Die Comamonadaceae sind eine Bakterien-Familie, die zur Ordnung der Burkholderiales gehört.[1]
Fast alle Vertreter der Comamonadaceae sind aerob und chemoorganotroph. Die meisten Arten sind durch den Besitz von Flagellen beweglich. Es kann sich um ein einzelnes Flagellum handeln, wie z. B. bei Acidovorax und Hydrogenophaga, auch Arten mit Büschel von Flagellen (polytrich) sind vorhanden. Beispiele für Büschel die entweder an beiden polaren Enden (polytrich-bipolar) oder nur an einem Ende (polytrich-monopolar) auftreten sind Delftia acidovorans und Arten von Comimonas. Variovorax ist peritrich (gleichmäßig verstreut) begeißelt. Brachymonas besitzt keine Flagellen.[2]
Die Zellmorphologie ist meist stäbchenförmig, es kommen aber auch Arten mit gekrümmten Stäbchen vor. Auch Arten mit spirillenförmigen Zellen sind in dieser Familie vorhanden, wie z. B. Arten von Comamonas. Die Gram-Färbung fällt negativ aus.[2]
In der Familie der Comamonadaceae ist eine Vielfalt von Stoffwechselwegen anzutreffen. Der Stoffwechsel ist meist chemoorganoheterotroph. Der terminale Elektronenakzeptor ist Sauerstoff (Atmung). Allerdings sind auch anaerobe Denitrifikatoren, photoautotrophe und photoheterotrophe Arten vorhanden. Auch fermentative Vertreter sind anzutreffen. So kann Brachymonas denitrificans wenn kein Sauerstoff vorhanden ist, also unter anaeroben Bedingungen, Nitrat als Akzeptor nutzen (Denitrifikation, auch als Nitratatmung bezeichnet).[3]
Die Art Acidovorax facilis kann auch chemolithoautotroph wachsen, sie nutzt hierbei molekularen Wasserstoff (H2) als Energiequelle und Kohlendioxid als Kohlenstoffquelle. Diese Art wurde zuerst von Albert Schatz im Jahr 1952 beschrieben und unter den Namen Hydrogenomonas facilis geführt, wobei der Gattungsname Hydrogenomonas auf die Besonderheit der Oxidation von Wasserstoff zur Energiegewinnung hinweist (Hydrogenium ist der lateinische Name für Wasserstoff).[4] Später wurde die Art zu der Gattung Pseudomonas gestellt und im Jahre 1990 dann von A. Willems in die Gattung Acidovorax transferiert.[5]
Auch einige Arten von Hydrogenophaga sind chemolithoautotroph und können Wasserstoff oxidieren. Andere Arten der Gattung oxidieren Thiosulfat zu Sulfat, sie zählen zu den schwefeloxidierenden Bakterien, auch Sulfurikanten genannt. Einige Vertreter von Hydrogenophaga, wie z. B. die stäbchenförmige Art H. bisanensis, nutzen unter anaeroben Bedingungen Nitrat als terminalen Elektronenakzeptor (Nitratatmung).[6] Einige Stämme von H. pseudoflava können molekularen Stickstoff (N2) fixieren.[3]
Gattungen der Familie sind:[7]
Die Comamonadaceae sind eine Bakterien-Familie, die zur Ordnung der Burkholderiales gehört.