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Orangebauch-Schattenkolibri ( German )

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Der Orangebauch-Schattenkolibri (Phaethornis syrmatophorus) oder Braunbaucheremit, gelegentlich auch Baron Rothschild genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in Kolumbien, Ecuador und Peru vorkommt. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale

Der Orangebauch-Schattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 14,0 cm, bei einem Gewicht der Männchen von ca. 5,0 bis 7,0 g. Dieser mittelgroße Eremit mit einem markanten langen, deutlich gebogenen Schnabel hat eine olivgrüne Oberseite und rötlich orange Oberschwanzdecken. Der Oberkopf ist etwas dunkler. Die schwärzlichen Wangen werden vom gelbbraunen bis weißlichen Oberaugen- und Bartstrich abgegrenzt.[1] Der Bauch und die Unterschwanzdecken sowie die Schwanzfedernränder sind leuchtend orange. Der Schnabel des Weibchens ist noch etwas gebogener und die Flügel sind etwas kürzer. Jungvögel haben blass ockerfarbene Ränder an den Federn der Oberseite, was ihnen ein schuppiges Aussehen verleiht.[2]

Verhalten und Ernährung

Der Orangebauch-Schattenkolibri bezieht als Nahrung Nektar wie andere Kolibris auch. Ebenso ernährt er sich von kleinen Arthropoden. Als Trapliner fliegt er regelmäßig in rascher Folge ganz bestimmte verstreute Blüten an.[2]

Lautäußerungen

Der Gesang besteht aus einer fortgesetzten Serie schrillen Insekten gleicher Summtöne, die wie tsi klingen und die er in einer Frequenz von 2 bis 2,5 Töne pro Sekunde von sich gibt. Gelegentlich verdoppelt er die Laute. Einzelne Männchen versammeln sich gelegentlich an einem Lek. Die Laute hier beinhalten aufgeregte piiit Töne und weiche tsip Töne, die er meist im Flug von sich gibt.[2]

Fortpflanzung

Aus Ecuador gibt es Berichte von Brutaktivitäten im Juni. Gonadenaktivitäten wurden in Peru im Dezember festgestellt. In Kolumbien wurde er in Brutstimmung von März bis August und im Dezember beobachtet. Das längliche kegelförmige Nest besteht aus trockenen Blättern, Pflanzenfasern und Farnschuppen. Es wird umgeben von Spinnenseide und unter einem Blatt angebracht. Ein Gelege besteht aus zwei weißen Eiern.[2]

Verbreitung und Lebensraum

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Verbreitungsgebiet (grün) des Orangebauch-Schattenkolibris

Der Orangebauch-Schattenkolibri bevorzugt das Unterholz von feuchten Bergwäldern. Gelegentlich ist er an Waldrändern oder in dichter Sekundärvegetation zu sehen. Meist bewegt er sich in Höhenlagen zwischen 1000 und 2300 Meter, doch existieren auch Berichte aus Höhenlagen zwischen 750 und 3100 Meter.[2]

Unterarten

Bisher sind zwei Unterarten bekannt:[3]

  • Phaethornis syrmatophorus syrmatophorus Gould, 1852[4] kommt im Westen Kolumbiens und dem Südwesten Ecuadors vor.
  • Phaethornis syrmatophorus columbianus Boucard, 1891[5] ist im Osten Kolumbiens, dem Osten Ecuadors und dem Norden Perus verbreitet. Diese Unterart unterscheidet sich durch die dunkelbraune Kehle und Brust und hat oft einige weiße Federn auf der Brust und am Bauch.[2]

Die Unterart Phaethornis syrmatophorus huallagae Carriker Jr, 1935[6] ist ein Synonym für P. s. columbianus. Bei der von Ernst Hartert und Claudia Bernadine Elisabeth Hartert 1894 beschriebenen Art Phaethornis berlepschi[7] handelt es sich um ein halbwüchsiges Exemplar der Nominatform.

Migration

Das Zugverhalten des Orangebauch-Schattenkolibris ist bisher nicht erforscht. Es wird aber vermutet, dass er ein Standvogel ist.[2]

Etymologie und Forschungsgeschichte

Die Erstbeschreibung des Orangebauch-Schattenkolibris erfolgte 1852 durch John Gould unter dem wissenschaftlichen Namen Phaethornis syrmatophora. Das Typusexemplar hatte Gould in seiner Sammlung und stammte aus der Nähe von Quito.[4] 1827 führte William Swainson die Gattung Phaethornis für den Östlichen Langschwanz-Schattenkolibri (Phaethornis superciliosus (Linnaeus, 1766)) ein[8]. Der Begriff »Phaethornis« leitet sich aus den griechischen Worten »phaethōn Φαέθων« für »der Leuchtende, der Strahlende« und »órnis όρνις« für »Vogel« ab.[9] »Syrmatophorus« ist ein griechisches Wortgebilde aus »syrma, syrmatos συρμα, συρματος« für »langes Schleppkleid« und »-phoros, pherō -φορος, φερω« für »-tragend, tragen«.[10] »Columbianus« bezieht sich auf das Land Kolumbien.[5] »Huallagae« bezieht sich auf den Río Huallaga.[6] »Berlepschi« ist Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch gewidmet.[7]

Literatur

  • Christoph Hinkelmann, Peter Boesman: Tawny-bellied Hermit (Phaethornis syrmatophorus). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona (englisch, hbw.com).
  • Robert Sterling Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide: Field Guide. Band 2. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 0-8014-8721-8.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • John Gould in William Jardine, 7. Baronet of Applegarth: Description of three new species of Humming-Birds. In: Contributions to Ornithology for 1851. Band 4. W. H. Lizard, Edinburgh 1852, S. 139–140 (biodiversitylibrary.org).
  • Adolphe Boucard: Notes on rare species of Humming Birds and description of Several Supposed New Species in Boucard's Museum. In: The Humming Bird. A Monthly Scientific, Artistic and Industrial Review. Band 1, Nr. 3, 1891, S. 17–18 (biodiversitylibrary.org).
  • William Swainson: A Synopsis of the Birds discovered in Mexico by W. Bullock, F.L.S. and H.S. and Mr. William Bullock, jun. In: The Philosophical magazine: or Annals of chemistry, mathematics, astronomy, natural history and general science. Band 1, Nr. 85, 1827, S. 433–442 (biodiversitylibrary.org).
  • Melbourne Armstrong Carriker, Jr.: Descriptions of New Birds from Peru and Ecuador, with Critical Notes on Other Little-Known Species. In: Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia. Band 87, 1935, S. 343–359, JSTOR:4064219.
  • Ernst Hartert, Claudia Bernadine Elisabeth Hartert: On a collection of Humming Birds from Ecuador and Mexico. In: Novitates zoologicae: a journal of zoology in connection with the Tring Museum. Band 1, Nr. 1, 1894, S. 43–64 (biodiversitylibrary.org).

Einzelnachweise

  1. Robert Sterling Ridgely u. a. (2001), S. 245.
  2. a b c d e f g Christoph Hinkelmann u. a.
  3. IOC World Bird List Hummingbirds
  4. a b John Gould (1852), S. 139.
  5. a b Adolphe Boucard (1891), S. 17.
  6. a b Melbourne Armstrong Carriker, Jr. (1935), S. 344.
  7. a b Ernst Hartert (1894) u. a., S. 56.
  8. William Swainson, S. 441.
  9. James A. Jobling, S. 301
  10. James A. Jobling, S. 376.
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