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Kranzenziane ( German )

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Die Pflanzengattung Kranzenziane (Gentianella) gehört zur Familie der Enziangewächse (Gentianaceae).

Beschreibung

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Illustration aus Flora Antarctica, Tafel CXV von Gentianella magellanica

Vegetative Merkmale

Gentianella-Arten wachsen als ein- bis zweijährige oder seltener ausdauernde krautige Pflanzen.[1] Die Laubblätter sind kreuzgegenständig oder seltener wirtelig in grundständigen Blattrosetten oder am Stängel verteilt angeordnet. Die Blattspreiten sind einfach.

Generative Merkmale

Die Blüten stehen endständig einzeln oder in zymösen Blütenständen zusammen.[1]

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und vier- oder fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier oder fünf Kelchblätter sind verwachsen. Beim Kelch ist keine Verbindungshaut (im Unterschied zu vielen Gentiana-Arten) vorhanden.[1] Die vier oder fünf Kronblätter sind röhrig oder trichterförmig verwachsen. Anders als bei vielen Gentiana-Arten sind keine Faltenlappen (Plicae) zwischen den Kronzipfeln, Anhängsel oder gefranste Schuppen an der Kronblattbasis vorhanden.[1] Es sind Nektarien an der Basis der Kronröhre vorhanden.[1] Es ist nur ein Kreis mit vier oder fünf Staubblättern vorhanden.[1] Die Staubblätter sind an der Kronröhre inseriert[1] und ragen nicht aus der Kronröhre heraus. Der Griffel ist kurz bis fehlend. Die Narbe ist zweilappig.

Die zweiklappige Kapselfrucht enthalten vielen Samen. Die Samenoberfläche ist glatt bis warzig.[1]

Systematik und Verbreitung

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Kelch-Kranzenzian (Gentianella anisodonta)
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Deutscher Fransenenzian
(Gentianella germanica)
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Böhmischer Enzian
(Gentianella praecox)
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Zarter Enzian (Gentianella tenella)

Die meisten Gentianella-Arten sind in Südamerika beheimatet. Außerdem kommen noch Arten in den Gemäßigten Zonen von Neuseeland, Australien, Asien, Europa, Nordamerika und im nordwestlichen Afrika vor.

Die Gattung Gentianella wurde 1794 durch Conrad Moench in Methodus Plantas Horti Botanici et Agri Marburgensis : a staminum situ describendi, S. 482 mit der Typusart Gentianella tetrandra Moench. aufgestellt.[2] Der Gattungsname Gentianella ist ein Diminutiv und bedeutet einfach direkt übersetzt der „Kleine Enzian“. Synonyme für Gentianella Moench sind: Aliopsis Omer & Qaiser, Aloitis Raf., Arctogentia Á.Löve, Chionogentias L.G.Adams, Parajaeschkea Burkill, Pitygentias Gilg, Selatium G.Don.[3]

Die Gattung Gentianella gehört zur Subtribus Swertiinae aus der Tribus Gentianeae innerhalb der Familie Gentianaceae.[3]

Früher wurden die Kranzenziane (Gentianella) zur Gattung der Enziane (Gentiana) hinzugerechnet, diese beiden Gattungen gehören aber heute in unterschiedliche Subtribus. Das deutlichste Unterscheidungsmerkmal ist, dass bei allen in Mitteleuropa heimischen Gentianella-Arten im Schlund der Blütenkrone eine gefranste und mit Leitbündeln versorgte Schuppe pro Kronzipfel vorhanden ist. Es wird dadurch eine Art Kranz gebildet (siehe Name „Kranzenzian“). Bei außereuropäischen Arten können diese Schlundschuppen auch fehlen. Von den Kranzenzianen wurden später noch die Fransenenziane (Gentianopsis) mit am Rand gefransten Kronzipfeln und die Haarschlünde (Comastoma) mit ebenfalls gefransten, aber anatomisch anders gebauten Schlundschuppen abgetrennt.

Ausgewählte Arten

Es gibt etwa 125 bis 250 Arten in der Gattung Kranzenziane (Gentianella).

Quellen

  • Ting-nung Ho, James S. Pringle: Gentianaceae.: Gentianella, S. 136 ff. - textgleich online wie gedrucktes Werk, Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 16: Gentianaceae through Boraginaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1995, ISBN 0-915279-33-9. (Abschnitte Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
  • Eintrag bei der Gentianaceae-Website.
  • Klaus Bernhard von Hagen, Joachim W. Kadereit: The phylogeny of Gentianella (Gentianaceae) and its colonization of the southern hemisphere as revealed by nuclear and chloroplast DNA sequence variation, In: Organisms Diversity Evol., 1 2001, S. 61–79.
  • Lena Struwe, Joachim W. Kadereit, Jens Klackenberg, Siwert Nilsson, Mike Thiv, Klaus Bernhard von Hagen, Victor A. Albert: Systematics, character evolution, and biogeography of Gentianaceae, including a new tribal and subtribal classification., S. 21–309, In: Lena Struwe, Victor A. Albert (Herausgeber): Gentianaceae: Systematics and Natural History, Cambridge University Press, Cambridge, 2002.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q Ting-nung Ho, James S. Pringle: Gentianaceae.: Gentianella, S. 136 ff. - textgleich online wie gedrucktes Werk, Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 16: Gentianaceae through Boraginaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1995, ISBN 0-915279-33-9.
  2. Gentianella bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  3. a b c d Gentianella im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  4. a b c d e f g Karol Marhold: Gentianaceae. 2011: Datenblatt Gentianella In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  5. Datenblatt Gentianella bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.

Ergänzende Literatur für europäische Arten

  • Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.

Weblinks

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