Biswamoyopterus ist eine in Südostasien verbreitete Gattung der Gleithörnchen mit drei Arten, die jeweils nur durch ein oder zwei Individuen bekannt sind.
Die beiden Arten der Gattung Biswamoyopterus sind relativ große Gleithörnchen und erreichen Kopf-Rumpf-Längen von etwa 40 Zentimetern mit deutlich längerem Schwanz, der etwa 60 Zentimeter lang wird.[1][2] Beide Arten haben ein rotbraunes Rückenfell mit einer Einmischung schwarzer, grauer und weißlich-grauer Haare sowie eine hellere Bauchseite. Wie alle Gleithörnchen haben auch die Arten dieser Gattung eine behaarte Gleithaut, die Hand- und Fußgelenke miteinander verbindet und durch eine Hautfalte zwischen den Hinterbeinen und dem Schwanzansatz vergrößert wird. Die Gleithaut ist muskulös und am Rand verstärkt, sie kann entsprechend angespannt und erschlafft werden, um die Richtung des Gleitflugs zu kontrollieren.
Äußerlich haben die Arten eine große Ähnlichkeit mit den Riesengleithörnchen (Petaurista), im Gegensatz zu diesem aber Ohrbüschel. Die Untersuchung des Gebisses ergab erhebliche Abweichungen von allen bekannten Gleithörnchen. Die Schneidezähne sind bei allen Gleithörnchen rot pigmentiert, nicht aber bei diesen Arten. Auch der Zahnschmelz und die Größe der Backenzähne sind abweichend.[3]
Die beiden Arten der Gattung kommen in Süd- und Südostasien vor, sind jedoch jeweils nur von einem Fundort dokumentiert. Dabei wurde das Namdapha-Gleithörnchen (Biswamoyopterus biswasi) aus dem Namdapha National Park im Arunachal Pradesh in Indien[1] und Biswamoyopterus laoensis aus der Provinz Bolikhamsai in Laos beschrieben.[2]
Über die Lebensweise der Gleithörnchen dieser Gattung liegen keine Daten und Beobachtungen vor. Wahrscheinlich sind sie wie andere Gleithörnchen streng baumlebend und nachtaktiv.
Biswamoyopterus ist eine eigenständige Gattung innerhalb der Gleithörnchen (Pteromini), die 1981 von Subhendu Sekhar Saha gemeinsam mit dem Namdapha-Gleithörnchen (Biswamoyopterus biswasi) als Typusart wissenschaftlich beschrieben wurde.[4][5] Saha benannte sowohl die Gattung wie auch die Art nach dem indischen Zoologen und Naturschützer Biswamoy Biswas, der die Expedition, bei der die Art entdeckt wurde, geleitet hat.[4] Begründet wurde die Beschreibung als eigenständige Gattung durch deutliche Unterschiede vor allem der Zähne von bereits bekannten Gleithörnchen.[3]
Bis zur Erstbeschreibung von Biswamoyopterus laoensis als zweite Art der Gattung im Jahr 2013 galt die Gattung als monotypisch und wird entsprechend in der Literatur bis heute weitgehend als monotypisch behandelt.[1] 2019 wurde mit Biswamoyopterus gaoligongensis eine dritte Art aus dem Gaoligong Shan in China beschrieben.[6]
Die folgenden Arten werden der Gattung Biswamoyopterus zugeordnet:
Das Namdapha-Gleithörnchen wird aufgrund des sehr kleinen angenommenen Verbreitungsgebietes von weniger als 100 km2 von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als vom Aussterben bedroht („critically endangered“) gelistet.[7] Biswamoyopterus laoensis wurde erst 2013 wissenschaftlich beschrieben[2] und wird von der IUCN noch nicht erfasst.
Biswamoyopterus ist eine in Südostasien verbreitete Gattung der Gleithörnchen mit drei Arten, die jeweils nur durch ein oder zwei Individuen bekannt sind.