Bufotes, im deutschsprachigen Raum auch Wechselkröten oder Grüne Kröten genannt, ist eine Gattung der Kröten. Die taxonomische Historie dieser Gattung war lange Zeit konfus und die in vielen verschiedenen Faunenwerken verwendeten Namen häufig irreführend (z. B. Pseudepidalea, Rana).
M. Stöck et al. (2001) unternahmen die erste Schritte, um Klarheit zu schaffen. Sie überarbeiteten die Nomenklatur der asiatischen Taxa dieser Artengruppe anhand der Karyotypen, der Bioakustik sowie der Verbreitung und entwickelten einen vorläufigen Identifikationsschlüssel.[1] Diese Arbeiten wurden 2006/2008 nochmals erweitert und verfeinert.[2][3] Endgültige Klarheit brachten die umfangreichen, internationalen Forschungsarbeiten mittels DNA-Barcoding und RAD-Sequenzierung von C. Dufresnes et al. (2019).[4] Demnach charakterisieren derzeit 15 Species die Gattung Bufotes, die sowohl in Europa als auch in den angrenzenden Regionen Nordwestafrikas und Vorder- wie Zentralasiens leben. Insbesondere über die asiatischen Vertreter ist noch vieles unbekannt. Ungewöhnlich unter Amphibien ist die Tatsache, dass die meisten Bufotes-Arten nicht auf Süßwasservorkommen beschränkt sind, sondern auch in salzhaltigen Gewässern ablaichen können.
Derzeit werden in Europa und im Mittelmeerraum vier Spezies innerhalb der Gattung unterschieden:
Bufotes viridis (Laurenti, 1768), Exemplar aus Südwestdeutschland
Bufotes balearicus (Böttger, 1880), aus der Umgebung von Arbatax, Sardinien
Bufotes siculus, Sizilianische Wechselkröte, seit 2018 Bufotes boulengeri siculus [15]
Bufotes cypriensis sp. nov. Litvinchuk, Mazepa, Jablonski & Dufresnes, 2019, aus der Gegend von Akrotiri
Die Variable Wechselkröte (Bufotes variabilis) und die Sizilianische Wechselkröte (Bufotes siculus) gelten seit 2018/19 nicht mehr als eigenständige Arten, sondern als Synonym für Bufotes viridis und als Unterart Bufotes boulengeri siculus.[4] Umfangreiche Untersuchungen im gesamten westlichen Mittelmeerraum und Nordafrika zeigten enge genetische Verwandtschaftsbeziehungen zwischen sizilianischen (Bufo siculus) und afrikanischen Wechselkröten (B. boulengeri) auf mitochondrialer DNA-Ebene.[16] Dies ist ein weiterer Beleg für die einst existente Landbrücke zwischen Nordafrika und Sizilien, in einer geologischen Periode von vor ca. 5 Millionen Jahren, in der das Mittelmeer vom Atlantik isoliert war, was zu einem starken Rückgang des Mittelmeerspiegels und zur Bildung von Landbrücken zwischen Afrika und Europa führte. Über diese Brücken fand ein intensiver Austausch der Tier- und Pflanzenwelt statt – auch der Amphibien.
Wie bereits oben erwähnt, ist die Eurasische Steppe die ursprüngliche Heimat der Wechselkröten. Von daher sind genetische Untersuchungen und Vergleiche mit den heute dort verbreiteten Bufoniden besonders spannend. Zoogeografisch interessant ist ein gemeldetes Vorkommen für das international geschützte Biosphärenreservat Aammiq-Aue, südöstlich von Beirut im Libanon. Nach Dufresnes et al. (2019)[4] lebt dort die Art Bufotes sitibundus (Pallas, 1771), die erstmals für die russischen Steppen am Yaik (Ural) beschrieben wurde.[17] Der taxonomische Status dieser auch in Israel, Jordanien und Sinai (Ägypten) nachgewiesenen Art sowie einer isolierten Reliktpopulation im südlichen Hadramaut der Republik Jemen,[18] ist international noch nicht abgestimmt.[19][20] In der älteren Literatur werden diese Tiere als Bufo viridis ssp. arabicus (Mertens, 1971) angesprochen.[21][22] Christophe Dufresnes und seine Mitarbeiter gehen aufgrund ihrer Untersuchungsergebnisse mittels DNA-Barcoding davon aus, dass B. sitibundus bis in die Halbwüsten des Irans verbreitet ist.[4] Taxonomisch anerkannt dagegen sind Bufotes luristanicus und die gehörlose, hellhäutige Bufotes surdus, die beide ebenfalls im Iran vorkommen.[23]
In den ausgedehnten Steppengebieten Zentralasiens (Kasachstan, Kaschgar, Usbekistan and Tadschikistan) lebt nachweislich die tetraploide Art Bufotes pewzowi (Bedriaga, 1898). Auch sie zählt zum 15-köpfigen Formenkreis der Wechselkröten. Die ebenfalls tetraploide Bufotes oblongus findet sich in Mittelasien östlich der zentraliranischen Wüste (Chorasan), im Norden entlang der Kopet-Dagh-Kette sowie im Grenzgebiet von Turkmenistan um die Hauptstadt Aşgabat. Laut IUCN-Karte erreicht die Verbreitung auch die Provinz Herat im Westen Afghanistans.
