Der Gewöhnliche Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Wassernabel (Hydrocotyle) innerhalb der Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Früher wurde diese Gattung zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gestellt.[1]
Der Gewöhnliche Wassernabel wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht nur Wuchshöhen von 5 bis 20 Zentimeter. Diese Sumpfpflanze bildet zahlreiche, bis zu 1 Meter lange, kriechende Ausläufer. Die am Rand gekerbten, rundlichen, schildförmigen Laubblätter können einen Durchmesser von bis zu 4 Zentimetern haben, sind aber oft kleiner. Der Ansatz der langen, behaarten Blattstiele befindet sich in der Mitte der Blattunterseite. Die Blattoberseite ist frischgrün, glänzt wächsern und zeigt eine deutliche, radiär verlaufende Nervatur.
Die winzigen, unscheinbaren, zwittrigen Blüten stehen in wenigblütigen doldigen Blütenständen oder Wirteln, wobei die Stiele des Blütenstands etwa halb so lang sind wie die der Blätter. Die Kronblätter sind grünlich, weiß oder rötlich. Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Die Nussfrüchte sind flach, warzig und geflügelt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 96.[1]
Der Gewöhnliche Wassernabel ist ein Hemikryptophyt bzw. eine Sumpfpflanze. Die Blüten blühen selten auf; meist erfolgt Selbstbestäubung. Hydrocotyle vulgaris ist ein Lichtkeimer. Vegetative Vermehrung erfolgt durch Ausläufer.[2]
Das Verbreitungsgebiet des Gewöhnlichen Wassernabels umfasst die Länder Marokko, Algerien, die Azoren, Portugal, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Island, die Niederlande, Belgien, Luxemburg. Deutschland, die Schweiz, Italien, Sizilien, Sardinien und Korsika, Österreich, Ungarn, die Balkanhalbinsel, Kroatien, Weißrussland, Polen, Tschechien, die Slowakei, Litauen, Lettland, Estland, Dänemark, Norwegen, Schweden, die Ukraine, Georgien, Aserbaidschan, Israel und Jordanien.[3] Der Gewöhnliche Wassernabel ist in Europa subatlantisch (bis submediterran) verbreitet; er kommt vor allem in tieferen Lagen vor. Dementsprechend ist er in Deutschland im Norden häufiger; im Süden dagegen relativ selten. Bevorzugte Biotope sind Niedermoore, Sumpf- und Moorwiesen, Graben-, Schlenken- und Moortümpelränder, wo Standorte mit wechselnassen bis nassen, mäßig sauren bis neutralen, kalkarmen, aber etwas basenreicheren, offenen Torf-, Humus- und Anmoorböden besiedelt werden. Er gedeiht in Mitteleuropa in Gesellschaften der Klasse Scheuchzerio-Caricetea, der Ordnung Molinietalia und der Verbände Magnocaricion, Juncion squarrosi oder Hydrocotylo-Baldellion.[1] In Österreich kommt die Art nur im Waldviertel und im Bodensee-Gebiet vor und gilt als vom Aussterben bedroht.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4+w+ (nass aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch), Salztoleranz = 1 (tolerant).[4]
Hydrocotyle vulgaris wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[5] Ein Synonym für Hydrocotyle vulgaris ist Hydrocotyle peltata Salisb.[6]
In Wildpflanzengärten findet der Gewöhnliche Wassernabel für die Bepflanzung von Gartenteichen Verwendung. Auch als Aquarienpflanze[7] wird die Art verwendet.
Der Gewöhnliche Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Wassernabel (Hydrocotyle) innerhalb der Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Früher wurde diese Gattung zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gestellt.