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Biana ( Bavyeraca )

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Birnen
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Blühende Birnbäume.

Die Birnen (Pyrus) bilden eine Pflanzengattung, die zu den Kernobstgewächsen (Pyrinae) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört.

Etymologie

Das sehr alte Lehnwort „Birne“ (ahd. bira, mhd. bir, auch bire) leitet sich vom lateinischen pirum ab, das wohl gleich der verwandten griechischen Bezeichnung ἃπιον ápion einer vorindoeuropäischen Mittelmeersprache entlehnt worden ist. Die wissenschaftliche Schreibung pyrus geht auf eine das Wort mit dem griechischen πύρ pýr „Feuer“ in Verbindung bringende Volksetymologie zurück.[1]

Beschreibung

Birnen sind meist sommergrüne, selten fast immergrüne, mittelgroße Bäume oder selten auch Sträucher. Manche Arten bilden Dornen. Die Schuppen der Winterknospen sind dachziegelartig angeordnet. Die wechselständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache, ungeteilte Blattspreite ist gezähnt, ganzrandig oder selten auch gelappt und gestielt. In den Knospen sind sie gleichmäßig nach beiden Seiten eingerollt (involut). Im Herbst verfärben sich die Blätter meist rot bis scharlachrot. Nebenblätter sind vorhanden.

Die Blüten erscheinen vor den Blättern oder zusammen mit ihnen in doldentraubigen bis traubigen Blütenständen. Die gestielten Blüten sind zwittrig, radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppeltem Perianth. Die Blütenbecher (Hypanthium) sind becherförmig. Die fünf Kelchblätter sind in der Regel zurückgebogen oder ausgebreitet, dreieckig, kurz und bleibend oder hinfällig. Die fünf weißen oder seltener rötlich gefärbten Kronblätter sind rundlich bis breit länglich und genagelt. Es sind selten ab 10, meist 15 bis 30 Staubblätter vorhanden. Die Staubbeutel sind meistens dunkelrot bis purpurfarben. Die zwei bis fünf Griffel sind frei. Die meist fünf, selten auch zwei, drei oder vier unterständigen Fruchtblätter sind innen am Grunde miteinander verbunden und am Rücken beinahe komplett mit dem Blütenbecher verwachsen. Je Fruchtblatt sind zwei paarweise angeordnete Samenanlagen vorhanden.

Die Früchte sind meist birnenförmig, selten (bei den Bergamotten) auch rundlich. Sie haben eine Länge von 2,5 bis 6 Zentimetern. Bei Kulturformen können sie auch viel größer sein, bei asiatischen kleiner. Die Fruchtfächer haben pergament- bis knorpelartige Wände. Im Fruchtfleisch sind zahlreiche grießartige Gruppen von Steinzellen vorhanden, diese können aber auch fehlen. Die Samen sind schwarz oder fast schwarz.

Verbreitung

Das Areal der Gattung umfasst Nordafrika, Europa (ausgenommen Nordeuropa) und Westasien über Persien und den Himalaya bis nach Ostasien und Japan.[2] In Asien kommen etwa 14 Arten vor, acht davon nur in China.

Ökologie

Birnen benötigen kühle Temperaturen, um einen Fruchtansatz zu bilden, wobei Norwegen in der Regel bereits zu nördlich für Birnen gelegen ist. Da die Birne früher als der Apfel blüht, wird der Fruchtansatz im Vergleich zu ihm häufiger durch Spätfröste während der Blüte beeinträchtigt.

Systematik

Der Gattungsname Pyrus wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum veröffentlicht.[3] Typusart ist Pyrus communis L. Die Gattung Pyrus wird in zwei Sektionen gegliedert: Pashia und Pyrus.

Es gibt etwa 25 bis 28 Pyrus-Arten:[4]

