Eucerotinae sind eine kleine, fast weltweit verbreitete Unterfamilie der Schlupfwespen. Es sind derzeit nur zwei Gattungen bekannt, Euceros mit ca. 50 Arten und Barronia mit nur einer Art in Chile.[1][2] In Deutschland kommen 4 Arten vor.[3]
Im Gegensatz zu den allermeisten Schlupfwespen sind diese Hyperparasitoide.[1]
Eucerotinae sind kleine bis mittelgroße Schlupfwespen, mit einer Vorderflügellänge von 4 bis 11 mm. Die Männchen der Eurcerotinae können meist leicht an den Antennen erkannt werden, deren mittlere Glieder meist abgeflacht sind. Bei den Weibchen sind die mittleren Antennenglieder nur leicht abgeflacht oder ausgedehnt. Der Clypeus ist nicht durch eine Rinne vom Gesicht getrennt. Der Ovipositor ist sehr kurz und nur wenig sklerotisiert.[1][4]
Kürzlich wurde eine Euceros Art (Männchen) beschrieben, deren neuntes bis elftes Antennenglied durch lange geköpfte Auswüchse charakterisiert ist, E. trispina.[2]
Die Lebensweise ist für Schlupfwespen außergewöhnlich und sehr komplex. Sie wurde nur für wenige Arten von Euceros gut dokumentiert, scheint jedoch bei den meisten Arten ähnlich zu sein.[5]
Eucerotinae sind Hyperparasiten, die ihre gestielten Eier auf Blätter (oder zum Beispiel Kiefernnadeln) legen. Die junge Larve schlüpft aus dem Ei. Sie ist sehr stark sklerotisiert und beweglich, vom Typ einer Planidiumlarve. Sie wartet auf der nun leeren Eihülle auf eine Schmetterlingsraupe oder eine Raupe einer Blattwespe. Diese ist Sekundärwirt und dient zunächst als Transportmittel. Die Euceros Larve bewegt sich auf der Transportraupe zu einer Hautfalte und befestigt sich dort mit Hilfe ihrer Mundwerkzeuge. Wenn sich nun die Raupe häutet, dann beißt sich die Euceros Larve durch das alte Integument (die abgestoßene Larvenhaut) und verbeißt sich wieder an derselben Stelle der Raupe in der neuen Haut. Die Euceros Larve kann von der Transportraupe Haemolymphe fressen, indem sie durch die Haut bohrt. Wenn die Raupe von einer anderen Schlupfwespe oder einer Brackwespe parasitiert wird, dann kann die Euceros Larve ihre Entwicklung fortsetzen, indem sie diese parasitiert, wobei vermutlich ein Larvenstadium endoparasitisch ist und drei weitere exoparasitisch sind. Wenn aber die Transportraupe nicht parasitiert wird, kann sich die Euceros Larve nicht weiter entwickeln.[5][1]
Als primäre Wirte kommen Schlupfwespen der Anomaloninae, Banchinae, Campopleginae, Ctenopelmatinae, Ophioninae, Cryptinae oder Tryphoninae vor.[1]
Um den Fortpflanzungserfolg zu ermöglichen legen die Weibchen einerseits sehr viele Eier (mehrere Tausend) und andererseits wählen sie Orte, an denen die Sekundärwirte (Raupen) häufig sind und im Laufe ihrer Nahrungsaufnahme mit großer Wahrscheinlichkeit an der Euceros Larve vorbeikommen. Wenn diese nämlich keine Transportraupe findet muss sie sterben.[1]
Die Entwicklung von Euceros ist sehr ähnlich wie die bei Trigonalidae bei denen jedoch das Ei von der Transportraupe (Säkundärwirt) gefressen werden muss und innerlich transportiert wird.
Die Gattung Euceros wurde teilweise zu den Tryphoninae oder zu den Ctenopelmatinae gestellt, dann aber als eigene Unterfamilie, Eucerotinae betrachtet. Die Stellung der Eucerotinae innerhalb der Schlupfwespen ist unklar, es wurde unter anderem eine Stellung in der Nähe der Agriotypinae diskutiert.[6]
Die Gattung Euceros ist monophyletisch und kann in zwei Clades eingeteilt werden, eine kleinere Gruppe mit den Arten E. annulicornis, E. coxalis, E. croceus, E. gilvus, E. incisurae, E. limatus, E. maculicornis, E. melleus, E. ruficeps und E. signicornis. Die anderen Arten der Gattung gehören zur zweiten Gruppe, der ebenfalls monophyletischen E. frigidus Gruppe.[7]
Im Jahr 2002 wurde eine zweite Gattung der Eucerotinae mit einer Art aus Chile beschrieben, Barronia araucaria, die zu Euceros im Schwesterngruppen Verhältnis steht. Es wird vermutet, dass die Eucerotinae eine Gondwana Reliktgruppe darstellen, also in der frühen Kreidezeit entstanden sind.[7]
In Deutschland kommen folgende Arten von Euceros vor:[3]
Eucerotinae sind eine kleine, fast weltweit verbreitete Unterfamilie der Schlupfwespen. Es sind derzeit nur zwei Gattungen bekannt, Euceros mit ca. 50 Arten und Barronia mit nur einer Art in Chile. In Deutschland kommen 4 Arten vor.
Im Gegensatz zu den allermeisten Schlupfwespen sind diese Hyperparasitoide.
Euceros is a worldwide genus of ichneumon wasps in the family Ichneumonidae. It is the sole genus of the subfamily Eucerotinae.[1][2][3][4]
Euceros species are hyperparasitoids of Ichneumonoidea. First instar larvae hatch from eggs laid on leaf surfaces, attach to passing Lepidoptera or Symphyta larva and enter the body of an emerging primary endoparasitoid, such as a campoplegine or banchine or an attached ectoparasitoid. The genus has been variously placed in Tryphoninae and Ctenopelmatinae.
These 48 species belong to the genus Euceros:
Data sources: i = ITIS,[5] c = Catalogue of Life,[1] g = GBIF,[2] b = Bugguide.net[3]
Euceros is a worldwide genus of ichneumon wasps in the family Ichneumonidae. It is the sole genus of the subfamily Eucerotinae.
Euceros species are hyperparasitoids of Ichneumonoidea. First instar larvae hatch from eggs laid on leaf surfaces, attach to passing Lepidoptera or Symphyta larva and enter the body of an emerging primary endoparasitoid, such as a campoplegine or banchine or an attached ectoparasitoid. The genus has been variously placed in Tryphoninae and Ctenopelmatinae.