Die Gruppe der Acidobakterien (alias Acidobacteriota) bildet innerhalb der Bakterien ein eigenständiges Phylum. Sie sind also weder mit den Proteobakterien, Firmicutes oder anderen Bakteriengruppen verwandt.
Der namengebende Organismus für dieses Phylum, Acidobacterium capsulatum, wurde erstmals 1991 aus sauren Bergwerksabwässern in Japan isoliert[2] (lat. acidus: „sauer“) und seine Besonderheit in der phylogenetischen Stellung erkannt[3]. Weitere Bakterienarten, welche ebenfalls zu den Acidobacteria gezählt werden, sind Holophaga foetida[4], Geothrix fermentans[5], Terriglobus roseus[6], Granulicella paludicola, G. pectinivorans, G. aggregans, G. rosea[7], Edaphobacter modestus, E. aggregans[8], Acanthopleuribacter pedis[9] und Chloracidobacterium thermophilum[10]. Neben diesen Organismen lassen sich in der wissenschaftlichen Literatur Hinweise darauf finden, dass noch weitere Isolate vorliegen, welche bisher aber nicht weiter beschrieben sind.
Der bisher geringen Anzahl an isolierten Vertretern der Acidobakterien unter Laborbedingungen steht eine große Anzahl an 16S rDNA-Sequenzen gegenüber. Im Jahr 2007 umfassten die öffentlichen Gendatenbanken über 3000 unterschiedliche Acidobakterium-Sequenzen. Ergebnisse von ersten Untersuchungen zur Phylogenie der Acidobakterien ergaben noch vier bis fünf Untergruppen innerhalb des Phylums[11][12]. Mit wachsender Anzahl an Sequenzen[13][14] aus den unterschiedlichsten Ökosystemen wird seitdem von mindestens 26 Untergruppen ausgegangen[15]. Insgesamt ist das Phylum in seiner phylogenetischen Variabilität vergleichbar mit dem Phylum der Proteobakterien[16].
Acidobakterien wurden bisher in einer Vielzahl von unterschiedlichen Ökosystemen nachgewiesen. In Böden stellen sie dabei oftmals den Hauptanteil der Bakterien. So lag bei molekularbiologischen Untersuchungen von Böden in Arizona der Anteil von Acidobakterien an der gesamten Bakterienpopulation bei 50 %[17] und in alpinen Böden bei ca. 40 %[18]. Aus Boden-, Wasser- und Sedimentproben isolierte DNA-Fragmente zeigen, dass Acidobakterien weit verbreitet sind. Acidobakterien sind daher wahrscheinlich außerordentlich divers und spielen beim mikrobiell vermittelten Stoffumsatz in der Natur eine wichtige Rolle.
Die große phylogenetische Varianz der Acidobakterien, die vergleichbar mit der der Proteobakterien ist, lässt auf eine ebenso große Variabilität im Stoffwechsel schließen. Bisher liegen zwar nur wenige Acidobakterien in Kultur mit einer größeren Anzahl an Daten zum Metabolismus vor, dennoch scheint sich anhand dieser wenigen Daten die vermutete große Variabilität der Acidobakterien zu bestätigen. Acidobacterium capsulatum wächst langsam und bei geringen Nährstoffkonzentrationen, er bevorzugt oligotrophe Bedingungen. Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass zumindest einige Acidobakterien auch methylotroph leben können[19].
Die folgende Liste folgt LPSN (mit Stand vom 22. Oktober 2020),[20] der Name des Phylums selbst ist nach dieser Quelle noch vorläufig. Es ist nur eine auswahlvon Gattungen und Spezies beispielhaft angegeben:
Die Gruppe der Acidobakterien (alias Acidobacteriota) bildet innerhalb der Bakterien ein eigenständiges Phylum. Sie sind also weder mit den Proteobakterien, Firmicutes oder anderen Bakteriengruppen verwandt.
Der namengebende Organismus für dieses Phylum, Acidobacterium capsulatum, wurde erstmals 1991 aus sauren Bergwerksabwässern in Japan isoliert (lat. acidus: „sauer“) und seine Besonderheit in der phylogenetischen Stellung erkannt. Weitere Bakterienarten, welche ebenfalls zu den Acidobacteria gezählt werden, sind Holophaga foetida, Geothrix fermentans, Terriglobus roseus, Granulicella paludicola, G. pectinivorans, G. aggregans, G. rosea, Edaphobacter modestus, E. aggregans, Acanthopleuribacter pedis und Chloracidobacterium thermophilum. Neben diesen Organismen lassen sich in der wissenschaftlichen Literatur Hinweise darauf finden, dass noch weitere Isolate vorliegen, welche bisher aber nicht weiter beschrieben sind.
Der bisher geringen Anzahl an isolierten Vertretern der Acidobakterien unter Laborbedingungen steht eine große Anzahl an 16S rDNA-Sequenzen gegenüber. Im Jahr 2007 umfassten die öffentlichen Gendatenbanken über 3000 unterschiedliche Acidobakterium-Sequenzen. Ergebnisse von ersten Untersuchungen zur Phylogenie der Acidobakterien ergaben noch vier bis fünf Untergruppen innerhalb des Phylums. Mit wachsender Anzahl an Sequenzen aus den unterschiedlichsten Ökosystemen wird seitdem von mindestens 26 Untergruppen ausgegangen. Insgesamt ist das Phylum in seiner phylogenetischen Variabilität vergleichbar mit dem Phylum der Proteobakterien.