Der Futter-Beinwell ist eine Pflanzenart in der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Er wird auch „Bastard-Beinwell“[1] genannt und ist eine Hybride, deren Eltern der Raue Beinwell und der Echte Beinwell sind.
Der Futter-Beinwell wächst als ausdauernde krautige Pflanze mit verdickter Wurzel. Sie erreicht mit den Stängeln Wuchshöhen bis zu 2 Meter. Die oberirdischen Pflanzenteile sind flaum- bis steifhaarig, jedoch nicht stachelig behaart.
Die wechselständigen Laubblätter sind einfach. Die oberen Stängelblätter sind sitzend, kurz herablaufend oder mehr oder weniger stängelumfassend. Die etwa 25[2] Zentimeter lange Blattspreite ist niemals herzförmig. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.
Die Blütezeit reicht von Mai bis August.[2] Der Blütenstand ist ein endständiger Doppelwickel. Er besitzt keine Deckblätter.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind zu einem 5 bis 7 Millimeter langen Kelch mit üblicherweise spitzen Kelchzipfeln verwachsen. Die fünf Kronblätter sind entweder anfangs rosafarben und später blau oder ständig violett gefärbt. Die Blütenkrone misst 12 bis 18 Millimeter im Durchmesser. In der Kronröhre befinden sich fünf Kronschuppen, die wie beim Echten Beinwell breit dreieckig-lanzettlich, jedoch an der Basis nicht so breit sind. Die Staubfäden der in einem Kreis zu fünft stehenden Staubblätter sind schmäler als die Staubbeutel.
Die Früchte sind Klausenfrüchte, die in vier eiförmige und aufrechte Teilfrüchte zerfallen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.
Die Ausbreitung des Futter-Beinwells erfolgte hauptsächlich durch den Menschen z. B. mit dem Mutterboden; so wurde die Pflanze zum Kulturrelikt und zum Kulturflüchter.
Nach ihrer Einbürgerung kann sie zum lästigen Wildkraut werden, das heimische Arten überwuchert.
Die Pflanze liefert jedoch bestes Kompostiergut und Mulchmaterial.
Wegen des reichlichen Besuchs von Insekten ist sie auch als Futterpflanze für Bienen nützlich.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Futter-Beinwell ist Asien.[2] Er wurde in zahlreichen europäischen Staaten und auf den Azoren einst als Futterpflanze eingeführt, verwilderte in Folge und gilt heute weltweit[2] als eingebürgert. In Mitteleuropa ist er in Deutschland,[3] Liechtenstein, Österreich[4] und Tschechien anzutreffen.[5] In Österreich wurde der Futter-Beinwell früher als Schweinefutter angebaut und ist heute selten verwildert bis möglicherweise eingebürgert auf Ruderalflächen und Flussauen anzutreffen. Er kommt in allen Bundesländern außer in Salzburg vor.[1]
Symphytum ×uplandicum wurde 1855 von Carl Frederik Nyman in Sylloge Florae Europaeae, Seite 80, erstbeschrieben.[6] Ein Synonym für Symphytum ×uplandicum sind Symphytum asperum auct. non Lepech.[3] und Symphytum peregrinum auct. non Lepech..[7] Es handelt sich um eine Hybride aus dem Rauen Beinwell und dem Echten Beinwell (Symphytum asperum × Symphytum officinale). Symphytum ×uplandicum ist wiederum ein Elternteil von zwei 2009 beschriebenen Hybriden:[8]
Die Pflanzenteile des Futter-Beinwell werden für medizinische Zwecke verwendet. Sie werden in Salbenform aufgetragen und führen zu besserer Wundheilung[9] und helfen unter anderem bei Muskel- und Gelenkschmerzen.[10]
Symphytum ×uplandicum ‘Variegatum’ ist eine Sorte mit cremefarben bandagierten Blättern.[11]
Der Futter-Beinwell ist eine Pflanzenart in der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Er wird auch „Bastard-Beinwell“ genannt und ist eine Hybride, deren Eltern der Raue Beinwell und der Echte Beinwell sind.