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Streifenkehl-Schattenkolibri ( Almanca )

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Der Streifenkehl-Schattenkolibri (Phaethornis striigularis) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Venezuela und Ecuador vorkommt. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale

Der Streifenkehl-Schattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 9,0 cm, bei einem Gewicht der Männchen von ca. 2,0 bis 3,0 g und der Weibchen 2,0 bis 3,2 g. Die dunklen Wangen werden vom gelbbraunen Oberaugen- und Bartstrich abgegrenzt, wobei der Bartstrich etwas matter wirkt. Die Oberseite des kleinen Eremiten ist olivgrün, die Unterseite bräunlich bis grau. Die Kehle ist dunkler als die Brust und der Bauch und wird von einem schmalen Rand begrenzt, der das Aussehens eines Stichs hat. An den Brustfedern sind keine dunklen Federn vorhanden. Das Männchen hat abgerundete zentrale Steuerfedern, die zentralen Steuerfedern weist helle schmale Ränder auf. Das Weibchen hat längere Flügel und ist weniger intensiv an Kehle und Brust gefärbt. Die spitzeren zentralen Steuerfedern haben breitere Ränder als beim Männchen. Jungvögel ähneln den Weibchen, haben aber rötlich braunen Bürzel und Rücken. Bei den Weibchen ist dagegen der Rücken bronzegrün und der Bürzel ebenfalls rötlich braun. Dazu haben Jungtiere zimtfarbene Flecken an Körper, Flügeldecken und Armschwingen.[1]

Verhalten und Ernährung

Der Streifenkehl-Schattenkolibri bezieht seinen Nektar von verschiedenen Pflanzenarten mit mittelgroßen bis kleinen Blütenkronen. Zu dem von ihm besuchten Pflanzen gehören die zu den Gesneriengewächsen gehörende Art Chrysothemis friedrichsthaliana, die in der Blütezeit der männlichen Pflanzen besonders viel Nektar produziert. Deshalb besucht der Streifenkehl-Schattenkolibri männliche Blüten der Art sehr viel öfters als weibliche. Seinen Nektar raubt er auch indem er die Basis der Blütenkronen von Helmkräutern und Pavonia anpickst. Dieses Verhalten wurde vor allem in Costa Rica und Panama beobachtet. Als Trapliner fliegt er regelmäßig in rascher Folge ganz bestimmte verstreute Blüten an. Ebenso ernährt er sich von kleinen Arthropoden.[1]

Lautäußerungen

Der Gesang besteht aus schrillen Phrasen, die er unaufhörlich ohne Pause zwischen den Phrasen wiederholt. Diese gibt er in einer Frequenz von einer Phrase pro zwei bis fünf Sekunden von sich. Eine Phrase beinhaltet einige monotone einsilbige Töne die langsam abnehmen. Einzelnen Tönen folgt ein mehr komplexes Getriller, dass wie tchi...tsi...tsup...tsischolili klingt. Die Phrasen können in einem Lied variieren. Im Flug klingt der Ruf wie ein kurzes tsik.[1]

Fortpflanzung

Die Brutsaison im Süden Mexikos ist von April bis Juni, in Costa Rica im November, Dezember und mit einigen Berichten vom Februar und September. Im Nordosten Costa Ricas scheint er das ganze Jahr zu brüten mit einigen Höhepunkten der Aktivitäten von März bis Juli und von November bis Dezember. Von aktiven Nestern wurde aus Kolumbien im Juli, im Westen Ecuadors von Januar bis März und in Belize von Mai und Juni berichtet. Daten über Gonadenaktivitäten weisen darauf hin, dass er im März und Mai im Norden Kolumbiens, im März und Dezember im Westen Kolumbiens, im Mai in Panama und im April in Honduras brütet. Das kegelförmige Nest besteht aus Pflanzenmaterial wie Fasern und Laubabwurf, die mit Spinnweben zusammengehalten werden und unter einem großen überhängenden Blatt angebracht wird. Ein Gelege besteht aus zwei Eiern. Die Brutdauer beträgt ca. 15 bis 16 Tage und das Ausbrüten der Eier erfolgt durch das Weibchen. Nach 20 bis 23 Tagen werden die Nestlinge flügge. Die Küken haben eine pinkfarbene Haut, mit einem doppelten braunen Streifen am Ende des Rückens. Die Augen der Küken bleiben bis zehn Tage nach dem Schlüpfen noch geschlossen.[1]

