Der Gewöhnliche Sumpf-Bärlapp[1] oder Moorbärlapp (Lycopodiella inundata) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Sumpfbärlappe (Lycopodiella) in der Familie der Bärlappgewächse (Lycopodiaceae) innerhalb der Bärlapppflanzen (Lycopodiophyta).[2] Sie gedeiht in Mooren.
Der Gewöhnliche Sumpf-Bärlapp ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Es werden kriechende Sprossachsen gebildet, deren oberirdische Kriechsprosse 2 bis 10 Zentimeter lang sind. Im Habitus ähnelt er Laubmoosen (besonders Polytrichum).
Die sporangientragenden Abschnitte stehen aufrecht und sind 4 bis 8 Zentimeter lang. Die Sporangienähre ist undeutlich vom Spross abgesetzt. Die Blätter stehen spiralig und sind aufwärts gebogen. Die Sporophylle sind am Grund breit eiförmig und haben einen gesägten Blattrand. Die Sporen haben einen Durchmesser von 40 bis 46 Mikrometern und reifen von August bis Oktober.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 156.[3]
Der Gewöhnliche Sumpf-Bärlapp besitzt eine niedrige am Boden kriechende, in der ganzen Länge wurzelnde, sommergrüne Sprossachse, die jährlich nur eine ungestielte, endständige Sporenähre ausbildet. Das oberirdische Prothallium hat grüne assimilierende Lappen. Lycopodiella inundata ist eine Lichtpflanze.[4]
Der Gewöhnliche Sumpf-Bärlapp ist (temperat)-boreales, schwach subatlantisches Florenelement.[5] Der Sumpf-Bärlapp ist zirkumpolar verbreitet.[6]
Auf der Nordhalbkugel ist Lycopodiella inundata in Europa und Nordamerika (vor allem im östlichen Teil) verbreitet. Selten findet man ihn in Ostasien, in der Türkei und in Georgien.[2] Speziell in Europa tritt er vor allem auf in den kühlen und gemäßigten Gebieten (nordwärts bis zum 66° nördlicher Breite), ostwärts bis Finnland, das westliche Russland und Bulgarien, südwärts bis nach Nordportugal, in die Pyrenäen, die Alpen und die Karpaten. Auch auf den Azoren kommt er vor.[2] Einzelvorkommen findet man im nördlichen Apennin. Im Mittelmeerraum fehlt er.[5]
Der Sumpf-Bärlapp wächst in Mitteleuropa auf offenen Hochmoor-Böden, in Zwischenmooren, auf Schwingrasen, in Moorschlenken, in feuchten Dünensenken sowie auf anthropogenen Sekundärstandorten. Er kommt vorwiegend auf nassen, mäßig basenreichen bis sauren Torfschlammböden oder auf humosem Sand vor. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Rhynchosporetum azs dem Verband Rhynchosporion.[3]
Der Sumpf-Bärlapp steigt bis in die montane Höhenstufe, in den Alpen auch höher, bis in eine Höhenlage von 1700 Metern.[5] In den Allgäuer Alpen steigt er auf dem Ziebelmoos nahe dem Piesenkopf bei Rohrmoos in Bayern bis in eine Höhenlage von 1420 Metern auf.[7]
In Deutschland wird der Sumpf-Bärlapp insgesamt als „gefährdet“ eingeschätzt, in vielen Bundesländern gilt er aber als „stark gefährdet“ oder sogar „vom Aussterben bedroht“.[6] Er ist deshalb als eine nationale Verantwortungsart innerhalb der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung eingestuft.[8] In Österreich ist er „stark gefährdet“ und fehlt in Wien und Burgenland. In Liechtenstein fehlt er.[9]
Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Lycopodium inundatum durch von Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, S. 1100. Die Neukombination zu Lycopodiella inundata (L.) Holub wurde durch Josef Holub in Lycopodiella, nový rod řádu Lycopodiales. in Preslia, Band 36, 1, 1964, S. 21 veröffentlicht. Weitere Synonyme für Lycopodiella inundata (L.) Holub sind: Lepidotis inundata (L.) Opiz, Lycopodium palustre Lam.[2]
Der Gewöhnliche Sumpf-Bärlapp oder Moorbärlapp (Lycopodiella inundata) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Sumpfbärlappe (Lycopodiella) in der Familie der Bärlappgewächse (Lycopodiaceae) innerhalb der Bärlapppflanzen (Lycopodiophyta). Sie gedeiht in Mooren.