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Scheibenbäuche ( German )

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Die Scheibenbäuche (Liparidae) sind eine Fischfamilie aus der Gruppe der Groppenverwandten (Cottales). Die 29 Gattungen und über 400 Arten leben in gemäßigten, kalten und arktischen Bereichen von Atlantik und Pazifik sowie in Gezeitentümpeln und Tiefseegräben. Über 60 Arten der Scheibenbäuche leben im Südpolarmeer, auf dem Schelf der Antarktis. Sie stellen dort fast ein Drittel der Fischarten.[1] Einzige Arten der Familie in der Nordsee sind der Große Scheibenbauch (Liparis liparis) und der Kleine Scheibenbauch (Liparis montagui).

Merkmale

Die Bauchflossen sind bei ihnen zu einer Saugscheibe umgebildet. Rücken- und Afterflosse bilden lange Säume. Die Haut ist schuppenlos und schleimig, im Englischen nennt man die Tiere “snailfish” (Schneckenfisch). Die meisten Scheibenbäuche sind sehr kleine Fische und ähneln damit in Form und Schwimmbewegungen einer großen Kaulquappe. Viele Arten erreichen gerade mal eine Länge von vier Zentimetern, die größte Art wird 70 Zentimeter lang. Ihre Farbe ist meist gelbbraun oder rötlich, pelagische Arten sind oft transparent.

Flossenformel: Dorsale 28–82, Anale 24–76

Lebensweise

Die Scheibenbäuche galten bisher als recht schlechte Schwimmer. Für die Tiefseeformen nahm man an, dass sie sich ähnlich wie die Blobfische aus der verwandten Familie Psychrolutidae eher langsam fortbewegen, um Energie und Sauerstoff zu sparen. Neuere Forschungserkenntnisse scheinen den Ruf als langsame Fische jedoch zu widerlegen. Vielmehr sind die Tiere sehr aktiv und leben in Gruppen zusammen. Es gibt auch seit kurzem Filmaufnahmen eines japanischen Forschungsteams, die die Tiere direkt bei der Nahrungsaufnahme in knapp 8000 m Tiefe zeigen. Sie ernähren sich dort von Flohkrebsen. Auch einem britischen Forscherteam gelang es, Filmaufnahmen in einer Tiefe von ungefähr 7700 m von Scheibenbäuchen zu machen.[2]

Die gefilmte Sichtung der Scheibenbauchart Pseudoliparis swirei in 8178 Metern Tiefe im Marianengraben stellt den bisher tiefsten Fund eines lebenden Fisches überhaupt dar (Stand August 2017).[3] Damit kommt das beobachtete Exemplar der vermuteten maximalen für Fische erreichbaren Überlebenstiefe von 8200 m sehr nahe. Diese wird nach heutiger Erkenntnis vermutlich bedingt durch die zunehmende Konzentration von Trimethylamin-N-oxid zur Stabilisierung der Proteine, die bei einer Tiefe von 8200 m in den Zellen die Osmolalität von Meerwasser erreicht und bei höheren Konzentrationen ohne weitere Gegenmaßnahmen zu einem osmotischen Einströmen von Meerwasser in die Zellen führen würde.[4]

Systematik

Die Scheibenbäuche gehören zur Teilordnung der Groppenverwandten (Cottales), sind die Schwestergruppe der Seehasen (Cyclopteridae) und werden mit ihnen in der Überfamilie Cyclopteroidea vereint.

Gattungen und Arten

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möglicherweise Elassodiscus tremebundus,
gefangen im östlichen Beringmeer

Literatur

Einzelnachweise

  1. Agnes Dettai, Guillaume Lecointre: In search of notothenioid (Teleostei) relatives. In: Antarctic Science. 16 (1) 2004, S. 71–85 doi:10.1017/S095410200400183X
  2. Forscher filmen lebende Fische in Rekordtiefe. In: Spiegel Online. 9. Oktober 2008, abgerufen am 25. August 2017.
  3. Press Releases Abgerufen am 25. August 2017.
  4. P. H. Yancey, M. E. Gerringer, J. C. Drazen, A. A. Rowden, A. Jamieson: Marine fish may be biochemically constrained from inhabiting the deepest ocean depths. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 111, Nr. 12, 25. März 2014, S. 4461–4465, doi:10.1073/pnas.1322003111.
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Scheibenbäuche: Brief Summary ( German )

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Die Scheibenbäuche (Liparidae) sind eine Fischfamilie aus der Gruppe der Groppenverwandten (Cottales). Die 29 Gattungen und über 400 Arten leben in gemäßigten, kalten und arktischen Bereichen von Atlantik und Pazifik sowie in Gezeitentümpeln und Tiefseegräben. Über 60 Arten der Scheibenbäuche leben im Südpolarmeer, auf dem Schelf der Antarktis. Sie stellen dort fast ein Drittel der Fischarten. Einzige Arten der Familie in der Nordsee sind der Große Scheibenbauch (Liparis liparis) und der Kleine Scheibenbauch (Liparis montagui).

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