Verbreitung und Lebensraum

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Verbreitungsgebiet (grün) des Streifenkehl-Schattenkolibris

Der Streifenkehl-Schattenkolibri bevorzugt das Unterholz von feuchtem tropischen Tiefland- und Hügelwäldern, Orte mit fehlenden Bäumen, Lichtungen und Waldränder, dichte Sekundärwaldungen, in Plantagen mit reichlich Vegetation und kommt sogar in Gärten vor. P. s. striigularis und P. s. ignobilis ist zudem in naturnahen Laubwäldern, Gestrüpp und Dickicht präsent. Er bewegt sich in Venezuela in Höhenlagen von Meeresspiegel bis 1300 Meter. In Costa Rica ist er in Höhenlagen bis 1500 Meter, im Westen Ecuadors bis 1570 Meter präsent, doch meist trifft man ihn in diesen Ländern unter 800 Meter.[1]

Unterarten

Bisher sind vier Unterarten bekannt:[2]

  • Phaethornis striigularis saturatus Ridgway, 1910[3] ist vom Süden Mexikos bis in den Nordwesten Kolumbiens verbreitet. Die Subspezies ist die Hellste aller Unterarten mit ockerfarbener bis oranger Unterseite und rötlich brauner statt ockerfarbener Schwanzfederrändern.[1]
  • Phaethornis striigularis subrufescens Chapman, 1917[4] kommt im westlichen Kolumbien und dem westlichen Ecuador vor. Die Striche an der Kehle fallen weniger deutlich aus als in der Nominatform. Die braune ockerfarbene Färbung an Kehle und Hals zeigt weniger grau als in P. s. ignobilis.[1]
  • Phaethornis striigularis striigularis Gould, 1854[5] ist im Norden Kolumbiens und dem Westen Venezuelas verbreitet.
  • Phaethornis striigularis ignobilis Todd, 1913[6] kommt im Norden Venezuelas vor. Die Striche an der Kehle fallen weniger deutlich aus als in der Nominatform. Die Unterart hat eine eher braune ockerfarbene Kehle und Brust.[1]

Phaethornis adolphi nelsoni Bangs & Barbour, 1922[7] ist ein Synonym für P. s. subrufescens. Phaethornis adolphi Gould, 1857[8] ist ebenfalls ein Synonym für den P. s. saturatus. Schon 1950 erkannte John Todd Zimmer, dass der Namen Trochilus Adolphei Lesson, 1843[9] bereits vergeben war. Er schloss daraus, dass trotz der unterschiedlichen Schreibweise der Artikel 35 der Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur greift und somit Lessons Namensgebung Priorität über die von Gould hat. Deshalb schlug er den neuen Namen Phaethornis longuemareus cordobae vor.[10] Später stellte sich diese Unterart als Synonym für Phaethornis striigularis saturatus heraus.

Migration

Das Zugverhalten des Streifenkehl-Schattenkolibris ist bisher nicht erforscht. Es wird aber vermutet, dass er ein Standvogel ist. Nur saisonales Vorkommen im Norden Venezuelas deutet auf gewisse Wanderbewegungen hin.[1]

Etymologie und Forschungsgeschichte

Die Erstbeschreibung des Streifenkehl-Schattenkolibri erfolgte 1854 durch John Gould unter dem wissenschaftlichen Namen Phaethornis striigularis. Das Typusexemplar hatte Gould 1852 aus Bogota bekommen.[5][11] 1827 führte William Swainson die Gattung Phaethornis für den Östlichen Langschwanz-Schattenkolibri (Phaethornis superciliosus (Linnaeus, 1766)) ein[12]. Der Begriff »Phaethornis« leitet sich aus den griechischen Worten »phaethōn Φαέθων« für »der Leuchtende, der Strahlende« und »órnis όρνις« für »Vogel« ab.[13] Das Artepitheton »striigularis« bildet sich aus den lateinischen Worten »stria« für »Linien, Streifen« und »gularis, gula« für »kehlig, Kehle«.[14] »Saturatus« leitet sich »satur, satura, satis« für »reich, reichlich, genug« ab.[15] »Subrufescens« ist ein Wortgebilde aus »sub« für »darunter« und »rufescens, rufescentis, rufescere, rufus« für »rötlich, rot werden, rotlich braun«.[16] »Ignobilis« steht für »unklar, mäßig, gewöhnlich« und leitet sich von »in« für »nicht« und »nobilis, noscere« für »bekannt, kennen« ab.[17]