Nach kontroverser Diskussion hinsichtlich der alternativen Gattungsbezeichnung Pseudepidalea, wurde inzwischen der Gattungsname Bufotes eingeführt.[26] Doch ist die Stellung dieser Gattung wohl weiter umstritten u. a. aufgrund der Beobachtungen, dass Wechselkröten mit Kreuzkröten (seltener auch mit Erdkröten[27][28]) erfolgreich bastardieren, was bei Vertretern unterschiedlicher Gattungen nicht der Fall sein sollte. Kreuzungen zwischen Wechsel- und Erdkröte wurden mehrfach in Deutschland, Tschechien, Italien und Österreich dokumentiert.[29] Sie treten typischerweise unter umweltbedingten Umständen auf, wenn z. B. beide Elternarten aufgrund des Artenrückgangs nur noch über kleine, isolierte Populationen verfügen, was ihre Chance begrenzt, einen Sexualpartner ihrer eigenen Art zu finden. Meist sind es die weiblichen Exemplare, die in der Unterzahl sind. Hybridisierungen sind aber natürliche Vorgänge und können für Artbildungsprozesse eine wichtige Rolle spielen. Sie sind auch Ausgangspunkt für besondere Anpassungen oder Merkmalsausprägungen (z. B. Bufotes surdus).
Bei der Kreuzung zweier Arten entstehen normalerweise sterile Nachkommen, da bei den Arthybriden in der Regel die Chromosomenpaarung gestört ist und die Meiose nicht korrekt ablaufen kann. Wie aber bei den Wasserfröschen (Pelophylax esculentus-Komplex) inzwischen nachgewiesen, sind sämtliche mitteleuropäische Wasserfroscharten miteinander kreuzbar. Das bedeutet, dass sie dennoch fertile Nachkommen hervorbringen.[30] Dies wird darauf zurückgeführt, dass es sich durchweg um eine evolutionär relativ junge Artengruppe handelt.
Auch die aktuell junge Gattung Bufotes ist ein weiterer Beleg für die genetische Variabilität innerhalb der Herpetofauna, in der es in der letzten Dekade zahlreiche taxonomische Veränderungen aufgrund neuer genetischer Erkenntnisse gegeben hat (vgl. Lissotriton, Ichthyosaura, Epidalea, Pelophylax). Hinsichtlich der Gattung Bufotes zeigt sich die bis dato unbekannte Vielfalt anhand der 15 untersuchten Arten, die insgesamt drei Ploidiestufen repräsentieren:[4]
(1 = neue Art)
Die erlangten Forschungserbnisse beruhen auf mehrjähriger internationaler Zusammenarbeit zahlreicher Wissenschaftler, die sich mit der Biologie von Wechselkröten im euroasiatischen Raum beschäftigen. Zu den Ergebnissen zählt auch eine aktualisierte Karte zur Verbreitung der 15 Arten sowie ein Kladogramm.[32] Demnach existieren derzeit 10 diploide, eine triploide sowie vier tetraploide Bufotes-Arten. Erwähnenswert ist hier die triploide Batura-Kröte (Bufotes baturae). In der Regel führt Triploidie im Tierreich zu Unfruchtbarkeit, oft auch zum frühen Tod. Das ist hier nicht der Fall.
Für die Gattung Bufotes liegen nach dem DNA-Barcoding in BOLD derzeit (Stand: März, 2022) 61 veröffentlichte Belegexemplare aus 13 Ländern vor.[33]
Bufotes, im deutschsprachigen Raum auch Wechselkröten oder Grüne Kröten genannt, ist eine Gattung der Kröten. Die taxonomische Historie dieser Gattung war lange Zeit konfus und die in vielen verschiedenen Faunenwerken verwendeten Namen häufig irreführend (z. B. Pseudepidalea, Rana).