  • Pyrus armeniacifolia T.T.Yu
  • Österreichische Birne (Pyrus austriaca A. Kern.)
  • Pyrus autumnalis Koidz.
  • Pyrus betulifolia Bunge: Die Heimat liegt in Höhenlagen zwischen 0 und 1800 Metern in Laos und den chinesischen Provinzen: Anhui, Gansu, Guizhou, Hebei, Henan, Hubei, Jiangsu, Jiangxi, Liaoning, Nei Mongol, Shaanxi, Shandong, Shanxi, Tibet und Zhejiang.
  • Pyrus boissieriana Buhse
  • Pyrus bretschneideri Rehder: Die Heimat liegt in Höhenlagen zwischen 100 und 2000 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu, Hebei, Henan, Shaanxi, Shandong, Shanxi und Xinjiang.
  • Pyrus calleryana Decne.
  • Pyrus ×canescens Spach = P. ×nivalis × P. salicifolia Pall.
  • Kultur-Birne (Pyrus communis L., Syn.: Pyrus asiae-mediae Popov, Pyrus balansae Decne., Pyrus bourgaeana Decne., Pyrus caucasica Fed., Pyrus communis subsp. bourgaeana (Decne.) Nyman, Pyrus communis var. mariana Willk., Pyrus domestica Medik., Pyrus elata Rubtzov, Pyrus medvedevii Rubtzov)
  • Pyrus cordata Desv.
  • Pyrus cossonii Rehder
  • Pyrus crenata Buch.-Ham. ex D.Don
  • Pyrus dimorphophylla Makino
  • Pyrus elaeagrifolia Pall.
  • Pyrus fauriei C.K.Schneid.
  • Pyrus gharbiana Trab.
  • Pyrus glabra Boiss.
  • Pyrus hondoensis Nakai & Kikuchi
  • Pyrus hopeiensis T.T.Yu: Die Heimat liegt in Höhenlagen zwischen 100 und 800 Metern in den chinesischen Provinzen: Hebei und Shandong.
  • Pyrus koehnei C.K.Schneid.
  • Pyrus korshinskyi Litv.
  • Pyrus ×lecontei Rehder = P. communis × P. elaeagrifolia, Syn.: Salbeiblatt-Birne (P. salviifolia DC.)
  • Pyrus mamorensis Trab.
  • Pyrus maximowicziana Nakai
  • Pyrus ×michauxii Bosc ex Poir. = P. ×nivalis × P. spinosa
  • Pyrus ×nivalis Jacq., Schnee-Birne, Leder-Birne (= P. communis × P. elaeagrifolia, Syn.: Salbeiblatt-Birne (Pyrus salviifolia DC.))
  • Pyrus pashia Buchanan-Hamilton ex D.Don (Syn.: Pyrus kumaoni Decne. ex Hook. f., Pyrus nepalensis Hort ex Decne., Pyrus pashia var. kumaoni (Decne. ex Hook. f.) Stapf, Pyrus variolosa Wall. ex Brandis): Die Heimat liegt in Höhenlagen zwischen 750 und 2600 Metern im Himalaya und angrenzenden Gebieten von Kaschmir bis Bhutan, Assam, Burma und die westliche Volksrepublik China.
  • Pyrus phaeocarpa Rehder: Die Heimat liegt in Höhenlagen zwischen 100 und 1200 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu, Hebei, Shaanxi, Shandong, Shanxi und Xinjiang.
  • Pyrus pseudopashia T.T.Yu: Die Heimat liegt in Höhenlagen zwischen 500 und 3000 Metern in den chinesischen Provinzen Guizhou und Yunnan.
  • Wildbirne oder Holz-Birne (Pyrus pyraster (L.) Burgsd., Syn. Pyrus communis L. subsp. pyraster (L.) Ehrh., Pyrus communis var. pyraster L.)
  • Nashi (Pyrus pyrifolia (Burm. f.) Nakai, Syn.: Pyrus sinensis Nakai, Pyrus sinensis L.H.Bailey, Pyrus sinensis var. culta Makino)
  • Pyrus regelii Rehder
  • Pyrus sachokiana Kuth.
  • Pyrus salicifolia Pall., Weidenblättrige Birne
  • Pyrus serrulata Rehder: Die Heimat liegt in Höhenlagen zwischen 100 und 1600 Metern in den chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hubei, Hunan, Jiangxi, Sichuan und Zhejiang.
  • Pyrus sinkiangensis T. T. Yu: Die Heimat liegt in Höhenlagen zwischen 200 und 1100 Metern im chinesischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Angebaut wird diese Art auch in Gansu, Qinghai und Shaanxi.
  • Pyrus spinosa Forssk. (Syn.: Pyrus amygdaliformis Vill., Pyrus persica Pers.)
  • Pyrus syriaca Boiss.
  • Pyrus sohayakiensis Koidz.
  • Pyrus taiwanensis Iketani & Ohashi: Die Heimat ist Taiwan.
  • Pyrus turcomanica Maleev
  • Pyrus ussuriensis Maxim. (Syn.: Pyrus sinensis Decne. non Lind.)
  • Pyrus xerophila T.T.Yu: Die Heimat liegt in Höhenlagen zwischen 500 und 2000 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu, Henan, Shaanxi, Shanxi, Tibet und Xinjiang.

Es gibt einige Gattungshybriden, z. B. ×Sorbopyrus.

Nutzung

Birnbäume werden sowohl zum Obstanbau (Kultur-Birne) als auch zur Zierde (Blüten, Früchte) angepflanzt. Für die europäische Obstproduktion sind Varietäten von Pyrus communis wichtig, in Asien sind es dagegen die Sorten von Pyrus pyrifolia.

