Der Achtäugige Schlundegel (Erpobdella octoculata), auch Hunde-Egel oder Rollegel genannt, ist eine Süßwasser-Egelart aus der Familie der Rollegel in der Ordnung der Schlundegel (Pharyngobdelliformes). Diese in Mitteleuropa häufig vorkommende Art wurde von Linnaeus im Jahr 1758 erstbeschrieben und bildet, insbesondere in saprobiell belasteten Bächen, dichte Populationen.
Der Egel erreicht eine Körperlänge von 30 bis 70 Millimeter. Der Körper ist etwas abgeflacht und im hinteren Abschnitt seitlich gekielt, zum Vorderende hin schmaler und hier zylindrisch. Der hintere Saugnapf ist merklich größer als der vordere, beide sind seitlich nicht breiter als der Körper. Am Kopf sitzen auf der Oberseite acht Augen (wissenschaftl. Name!) in zwei Querreihen, diese bestehen aus einem becherartig eingestülpten Pigmentfleck, auf dem die photorezeptiven Zellen sitzen. Unter Lupenvergrößerung ist nur ein schwarzer Punkt erkennbar. Wie für Egel typisch besteht der Körper aus Segmenten, die sekundär in oberflächliche „Ringel“ (Annuli) gegliedert sind. Bei der Gattung Erpobdella besteht jedes Segment aus fünf Annuli, die im Unterschied zu verwandten Gattungen (Dina, Trocheta) gleich breit sind.
Der Rollegel ist sehr variabel von rotbraun bis grünlich gefärbt, es kommen gleichermaßen sehr hell und sehr dunkel gefärbte Tiere vor (polymorphe Art). Die bei weitem am häufigsten auftretenden Individuen zeigen auf der braunen Rückenseite ein Gitter-Muster gelber Pigmentflecken, das arttypisch ist, und wodurch der Rollegel meist von anderen Erpobdella-Arten unterschieden werden kann.[1] Selten ist diese Zeichnung reduziert oder durch zwei undeutliche dunkle Längsbänder (ähnlich wie bei Erpobdella vilnensis) ersetzt.[2] Farbe und Zeichnung verschwinden beim Konservieren, z. B. in Alkohol. Im Zweifelsfall sind die Tiere nach der Lage der Geschlechtsöffnungen (Gonoporen) zu bestimmen, die bei dieser Art am zwölften Segment und zweieinhalb Annuli voneinander entfernt liegen. Der Rollegel trägt auf der Oberfläche (Integument) keine erhöhten Papillen, aber gelegentlich kleine Warzen.
Der Rollegel kommt in einer Vielzahl von Gewässern, sowohl fließenden wie auch stehenden, vor; gegenüber dem Faktor Strömung ist er indifferent.[3][4] Er kommt in Brackwasser mit einem Salzgehalt bis fünf Promille vor.[1] In großen Flüssen wird er meist durch andere Schlundegel-Arten ersetzt, fehlt aber nicht vollständig.
Die von Linnaeus 1758 benannte Spezies repräsentiert die Typus-Art der Gattung Erpobdella, da sie in Bächen und Flüssen sehr häufig vorkommt und als erste, die Gattung definierende Art, beschrieben worden ist. Obwohl es zahlreiche Farb- und Pigment-Varianten gibt, die früher einmal als Unterarten beschrieben worden sind, wird E. octoculata L. 1758 heute als polymorphe Spezies betrachtet, die durch zahlreiche Varietäten gekennzeichnet ist. Die Ursachen für das Auftreten dieser Varianten sind unbekannt.
