argentinien eingebürgert. Die Tiere bewohnen überwiegend steile und felsige Habitate, im Sommer meist oberhalb der Baumgrenze.
In der Brunftzeit Ende Herbst finden zwischen den Männchen ungestüme Verfolgungsjagden statt. Die Tragzeit beträgt 170 Tage. Die Weibchen werfen im Frühjahr in der Regel ein Junges.[1]
Eine Revision der Hornträger aus dem Jahr 2011 unterscheidet insgesamt sechs Arten:[2][3]
Zuvor wurden die Gämsen in lediglich zwei Arten aufgeteilt: die eigentliche Gämse mit sieben und die Pyrenäen-Gämse mit drei Unterarten. Molekulargenetischen Untersuchungen zufolge lassen sich die europäischen Gämsen in drei Kladen differenzieren. Zur östlichen Gruppe zählt die eigentliche Gämse und ihre Unterarten (Alpengämse, Balkangämse und Tatragämse), die westliche umfasst die Pyrenäen-Gämse. Die zentrale Gruppe wiederum setzt sich aus der Abruzzen-Gämse und der Chartreuse-Gämse zusammen. Letztere wurde weitgehend als Unterart der eigentlichen Gämse betrachtet, erstere stand ursprünglich der Pyrenäen-Gämse näher.[4][5]
Die Gämsen (Rupicapra) sind eine Gattung der Säugetiere aus der Tribus der Ziegenartigen, innerhalb der Familie der Hornträger (Bovidae). Die Gattung enthält sechs Arten, die die Hochgebirge im südlichen Europa und in Vorderasien bis zum Kaukasus bewohnen.