M. Stöck et al. (2001) unternahmen die erste Schritte, um Klarheit zu schaffen. Sie überarbeiteten die Nomenklatur der asiatischen Taxa dieser Artengruppe anhand der Karyotypen, der Bioakustik sowie der Verbreitung und entwickelten einen vorläufigen Identifikationsschlüssel. Diese Arbeiten wurden 2006/2008 nochmals erweitert und verfeinert. Endgültige Klarheit brachten die umfangreichen, internationalen Forschungsarbeiten mittels DNA-Barcoding und RAD-Sequenzierung von C. Dufresnes et al. (2019). Demnach charakterisieren derzeit 15 Species die Gattung Bufotes, die sowohl in Europa als auch in den angrenzenden Regionen Nordwestafrikas und Vorder- wie Zentralasiens leben. Insbesondere über die asiatischen Vertreter ist noch vieles unbekannt. Ungewöhnlich unter Amphibien ist die Tatsache, dass die meisten Bufotes-Arten nicht auf Süßwasservorkommen beschränkt sind, sondern auch in salzhaltigen Gewässern ablaichen können.
Bufotes es un género de anfibios anuros de la familia de sapos Bufonidae. Se distribuyen por buena parte de Eurasia y norte de África. Los miembros de este género están relacionados con el sapo corredor (Epidalea calamita), y son la gran mayoría de especies que se incluían en el grupo de Bufo viridis.[1]
Se reconocen las siguientes 14 según ASW:[1]
Bufotes es un género de anfibios anuros de la familia de sapos Bufonidae. Se distribuyen por buena parte de Eurasia y norte de África. Los miembros de este género están relacionados con el sapo corredor (Epidalea calamita), y son la gran mayoría de especies que se incluían en el grupo de Bufo viridis.
Bufotes est un genre d'amphibiens de la famille des Bufonidae[1].
Les 14 espèces de ce genre se rencontrent en Europe, en Asie et en Afrique du Nord[1].
Selon Amphibian Species of the World (16 avril 2013)[2] :
Bufotes est un genre d'amphibiens de la famille des Bufonidae.
Bufotes Rafinesque, 1814 è un genere di anfibi anuri, appartenente alla famiglia Bufonidae.[1]
Le specie del genere Bufotes sono presenti in Corea, Cina settentrionale e occidentale, la regione del Lago Bajkal in Russia, in Mongolia occidentale, in Kirghizistan e Afghanistan, Kashmir (India e Pakistan), Iran, Iraq e Europa occidentale e nell'area mediterranea dell'Africa settentrionale.[1] Le specie di rospo smeraldino (in passato tutte attribuite a B. viridis) presenti in Italia sono:
Il genere Bufotes corrisponde a quello che precedenti autori consideravano il gruppo Bufo viridis.[4] Altri autori propongono il nome Pseudepidalea per una presupposta affinità filogenetica con il Rospo calamita (Epidalea calamita).[5]
In base all'ultima revisione del 2019[3] il genere comprende 15 specie:[1]
Zaļie krupji (Bufotes) ir viena no krupju dzimtas (Bufonidae) ģintīm, kas apvieno 14 krupju sugas.[1] Tās sastopamas Eiropā, Āzijā un Ziemeļāfrikā.[1] Latvijā mājo viena zaļo krupju suga — zaļais krupis (Bufotes viridis).[1][2] Krupis latīņu valodā ir bufo, bet bufotes ir šī vārda pamazināmā forma un nozīmē krupītis.[3]
Nesenā pagātnē visas zaļo krupju sugas tika sistematizētas krupju ģintī (Bufo). Pirms zaļo krupju ģints izveidošanas šīs sugas īsu brīdi tika sistematizētas ģintī — Pseudepidalea kopā ar smilšu krupi (Epidalea calamita). Mūsdienās saskaņā ar jaunākajiem ģenētiskajiem pētījumiem smilšu krupis tiek sistematizēts atsevišķā monotipiskā smilšu krupju ģintī. Toties nosaukumu Pseudepidalea vairs nelieto,[1] tā kā taksonomijā priekšroka vienmēr ir vecākajam nosaukumam — šajā gadījumā Bufotes, kurš 1814. gadā tika izmantots kā atbilstošās grupas apakšģints nosaukums.[4]
Zaļo krupju ģints (Bufotes)[1]
Zaļie krupji (Bufotes) ir viena no krupju dzimtas (Bufonidae) ģintīm, kas apvieno 14 krupju sugas. Tās sastopamas Eiropā, Āzijā un Ziemeļāfrikā. Latvijā mājo viena zaļo krupju suga — zaļais krupis (Bufotes viridis). Krupis latīņu valodā ir bufo, bet bufotes ir šī vārda pamazināmā forma un nozīmē krupītis.