Ausgewachsene Individuen ernähren sich räuberisch, indem sie Mückenlarven (Chironomus sp.) und Schlammröhrenwürmer (Tubifex sp.) als Ganzes mit Hilfe ihres muskulösen Schlundes einsaugen. Da diese Beuteorganismen in mit Abwässern belasteten (eutrophierten) Gewässern besonders häufig vorkommen können, hat man dort dichte Populationen mit bis zu 900 Individuen/m² angetroffen.[5][6] Der Egel saugt auch an größeren, toten Beuteorganismen, wie z. B. Regenwürmern, Wasserkrebsen oder Fischen, wobei Gewebeteile abgerissen und aufgenommen werden. Das Sexualverhalten dieser Hermaphroditen, d. h. Kopulation über Sperma-Injektionskanülen (traumatische Insemination), sowie Gender-Konflikte bzgl. der Männlichen-Weiblichen-Rolle, wurden beschrieben.[7]
Einige Tage nach der Paarung produzieren die Schlundegel (von April bis Oktober) artspezifisch geformte, einförmig ovale, hellbraun gefärbte Kokons, aus denen 4 bis 6 Jungtiere schlüpfen. Die Ablage der Kokons wurde mehrfach beschrieben.[7] Bei der Untersuchung von Aquarien-Populationen beobachtete der Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera Anfang der 1980er Jahre, dass ausgewachsene Individuen, die keine Gelege produzieren, die entstehenden bzw. frisch abgelegten (weichen) Kokons von Artgenossen an- oder aufsaugen und somit zerstören. Mutteregel greifen eigene Kokons jedoch niemals an. Dieser innerartliche Kokon-Kannibalismus führt in gut ernährten, stetig wachsenden Fortpflanzungs-Gemeinschaften vermutlich zur Dichteregulation der Population.[5][6]
Die mit E. octoculata nahe verwandte Art E. testacea bewohnt im Gegensatz zum Rollegel stehende Tümpel und zeigt vermutlich dasselbe Kokonfraß-Verhalten, das im Zusammenhang mit der Evolution der Brutpflege bei Rüsselegeln interpretiert wird.[8] In Süddeutschland kann neben dem Rollegel auch der Freiburger Bächle-Egel (Trocheta intermedia Kutschera 2010) gefunden werden. Die beiden Schlundegel-Arten, die u. a. auf Grundlage ihrer Kokon-Morphologie leicht unterschieden werden können, besiedeln aber verschiedene Fließgewässer, d. h. sie repräsentieren räumlich getrennt vorkommende Egelarten mit einem ähnlichen Beutespektrum.[8]
Der Achtäugige Schlundegel (Erpobdella octoculata), auch Hunde-Egel oder Rollegel genannt, ist eine Süßwasser-Egelart aus der Familie der Rollegel in der Ordnung der Schlundegel (Pharyngobdelliformes). Diese in Mitteleuropa häufig vorkommende Art wurde von Linnaeus im Jahr 1758 erstbeschrieben und bildet, insbesondere in saprobiell belasteten Bächen, dichte Populationen.
Erpobdella octoculata is a freshwater leech in the Erpobdellidae family.[1] This species can be found in Europe, the Mediterranean, and the Middle East (Iran and Turkey).[2][3][4]
This tube- shaped species ranges from 3– 7 cm long.[5] Like all leeches, E. octoculata has 32 fixed segments.[6] Segments 1-4 contain the head, along with the brain, and oral sucker. The mid- body is composed of segments 5- 25 where bodily organs are. The tail sucker is housed in segments 26-32.[6]
The body color of E. octoculata ranges from yellow green to a reddish brown.[7] This color depends on the amount of non-pigmented spots surrounding the sensory buds.[7] Individuals with a higher percentage of non-pigmented spots on its dorsum appear yellow green. Those with a higher percentage of pigment appear a reddish brown. Body color also corresponded to different substrates at the bottoms of aqueous habitats such as stones (lightly colored) or plants (darker color).[7]
Erpobdella octoculata has 4 pairs of black eyes. The two pairs of labial eyes can occur on segments 2 or 3.[8] The two buccal pairs of eyes are situated on segment 4.[8] The buccal eyes are smaller, only containing three layers of photoreceptor cells, while the labial eyes have six layers.[8]
E. octoculata is one of the most common freshwater leeches in Europe with documentation in over 20 countries.[7][8] This species has been shown to be more abundant in fast moving streams and rivers with rocky bottoms than other leech species.[9][10] E. octoculata prefers acidic bodies of water with low nutrient content.[10] This species was also found to be abundant in polluted streams in Poland.[11]
This species of leech can be used as a bioindicator due to its ability to survive in polluted waters. Levels of contamination can also be determined by the amount of pollutants in the tissues of E. octoculata, which was shown in a study by Macova et. al.[12]
Erpobdella octoculata is a predator and exhibits scavenging behavior. It feeds primarily on chironomid larvae and oligochaetes.[13] Due to the lack of jaws or a proboscis, this species uses a pharynx to swallow its prey whole.[14] In a laboratory study, it was found that E. octoculata will suck in pieces of dead or wounded animals including vertebrates such as fish.[13] In addition, when wounded chironomid larva is present, this species will uses its oral sucker to retrieve blood.[13] Newly hatched leeches feed on insect larvae and suck the blood from injured Chironomus larvae.[13] E. octoculata primarily hunts at night.[15]
