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Floating Watermoss

Salvinia natans (L.) All.

Gemeiner Schwimmfarn ( German )

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Der Gemeine Schwimmfarn (Salvinia natans), auch Gewöhnlicher Schwimmfarn genannt, ist eine Wasserpflanze aus der Gruppe der Farne und gehört zur Familie der Schwimmfarngewächse (Salviniaceae).

Beschreibung

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Illustration
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Sporangienbehälter
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Schwimmteppich

Die Art ist einjährig und schwimmt horizontal auf der Wasseroberfläche, die wurzelartigen Wasserblätter befinden sich unter Wasser und sind freischwimmend, also nicht im Boden verankert. Stängel der Pflanze werden 5 bis 10 Zentimeter lang. Die Blätter sind in dreizähligen Quirlen angeordnet und unterscheiden sich grundlegend in Bau und Funktion (Heterophyllie):

Die beiden oberen sind Schwimmblätter. Sie besitzen im Inneren viele Luftkammern (Interzellularen) und sorgen, durch entsprechend geringe Dichte, für Auftrieb. Auf der Epidermis sitzen zahlreiche, kronenförmige Pflanzenhaare. Diese sind durch eine Beschichtung mit Wachs nicht mit Wasser benetzbar. Nach einem Untertauchen wird so zwischen den steifen Haaren ein Luftmantel festgehalten, der der Pflanze zusätzlichen Auftrieb verleiht, um schnell wieder an die Wasseroberfläche aufzutauchen.

Das dritte Blatt, das Wasserblatt, ist wie der Spross untergetaucht. Es ist fein zerteilt und erscheint fadenartig und behaart. Dadurch erhält es eine sehr große Oberfläche, über die es gelöste Nährstoffe aus dem Wasser aufnimmt. Es ähnelt damit nicht nur äußerlich einer Wurzel, sondern erfüllt auch deren Funktion der Stoffaufnahme aus der Umgebung. Im Gegensatz zu den Schwimmblättern enthält das Wasserblatt kein Chlorophyll und ist somit nicht zur Photosynthese befähigt.

Während die Schwimmblätter bei Salvinia natans länglich-elliptisch geformt sind, sind sie beispielsweise bei der Artengruppe Salvinia auriculata agg. eher rundlich-oval.

Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 16, 18 oder ca. 30.[1]

Ökologie

Der Gewöhnliche Schwimmfarn ist vorwiegend einjährig und ungleichblättrig, d. h. die Blätter sind in 3-zähligen Quirlen angeordnet. Die beiden oberen sind als Schwimmblätter ausgebildet. Das unterste, dem Wasser zugewandte, ist als „Wasserblatt“ fein zerteilt und in wurzelartige Abschnitte gegliedert. Echte Wurzeln fehlen. Die Schwimmblätter sind innen mit großen Luftkammern ausgestattet und auf der Oberseite mit aufrecht stehenden, etwas gekrümmten, langen Haaren versehen und dadurch wasserabstoßend d. h. Wassertropfen bleiben als „Perlen“ auf dem Haar-Luftpolster liegen. Auf diese Weise werden die Spaltöffnungen vor einer den Gasaustausch behindernden Benetzung mit Wasser geschützt. Beim Untertauchen reißen die Haare Luftblasen mit, die das Blatt sofort wieder an die Wasseroberfläche ziehen.[2]

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Sporokarpien von Salvinia natans

Vermehrung

Die Fortpflanzungsverhältnisse sind recht kompliziert. Es liegt Verschiedensporigkeit oder Heterosporie vor. Mikro- bzw. Megasporengruppen sind jeweils von einer sterilen Hülle, dem Indusium umschlossen, wodurch fruchtähnliche Gebilde, die sogenannten Sporokarpien entstehen. Im Megasporangium entwickelt sich eine einzige Megaspore, die von einer Sporangienwand umgeben ist und sich später mit dieser von der Mutterpflanze löst und im Schlammboden überwintert. In der Megaspore wächst das vielzellige weibliche Prothallium heran und in diesem dann nach der Befruchtung der Embryo. Im Frühjahr keimen aus den Megasporen neue Pflanzen, die dann wieder zur Wasseroberfläche aufsteigen. Sporenreife ist von August bis Oktober.[2]

Verbreitung und Lebensräume

Die Art ist in sommerwarmen Gebieten Eurasiens verbreitet, mit Schwerpunkten in Ostasien sowie in Süd- und Osteuropa. In Mitteleuropa tritt sie nur selten auf, etwa an der Oder, der Havel und der Mittelelbe sowie in der Oberrheinebene von Karlsruhe bis Offenbach am Main und in Bayern. In der Roten Liste Deutschlands wird Salvinia natans als stark gefährdet eingestuft. In Österreich und der Schweiz fehlt die Art. In Nordamerika wurde sie als Aquarienpflanze eingeschleppt.

Der Gewöhnliche Schwimmfarn ist eine wärmeliebende und nährstoffbedürftige Art, die bevorzugt in windgeschützten Altwässern und Seebuchten vorkommt. Es handelt sich um eine Kennart der Schwimmfarn-Gesellschaft (Spirodelo-Salvinietum), gelegentlich kommt sie aber auch in anderen Wasserlinsengesellschaften des Verbands Lemnion vor.[1]

Taxonomie

Der Gewöhnliche Schwimmfarn wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, S. 1099 als Marsilea natans erstbeschrieben. Die Art wurde 1785 von Allioni in Flora Pedemontana, vol. 2, S. 2 als Salvinia natans (L.) All. in die Gattung Salvinia gestellt. Ein Synonym der Art ist Salvinia europaea Desv. [3]

Quellen

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. Seite 88. ISBN 3-8001-3131-5
  2. a b Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1, S. 694–695.
  3. Michael Hassler: Datenblatt bei World Ferns. Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World. Version 11.0 vom 5. Dezember 2020.

Weblinks

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Der Gemeine Schwimmfarn (Salvinia natans), auch Gewöhnlicher Schwimmfarn genannt, ist eine Wasserpflanze aus der Gruppe der Farne und gehört zur Familie der Schwimmfarngewächse (Salviniaceae).

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