Bufotes is een geslacht van kikkers uit de familie padden (Bufonidae). De groep werd voor het eerst wetenschappelijk beschreven door Constantine Samuel Rafinesque-Schmaltz in 1815. Oorspronkelijk werd de wetenschappelijke naam Batrachus gebruikt maar deze naam bleek al eerder te zijn gebruikt voor een groep van vissen.[1]
Er zijn veertien verschillende soorten die leven in delen van Azië, noordelijk Afrika, het Midden-Oosten en westelijke delen van Europa. Alle soorten zijn bodembewoners die goed gecamoufleerd zijn.[2]
Bufotes is een geslacht van kikkers uit de familie padden (Bufonidae). De groep werd voor het eerst wetenschappelijk beschreven door Constantine Samuel Rafinesque-Schmaltz in 1815. Oorspronkelijk werd de wetenschappelijke naam Batrachus gebruikt maar deze naam bleek al eerder te zijn gebruikt voor een groep van vissen.
Er zijn veertien verschillende soorten die leven in delen van Azië, noordelijk Afrika, het Midden-Oosten en westelijke delen van Europa. Alle soorten zijn bodembewoners die goed gecamoufleerd zijn.
Bufotes är ett släkte av groddjur som ingår i familjen paddor.[1]
Kladogram enligt Amphibian Species of the World[1]:
BufotesBufotes viridis, Grönfläckig padda *)
*) Dessa arter tillhör de så kallade grönpaddorna (se text nedan).
Detta släktes taxonomi är omstridd, framför allt beträffande de så kallade grönpaddorna (se fotnot till kladogrammet ovan). Ursprungligen fördes släktets alla arter till släktet Bufo. När detta släkte delades upp på flera, hamnade ovanstående arter initialt i släktet Pseudepidalea. Flera auktoriteter anser emellertid att detta var felaktigt, IUCN betraktar släktet Pseudepidalea som polyfyliskt i alla fall för de så kallade grönpaddorna (Bufotes viridis, Bufotes balearicus, Bufotes boulengeri, Bufotes siculus och Bufotes variabilis[2]) och förordar att de i stället skall föras till Bufotes.[3][4]
Även Artdatabanken för grönpaddorna till släktet Bufotes[5].
Amphibian Species of the World, version 6.0, ligger till grund för ovanstående kladogram, och alltså även för alla arterna under Bufotes. Catalogue of Life hämtar också sina uppgifter från Amphibian Species of the World, men för närvarande (2015) från en tidigare version.[3][6][7]
För arterna utanför grönpaddekomplexet är släktestillhörigheten fortfarande mera osäker.[4]
*) Dessa arter tillhör de så kallade grönpaddorna (se text nedan).
Bufotes Rafinesque, 1815
Синонимы[1]Bufotes (лат.) — род бесхвостых земноводных из семейства жаб. Ранее рассматривался в качестве подрода рода Bufo, из которого в 2006 году был выделен в самостоятельный род.
Общая длина представителей этого рода колеблется от 8 до 14 см. У значительного числа видов наблюдается половой диморфизм: самки крупнее самцов. По строению тела имеют большое сходство с видами рода Bufo. Отличительными чертами являются более мелкие размеры, расположение паротид и цвет: у Bufotes в окраске преобладает зелёный цвет, а у Bufo — серый.
Обитают в лесах, лесостепях и степях. Встречаются на довольно больших высотах в горах — от 700 до 5300 м над уровнем моря. Питаются беспозвоночными, членистоногими и моллюсками. Активны преимущественно в сумерках и ночью.
Ареал рода охватывает Корею, северный и дальний западный Китай, Байкальский регион России и крайнюю западную Монголию на восток через Киргизию и Афганистан, Кашмир, в Иран, Ирак и Западную Европу, Ливан и средиземноморскую Северную Африку[1].
На октябрь 2018 года в род включают 16 видов[2][3]:
Bufotes (лат.) — род бесхвостых земноводных из семейства жаб. Ранее рассматривался в качестве подрода рода Bufo, из которого в 2006 году был выделен в самостоятельный род.