Geschichte

Birnen sind ein Kulturbegleiter, schon Homer berichtet von ihnen. Spätere Forschungen fanden heraus, dass der Birnbaum auch von den Babyloniern als heiliger Baum verehrt wurde. Sehr rasch haben die Menschen sehr viele Arten von Birnensorten gezüchtet. Theophrast erwähnt drei, Cato fünf bis sechs und Plinius erwähnt mindestens 38 Birnensorten. Im 17. Jahrhundert kannte man in Frankreich an die 300 Sorten, im 19. Jahrhundert war man schon bei 1000 angelangt. Die heutige Anzahl der Sorten in Alter und Neuer Welt wird auf 5000 geschätzt.

Frucht

Die Früchte der Birnen können sowohl roh als Obst verzehrt, zur Gewinnung von Trockenobst getrocknet, als Zutat beim Kochen verwendet oder entsaftet werden. Verbreitet ist auch die Verwendung der Früchte zur Herstellung von Birnenkraut oder Obstbränden. Zur Verlängerung der Lagerdauer werden Birnen, die in den Handel gebracht werden, zumeist gepflückt, bevor sie kurz vor der Vollreife stehen. Sie werden dann bis zum Verkauf kühl gelagert und reifen hierbei nach. Die Birne gehört zu den klimakterischen Früchten.

Obwohl es sehr viele Birnen-Sorten gibt, sind im Handel nur Sorten erhältlich, die sich bei der Lagerung robuster als Wildbirnen erwiesen haben. Wildbirnen sind gegenüber Fäulnis sehr anfällig.

Holz

Birnbaumholz ist aufgrund seiner Farbe, Dichte und guten Polierfähigkeit ein gefragtes Holz im Möbelbau. Es ist hart, schwer, zäh und wenig elastisch bei einer mittleren Dichte von 0,74 g/cm³ (s. LWF Bericht Nr. 23). Birnbaumholz trocknet langsam und ohne große Rissbildung, es ist in trockenem Zustand sehr formstabil. Diese Stabilität hängt mit den sogenannten Steinzellen zusammen, die sowohl die Birne als Frucht wie auch das Holz aufweisen. Es handelt sich hierbei um filzartig verflochtene Zellen.
Der Brennwert des Birnenholzes ist etwas geringer als der des Buchenholzes, obwohl beide Hölzer in der Dichte sehr ähnlich sind. Das Holz ist sehr fein, dicht und hat kaum sichtbare Jahresringe, Poren sind mit bloßem Auge nur im Querschnitt zu erkennen. Der Birnbaum neigt im Alter zur fakultativen Kernbildung, die sich in violett-braunen bis schwarz-braunen Farbverläufen im Zentrum des Stamms äußert. Beim Dämpfen ändert sich die natürliche Farbe des Holzes von einem sehr hellen Silbergrau bis hellem Gelb in einen warmen, rötlichen Farbton. Im Alter bekommt es eine sehr schöne rotbraune, bernsteinartige Färbung. Diese Farbe ist eigentlich auch das einzige Unterscheidungsmerkmal für das bloße Auge zum sogenannten „Schweizer Birnbaum“, was eine Handelsbezeichnung für verschiedene Bäume der Gattung der Mehlbeeren (Sorbus) ist.

Birnbaum eignet sich trotz seiner Härte sehr gut zum Schnitzen feinster Details, aufgrund der Steinzellen lässt es sich in verschiedene Richtungen bearbeiten ohne auszureißen. Es gibt sogar den „Mostbirnenschnitzer“, ein Vertreter einer alten Handwerkskunst. Er schnitzte Backformen oder früher Druckstöcke oder Lettern aus Holz. Alte Holzmodel sind aus Birnbaumholz geschnitzt, wie sie für Springerle Verwendung finden.

Schwarz gebeiztes Birnbaumholz wurde in der Kunsttischlerei als Ersatz für das seltenere und teure Ebenholz verwendet, da es sich sehr gut beizen lässt. In dieser gefärbten Form wurde es auch gern als „Deutsches Ebenholz“ bezeichnet.

Siehe auch

Quellen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Frisk, Griechisches Etymologisches Wörterbuch und Oxford English Dictionary.
  2. Herfried Kutzelnigg: Pyrus. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/3826325338 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen Vorlog:Neuer Abschnitt an.
  3. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 479, Vorlog:Digitalisat.
  4. Vorlog:GRIN

Weiterführende Literatur

  • Asghar Zamani, Farideh Attar, Hosein Maroofi: A synopsis of the genus Pyrus (Rosaceae) in Iran. In: Nordic Journal of Botany. Band 30, Nr. 3, 2012, 310–332 DOI:10.1111/j.1756-1051.2012.00989.x.

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Die Birnen (Pyrus) bilden eine Pflanzengattung, die zu den Kernobstgewächsen (Pyrinae) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört.

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