E. octoculata uses vermiform crawling to move across the bottoms of stony streams.[8] Vermiform crawling involves an alternating shortening and extending of the body along the tail and oral suckers.[16] Both suckers start off relatively distant and are attached to a stone. Then only the oral sucker lifts itself and the entire body extends before the oral sucker reattaches itself.[16] The front of the body extends while the back shortens. Next the tail sucker lifts and the back of the body shortens.[16] When the tail sucker attaches back to a stone or substrate, it is relatively close to the oral sucker and the body is in a scrunched c-shape.[16] Along with vermiform crawling, E. octoculata also swims using oscillatory movements.[8]
Many leeches contain sensillae, which sense water movement and light with photoreceptors.[8] E. octoculata lacks developed sensellae and instead have sensory buds on its dorsal surface due to its predaceous nature and fast moving aqueous environment.[8] Spread through the center of each anulli, these sensory buds have a round, raised appearance on the dorsum of this species. These sensory buds are composed of bipolar sensory cells, which are chemoreceptive and perceive water movement.[17] This leech does also have a brain that is a mass of ganglia.[8]
In addition, E. octoculata also has mechanoreceptors located in its skin. They are activated by stimulation such as touch or attacks from predators.[8] Known predators include perch, water beetles, and caddisflies.[18]
Freshwater leeches need to constantly remove excess water along with waste products. Nephridia are organs that function similarly to kidneys.[8] They aid in this water and waste removal and the reabsorption of salts.[8] Nephridia occur on each segment in the mid-body.[6]
The life cycle of Erpobdella octoculata completes in 1–3 years.[19] Adult leeches are distinguished by the presence of a clitellum, where its oval shaped cocoons are secreted from.[8][20] These cocoons have approximately 5-10 eggs each.[8] Most individuals lay cocoons within 1 year of hatching and subsequently die.[21] If an individual does not breed after 1 year, it breeds at 2 years of age and lays cocoons for a second time at 3 years old.[19] Variations between lengths of the life cycle can potentially be explained by environmental conditions such as water temperature, food availability and dissolved oxygen.[5]
Since Erpobdella octoculata is a hermaphrodite, it has male and female gonopores.[22] These gonopores have openings on the dorsum
{{cite book}}: CS1 maint: multiple names: authors list (link) Erpobdella octoculata is a freshwater leech in the Erpobdellidae family. This species can be found in Europe, the Mediterranean, and the Middle East (Iran and Turkey).
Harilik ahaskaan (Erpobdella octoculata) on ahaskaanlaste (Erpobdellidae) sugukonda kuuluv röövtoiduline kaani liik[1].
Harilikul ahaskaanil on pruun, kollase mustriga ja väikeste mustade laikudega või võrkja mustriga 35-40 mm pikkune peaaegu ruljas sale keha[1]. Kahes põiki reas 8 raskesti eristatavat silma ning ees-iminapp on nõrgalt arenenud[1]. Toitub väikestest selgrootutest[1]. Eestis kõige harilikum ahaskaan, eriti järvedes ja jõgedes[1].
Harilik ahaskaan (Erpobdella octoculata) on ahaskaanlaste (Erpobdellidae) sugukonda kuuluv röövtoiduline kaani liik.
Harilikul ahaskaanil on pruun, kollase mustriga ja väikeste mustade laikudega või võrkja mustriga 35-40 mm pikkune peaaegu ruljas sale keha. Kahes põiki reas 8 raskesti eristatavat silma ning ees-iminapp on nõrgalt arenenud. Toitub väikestest selgrootutest. Eestis kõige harilikum ahaskaan, eriti järvedes ja jõgedes.
De achtogige bloedzuiger (Erpobdella octoculata) is een bloedzuiger uit de familie Erpobdellidae.[1] De wetenschappelijke naam van de soort is voor het eerst geldig gepubliceerd in 1758 door Carl Linnaeus.
Bronnen, noten en/of referenties
Erpobdella – rodzaj pijawek z rodziny Erpobdellidae obejmujący kilkadziesiąt gatunków występujących w Europie, Azji, Północnej Afryce i Ameryce Północnej, m.in.[2]:
Erpobdella octoculata osiąga długość ciała do 60 mm. Jest pijawką drapieżną odżywiającą się mniejszymi pijawkami oraz drobnymi bezkręgowcami. Zasiedla wszystkie rodzaje wód śródlądowych w Polsce. Występuje często w bardzo dużych ilościach. Bardzo dobrze pływa. Jest odporna na zanieczyszczenia i przejściowo może żyć nawet w warunkach beztlenowych.
Dorasta do 6 cm długości przy szerokości dochodzącej do 9 mm. Zazwyczaj jest ubarwiona brązowo z jaśniejszymi plamkami, które tworzą charakterystyczny wzorek. Posiada cztery pary oczu. Pijawki te w czerwcu i lipcu składają jaja w kokonach, z których w sierpniu i wrześniu wylęgają się młode.
Rodzaj Erpobdella jest rodzajem typowym rodziny Erpobdellidae. Ze względu na niejasności taksonomiczne niektóre rodzaje z tej rodziny (Dina, Mooreobdella, Nephelopsis i Trocheta) zostały formalnie zsynonimizowane z Erpobdella[3].
