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Indische Kostuswurzel ( германски )

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Die Indische Kostuswurzel (Saussurea costus), auch Königswurz, Kostus, Kostwurz genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Alpenscharten (Saussurea) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Beschreibung

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Habitus, Laubblätter und Blütenstände

Vegetative Merkmale

Saussurea costus wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 1,2 bis 3 Metern. Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die grundständigen Laubblätter sind 0,6 bis 1,2 Zentimeter lang mit einem lappig geflügelten Blattstiel. Die Stängelblätter sind kleiner und können gestielt oder ungestielt sein. Der Blattrand ist unregelmäßig gezähnt.

Generative Merkmale

In einem Gesamtblütenstand stehen zwei bis fünf körbchenförmige Blütenstände zusammen. Die Blütenkörbe weisen einen Durchmesser von 2,5 bis 3,8 Zentimetern auf und enthalten nur Röhrenblüten. Es sind viele Reihen von stacheligen Hüllblättern vorhanden. Die zwittrigen Röhrenblüten sind etwa 2 Zentimeter lang. Die Farbe der Kronblätter reicht von blau über violett bis fast schwarz. Die freien Staubfäden sind kahl. Die Staubbeutel besitzen schwanzartige Anhängsel, die an ihrer Basis gefranst sind. Die zwei Narbenäste sind linealisch.

Die kahle, gebogene, becherförmige Achäne ist bis zu 8 Millimeter lang. Die federartigen, braunen Pappushaare sind etwa 1,7 Zentimeter lang.

Nutzung

Die Indische Kostuswurzel wird in Nordindien und einigen chinesischen Provinzen angebaut, aber auch wild gesammelt.[1] Aus den unterirdischen Pflanzenteilen wird die Droge „Radix Saussureae“ (auch „Saussureae radix“, „Aucklandiae radix“, „Radix Aucklandiae lappae“ oder „Radix Costus“) gewonnen, die ein ätherisches Öl (Costus-Wurzelöl) enthält, welches am besten durch Wasserdampfdestillation gewonnen wird. Es wird für Flüssigkeitsextrakte, Öle, Puder, Absude und andere Arzneimittel verwendet und findet auch im Ayurveda Anwendung.[2]

In der chinesischen Medizin wird Aucklandiae radix (Muxiang 木香) v. a. zur Bewegung, Regulierung und Ergänzung des Qi, zur Zerstreuung von "Kälte" (algor, han 寒) und zum Stillen von Schmerzen eingesetzt.[3]

Bereits im Altertum wurde die Kostwurz auf der Seidenstraße nach Europa gebracht, wo sie im Mittelmeerraum als κόστος gehandelt wurde. Eine als costus bezeichnete Pflanze wird auch im Capitulare de villis Karls des Großen erwähnt. Allerdings wurde die aus Indien importierte Kostuswurzel im europäischen Mittelalter als Droge durch die auch in Europa angebaute Frauenminze ersetzt, für welche auch der Name costus (deutsch auch koste) übernommen wurde. Deshalb wird heute meist angenommen, dass mit costus im Capitulare die Frauenminze gemeint ist.[4]

Vorkommen und Gefährdung

Saussurea costus ist im nördlichen Indien und Pakistan von Kaschmir über Himachal Pradesh bis Garhwal verbreitet[5] und gedeiht in Höhenlagen von 2500 bis 3200 Metern.

Saussurea costus ist im Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (Abk. WA, engl. CITES) gelistet. In Indien, Jammu und Kaschmir gilt diese Art als vom Aussterben bedroht, in Pakistan als stark gefährdet. Die Wildaufsammlung zur Gewinnung der Droge ist der Hauptgrund für die Gefährdung dieser Art. Deshalb ist sie in Anhang I des CITES und in Anhang A der Verordnung (EG) Nr. 338/97 über den Schutz von Exemplaren wildlebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels (EG-ArtenschutzVO) aufgenommen. Ohne Genehmigung der zuständigen Behörde ist daher die Einfuhr von Teilen von oder Erzeugnissen aus Exemplaren dieser Art in die EU sowie jede Vermarktungshandlung in der EU damit verboten[6]. So etwa der Ankauf von Arzneimitteln, die Indische Kostuswurzel enthalten, durch Verbraucher in der EU bspw. über Internet in der Schweiz oder der private Import in die EU. In Deutschland ist das eine Straftat[7].

Taxonomie

Die Erstbeschreibung erfolgte 1841 unter dem Namen (Basionym) Aucklandia costus durch Hugh Falconer in Ann. Mag. Nat. Hist. Volume 6, Seite 475. Die Neukombination zu Saussurea costus (Falc.) Lipsch. wurde 1964 durch Sergei Juljewitsch Lipschitz in Botanicheskii Zhurnal. Moscow & Leningrad, Volume 49, Seite 131 veröffentlicht. Weitere Synonyme für Saussurea costus (Falc.) Lipsch. sind: Aplotaxis lappa Decne., Saussurea lappa (Decne.) C.B.Clarke, Theodorea costus (Falc.) Kuntze.[8] Diese botanischen Namen spiegeln sich zum Teil auch in den Bezeichnungen der pharmazeutischen Droge wider.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Peter Rau: Costuswurzelöl In: Lexikon der ätherischen Öle. (Memento vom 7. Mai 2012 im Internet Archive)
  2. Madan Mohan Pandey, Subha Rastogi, Ajay Kumar Singh Rawat: Saussurea costus: Botanical, chemical and pharmacological review of an ayurvedic medicinal plant. In: Journal of Ethnopharmacology. Band 110, Nr. 3, 2007, S. 379–390. doi:10.1016/j.jep.2006.12.033
  3. Carl-Hermann Hempen, Toni Fischer: Leitfaden Chinesische Phytotherapie (2. Auflage). München: Elsevier, 2007, S. 488.
  4. Heinrich Marzell: Zur Geschichte des Frauenblattes (Crysanthemum balsamita L.) In: Centaurus. International Magazine of the History of Science and Medicine. 1, Nummer 3, 1951, Seite 235–241 (doi:10.1111/j.1600-0498.1951.tb00510.x).
  5. WWF: Saussurea costus (englisch, PDF).
  6. Einfuhr Art.4 Abs. 1 und Vermarktung Art. 8 Abs. 1 VO (EG) Nr. 338/97
  7. Indische Kostuswurzel ist nach §7 Abs. 2 Ziff. 14a) Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt; Straftat nach §§71 Abs. 1 Ziff. 3, 69 Abs. 4 Nr. 1 (Einfuhr) bzw. 71 Abs. 2 (Vermarktung) BNatSchG
  8. Saussurea costus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 9. Juli 2020.

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Indische Kostuswurzel: Brief Summary ( германски )

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