Das Glatte Habichtskraut (Hieracium laevigatum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Habichtskräuter (Hieracium) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist in Eurasien weit verbreitet.
Das Glatte Habichtskraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 120 cm erreicht. Dieser Hemikryptophyt bildet ein unterirdisches Rhizom aus. Die Laubblätter sind sitzend oder kurz gestielt und nicht stängelumfassend. Die rein grünen, drüsenlosen Laubblätter sind lanzettlich, länglich-lanzettlich bis elliptisch-lanzettlich und drei- bis achtmal so lang wie breit sind. Die Blattunterseite ist etwas heller als die Blattoberseite und weist eine mehr oder weniger undeutliche Nervatur auf. Die mittleren Stängelblätter besitzen einen keilförmigen, teilweise etwas gerundeten Spreitengrund. Während der Blütezeit sind meist keine Grundblätter vorhanden.
Die Körbchen stehen in rispigen bis traubigen, nicht doldenartigen Gesamtblütenständen zusammen. Sie besitzen eine zylindrische, behaarte Hülle aus stumpflichen, unregelmäßig dachziegelartig angeordneten, nicht nennenswert abstehenden, außen variabel arm bis fast reichlich drüsigen Hüllblättern. Die Blütenkörbchen enthalten nur gelbe, fünfzipfelige Zungenblüten.
Die Blütezeit erstreckt sich über die Monate Juni bis August.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 27.[1]
Die Blüten werden von Bienen, Schwebfliegen und Faltern bestäubt.[2]
Das Glatte Habichtskraut kommt in Europa von der borealen Zone südwärts bis in die submeridionale Zone vor, wobei auch montanes (gebirgiges) Gelände besiedelt wird. Als Fundorte werden angegeben: Island, die skandinavischen Länder, die baltischen Länder, die britischen Inseln, die Färöer, Belgien, Niederlande, Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Spanien, Polen, die ehemalige Tschechoslowakei, das ehemalige Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien, Moldawien, nordöstliche Türkei, Weißrussland, die Ukraine, der europäische Teil Russlands, der Kaukasus, das westliche und östliche Sibirien.[3] In einigen klimatisch gemäßigten Gebieten Nordamerikas ist Hieracium laevigatum ein Neophyt.
In Deutschland ist das Glatte Habichtskraut in allen Bundesländern verbreitet. Dabei ist es in den Alpen und im Alpenvorland, auf der Schwäbischen Alb sowie im westlichen Schleswig-Holstein nur zerstreut anzutreffen. In den Allgäuer Alpen steigt es in Unterau bei Riezlern in Vorarlberg bis zu 1100 m Meereshöhe auf.[4]
Das Glatte Habichtskraut besiedelt lichte Laub- und Kiefernwälder, Gebüsche, Waldsäume, Heiden, Silikatmagerrasen und Ruderalflächen. Es ist meistens der vollen Sonnenbestrahlung ausgesetzt. Die Standorte zeichnen sich zudem meistens durch mäßige Wärme aus, während die Böden nur geringen bis keinen Kalkgehalt, mittelmäßige Feuchte (keine Nässe; nicht regelmäßig austrocknend), geringen pH-Wert (sauer) und sehr geringen Stickstoffgehalt aufweisen. Es ist eine Charakterart der Ordnung Quercetalia roboris-petraeae.[1]
Die Erstbeschreibung von Hieracium laevigatum erfolgte 1803 durch den deutschen Botaniker Carl Ludwig Willdenow in Species Plantarum. Editio Quarta. Berolini, 3 (3), S. 1590. Ein Synonym von Hieracium laevigatum Willd. ist Hieracium creperiforme Üksip.[5] Die Art ist sehr vielgestaltig. Es gibt in Europa und im Mittelmeerraum etwa 70 anerkannte Unterarten.[6]
Das Glatte Habichtskraut (Hieracium laevigatum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Habichtskräuter (Hieracium) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist in Eurasien weit verbreitet.