Erpobdella – rodzaj pijawek z rodziny Erpobdellidae obejmujący kilkadziesiąt gatunków występujących w Europie, Azji, Północnej Afryce i Ameryce Północnej, m.in.:
Erpobdella octoculata osiąga długość ciała do 60 mm. Jest pijawką drapieżną odżywiającą się mniejszymi pijawkami oraz drobnymi bezkręgowcami. Zasiedla wszystkie rodzaje wód śródlądowych w Polsce. Występuje często w bardzo dużych ilościach. Bardzo dobrze pływa. Jest odporna na zanieczyszczenia i przejściowo może żyć nawet w warunkach beztlenowych.
Dorasta do 6 cm długości przy szerokości dochodzącej do 9 mm. Zazwyczaj jest ubarwiona brązowo z jaśniejszymi plamkami, które tworzą charakterystyczny wzorek. Posiada cztery pary oczu. Pijawki te w czerwcu i lipcu składają jaja w kokonach, z których w sierpniu i wrześniu wylęgają się młode.
Rodzaj Erpobdella jest rodzajem typowym rodziny Erpobdellidae. Ze względu na niejasności taksonomiczne niektóre rodzaje z tej rodziny (Dina, Mooreobdella, Nephelopsis i Trocheta) zostały formalnie zsynonimizowane z Erpobdella.
Erpobdella octoculata é uma espécie de anelídeo pertencente à família Erpobdellidae.
A autoridade científica da espécie é Linnaeus, tendo sido descrita no ano de 1758.
Trata-se de uma espécie presente no território português, incluindo a sua zona económica exclusiva.
Erpobdella octoculata é uma espécie de anelídeo pertencente à família Erpobdellidae.
A autoridade científica da espécie é Linnaeus, tendo sido descrita no ano de 1758.
Trata-se de uma espécie presente no território português, incluindo a sua zona económica exclusiva.
Hundigel (Erpobdella octoculata) är en art i familjen hundiglar. Den har fyra par ögon och är vanligtvis 1-3 cm lång.
Denna djurrelaterade artikel saknar väsentlig information. Du kan hjälpa till genom att tillföra sådan.
Hundigel (Erpobdella octoculata) är en art i familjen hundiglar. Den har fyra par ögon och är vanligtvis 1-3 cm lång.
Denna djurrelaterade artikel saknar väsentlig information. Du kan hjälpa till genom att tillföra sådan.
Загальна довжина сягає 7 см, зазвчиай 4-5 см. Тіло дещо сплощено, передня частина цилиндричного вигляду, задня частина стиснута з боків. Передня присоска менша за задню. Має 4 пари очей, що розташовано паралельно у передній частині у вигляді келехоподібних «плям». Складається з 5-кільцевих сомітів однакового розміру. На спині присутні маленькі сосчки, інколи великі пухирки на кшталт бородавок. Генитальні отвори (гонопори) розташовано між 2 та 3 кільцями.
Забарвлення коливається від червонувато-коричневого до зеленуватого кольору. Втім переважно має коричневу або сірувато-коричневу спину, вкриту поперечними рядками жовтих цяток. Втім темний пігмент може в тій чи іншій мірі зникати, і цятки залишаються помітними лише на частині спини або зовсім відсутні, в результаті чого спинна поверхня стає одноколірною, сіруватою, на якій подекуди зберігаються темні плями.
Тримається як проточних, так й стоячих прісних вод. Воліє до неглибоких та невеличких водойм, може зустрічатися у помірно солонуватій воді. Є хижаком, живиться трубковиками та личинками комарів-хірономідів. Може також живиться мертвими або застарілими тканинами організмів. Здобич заковтує цілком. Сама вона піддається нападу різних хижих безхребетних; знаходять її і в шлунках риб.
Є гермафродитом. Після парування через 2-3 дні відкладаються овальні кокони сіро-коричневого кольору від 4-6 до 11-12 яєць, вкрай рідко 24.
Тривалість життя становить 2 роки.
Поширена в Європі, Азії, Північній Америці. Зустрічається в Криму (Україна).
八目山蛭（学名：Erpobdella octoculata）为石蛭科石蛭属的动物。分布于欧亚大陆的旧北区以及中国大陆的黑龙江、吉林、辽宁、内蒙古、宁夏、新疆、河北、山西、山东、江苏、湖北、湖南、广西等地，常见于流水中生活、多出现在河川、湖泊与池塘的浪击带以及通常附着在石块下。该物种的模式产地在欧洲。[1]
这是一篇與环节动物门相關的小作品。你可以通过编辑或修订扩充其内容。 八目山蛭（学名：Erpobdella octoculata）为石蛭科石蛭属的动物。分布于欧亚大陆的旧北区以及中国大陆的黑龙江、吉林、辽宁、内蒙古、宁夏、新疆、河北、山西、山东、江苏、湖北、湖南、广西等地，常见于流水中生活、多出现在河川、湖泊与池塘的浪击带以及通常附着在石块下。该物种的模式产地在欧洲。