»Nelsoni« ist Edward William Nelson gewidmet, da dieser 1913 den bereist vergebenen Namen Phaethornis adolphi fraterculus verwendet hatte.[18] »Adolphi« ehrt Adolphe Boucard.[8] »Cordobae« bezieht sich auf Córdoba in Veracruz, dem Ort aus dem Auguste Sallé Gould das Typusexemplar für Phaethornis adolphi zugeschickt hatte.[8][10]

Literatur

  • Christoph Hinkelmann, Guy Maxwell Kirwan, Peter Boesman: Stripe-throated Hermit (Phaethornis striigularis). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • John Gould: A monograph of the Trochilidæ, or family of humming-birds. Band 1, Lieferung 8. Taylor and Francis, London 1854 (biodiversitylibrary.org).
  • Frederick Herschel Waterhouse: The dates of publication of some of the zoological works of the late John Gould, F.R.S. R. H. Porter, London 1885 (biodiversitylibrary.org).
  • Frank Michler Chapman: The distribution of bird-life in Colombia : a contribution to a biological survey of South America. In: Bulletin of the American Museum of Natural History. Band 36, 1917, S. 1–729 (digitallibrary.amnh.org [PDF; 12,4 MB]).
  • Walter Edmond Clyde Todd: Preliminary diagnoses of apparently new birds from tropical America. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 26, 1913, S. 169–174 (biodiversitylibrary.org).
  • Robert Ridgway: Diagnoses of new forms of Micropodidae and Trochilidae. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 23, 1910, S. 53–55 (biodiversitylibrary.org).
  • William Swainson: A Synopsis of the Birds discovered in Mexico by W. Bullock, F.L.S. and H.S. and Mr. William Bullock, jun. In: The Philosophical magazine: or Annals of chemistry, mathematics, astronomy, natural history and general science. Band 1, Nr. 85, 1827, S. 433–442 (biodiversitylibrary.org).
  • Outram Bangs, Thomas Barbour: Birds from Darien. In: Bulletin of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College. Band 65, 1922, S. 191–229 (biodiversitylibrary.org).
  • Edward William Nelson: Descriptions of new genera, species and subspecies of birds from Panama, Columbia and Ecuador. In: Smithsonian miscellaneous collections. Band 60, Nr. 3, 1913, S. 1–25 (biodiversitylibrary.org).
  • John Todd Zimmer: Studies of Peruvian birds. No. 55, The hummingbird genera Doryfera, Glaucis, Threnetes, and Phaethornis. In: American Museum Novitates. Nr. 1449, 1950, S. 1–52 (digitallibrary.amnh.org [PDF; abgerufen am 30. März 2013]).
  • René Primevère Lesson: Complément à l’histoire naturelle des oiseaux-mouches. In: L’Echo du Monde Savant (= 2). Band 10, Nr. 32, 1843, S. 755–758 (biodiversitylibrary.org).

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Christoph Hinkelmann u. a.
  2. IOC World Bird List Hummingbirds
  3. Robert Ridgway, S. 54.
  4. Frank Michler Chapman (1917), S. 283
  5. a b John Gould (1854), Tafel 37 & Text entspricht Lieferung 8
  6. Walter Edmond Clyde Todd, S. 173.
  7. Outram Bangs u. a. (1922), S. 204.
  8. a b c John Gould (1857), Tafel 35 & Text entspricht Lieferung 14
  9. René Primevère Lesson, S. 756.
  10. a b John Todd Zimmer, S. 50.
  11. Frederick Herschel Waterhouse, S. 53. Hier wird Publikationsjahr 1854, Lieferung 8 mit der Tafel 37 in A monograph of the Trochilidæ dargestellt.
  12. William Swainson, S. 441.
  13. James A. Jobling, S. 301
  14. James A. Jobling, S. 368
  15. James A. Jobling, S. 348
  16. James A. Jobling, S. 372
  17. James A. Jobling, S. 202
  18. Edward William Nelson, S. 9.
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