Die Goldwespen (Chrysididae) bilden zusammen mit den Plattwespen (Bethylidae), Zikadenwespen (Dryinidae) und den Familien Sclerogibbidae, Embolemidae, Plumariidae und Scolebythidae die Überfamilie Chrysidoidea innerhalb der Stechimmen (Aculeata). Weltweit kennt man über 4000 Arten, in Mitteleuropa sind die Goldwespen mit etwa 120 Arten vertreten.
Mit ihrer auffallenden, lebhaft metallisch-glänzenden (irisierenden) Färbung gehören die Goldwespen zu den auffälligeren Vertretern der Hautflügler, auch wenn die europäischen Arten kaum zehn Millimeter an Körpergröße erreichen. Viele Arten sind sogar kleiner als fünf Millimeter.
Die Goldwespen unterscheiden sich von anderen Wespen durch die Reduktion der Anzahl der sichtbaren Glieder des Hinterleibs auf 5 oder weniger. Die restlichen Segmente sind teleskopartig ineinander geschoben und bilden bei den Weibchen eine Legeröhre, bei den Männchen eine Genitalröhre, die meist in den Hinterleib eingezogen werden und nicht sichtbar sind. Der Giftstachel ist verkümmert.[1]
Die Fühlergeißel ist elfgliedrig, sie sitzt auf einem Pedicellus, der mit dem Basalglied (Scapus) verbunden ist. Die Labialpalpen sind dreigliedrig, die Maxillarpalpen bestehen aus 5 Gliedern.[2]
Auf den Hinterflügeln befinden sich keine geschlossenen Zellen.
Alle Goldwespen haben eine parasitische Lebensweise, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung: Es gibt Brutschmarotzer, ähnlich wie die Kuckucksbienen, bei denen die Larve die Wirtslarve tötet und sich dann vom Futtervorrat ernährt, und Parasitoide, die die Altlarven oder Puppen der Wirtsarten befallen. Als Wirtsarten kommen zahlreiche Stechimmen aus den Gruppen der solitären Faltenwespen, Grabwespen oder Bienen in Frage.
Die Familie der Goldwespen umfasst insgesamt 83 Gattungen. Diese werden in 5 Unterfamilien zusammengefasst, wenn man die Unterfamilie Parnopinae, die früher auch als Tribus Parnopini innerhalb der Unterfamilie Chrysidinae geführt wurde, hinzu rechnet.[2] Bei den Amiseginae, Cleptinae und Loboscelidiinae haben die Männchen 5 sichtbare Abdominalsegmente, die Weibchen 4. Die Männchen der Parnopinae haben 4, die Weibchen 3. Bei der Tribus Allocoeliini der Unterfamilie Chrysidinae sind bei beiden Geschlechtern nur 2 Tergite und 3 Sternite sichtbar. Die anderen Triben dieser Unterfamilie haben je 3 Abdominalsegmente bei beiden Geschlechtern.
Stand: 22. September 2014
Die Goldwespen (Chrysididae) bilden zusammen mit den Plattwespen (Bethylidae), Zikadenwespen (Dryinidae) und den Familien Sclerogibbidae, Embolemidae, Plumariidae und Scolebythidae die Überfamilie Chrysidoidea innerhalb der Stechimmen (Aculeata). Weltweit kennt man über 4000 Arten, in Mitteleuropa sind die Goldwespen mit etwa 120 Arten vertreten.