Der Flötenkrähenstar (Gymnorhina tibicen), früher als Flötenvogel bezeichnet, ist eine in Australien häufige Singvogelart aus der Familie der Schwalbenstarverwandten (Artamidae). Die Art ist die einzige der Gattung Gymnorhina. Wegen seines schwarz-weißen Gefieders wird er in Anlehnung an die Elster (Pica pica) im Englischen Australian Magpie genannt.[1] Trotz des ähnlichen Aussehens sind Flötenkrähenstare jedoch nur entfernt mit den zu den Rabenvögeln gehörenden Elstern verwandt.[2] Weltweit bekannt wurde der Vogel durch Medienberichte über seine Angriffe auf Menschen. Sein Ruf erinnert an eine Flötenmelodie, daher der deutsche Name.
Der Flötenkrähenstar erreicht eine Körperlänge von rund 40 cm und hat ein grau-schwarzes Gefieder, das regional variieren kann (vier Unterarten). Die Füße sind schwarz, die Augen rotbraun.
Der Flötenkrähenstar ist in ganz Australien und Tasmanien verbreitet. Er kommt auch in Neuseeland vor, wo er um 1860 vom Menschen eingeführt wurde. Obwohl er dort als invasive Spezies gilt und gelegentlich zu lokalen Problemen führt,[3] ist seine Ausbreitung aktuell nicht mit einer erheblichen Verdrängung heimischer Tierarten verbunden.[4]
Der Flötenkrähenstar benötigt hohe Bäume (z. B. Eukalyptuswälder) als Nist- und Rastplatz sowie offene Flächen für die Nahrungssuche. Er ernährt sich äußerst vielseitig sowohl von pflanzlichen als auch von tierischen Quellen, hauptsächlich von Insekten und Kleingetier, auch Aas.
Flötenkrähenstare leben gesellig, gerne auch in der Nähe menschlicher Siedlungen. Neben revierbesitzenden Gruppen gibt es vagabundierende Gruppen ohne Revier. Treffen Gruppen aufeinander, kann es zu heftigen Kämpfen kommen. Der Flötenvogel brütet auf frei stehenden hohen Bäumen und zieht meist nur ein Junges groß. Für den Nestbau benutzt er neben Zweigen auch Haushaltsmaterialien (genau wie die sprichwörtlich „diebische“ Elster).
Flötenkrähenstare können sehr zahm werden. Sie besitzen die Fähigkeit, Stimmen zu imitieren. Internationale Bekanntheit erlangte der Flötenkrähenstar durch Medienberichte über seine Attacken auf Menschen. Während der Brutsaison von August bis Oktober greift er in der Nähe seines Nestes vermeintliche Eindringlinge rücksichtslos an (swooping). Dies kann zu leichten Verletzungen führen, die Unaufmerksamkeiten können allerdings auch zu schweren Unfällen bis hin zu tödlichem Ausgang führen.[5][6] In bestimmten Gegenden müssen Kinder und Radfahrer während dieser Zeit Schutzhelme tragen, da der Flötenkrähenstar bevorzugt von hinten und ohne Vorwarnung die Kopfregion attackiert. Ob Blickkontakt mit den Vögeln sie einschüchtert oder einen Angriff wahrscheinlicher macht, ist umstritten; die Umweltbehörden von South Australia und New South Wales, zwei australische Bundesstaaten, geben zu dem Thema z. B. unterschiedliche Empfehlungen.[7][8] Oft empfohlene Taktiken zur Verwirrung der Vögel sind das Tragen einer Sonnenbrille auf dem Hinterkopf oder das Anbringen von Kabelbindern auf den Fahrradhelm,[9] wobei die Wirksamkeit dieser Strategien fragwürdig ist.[10]
Der Flötenkrähenstar befindet sich auf der Flagge und dem Wappen des australischen Bundesstaats Südaustralien.
International bekannt wurde ab 2015 ein junger Flötenkrähenstar, der als krankes Vogelküken in die australische Familie Bloom in Newport Beach (nördlich von Sydney) aufgenommen wurde und der Krankenschwester Sam Bloom, die nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist, wieder neuen Lebensmut gab. Über Social Media verbreiteten sich die Fotos und Berichte über den „Penguin“ getauften Vogel, der intensiv am Familienleben teilnahm, schnell weit über Australien hinaus. Das bereits 2016 auf Englisch veröffentlichte Buch mit dem Titel Penguin Bloom[11] erschien im Februar 2017 auch auf Deutsch.[12] 2020 erschien dazu die Verfilmung Beflügelt – Ein Vogel namens Penguin Bloom.
Der deutsche Komponist Gerhard von Keußler, der von 1932 bis 1935 in Australien lebte, legte seiner 1935 vollendeten Sinfonischen Fantasie Australia (Uraufführung: Berlin 1939) den Ruf des Flötenvogels als Leitmotiv zugrunde.[13]
Der Flötenkrähenstar (Gymnorhina tibicen), früher als Flötenvogel bezeichnet, ist eine in Australien häufige Singvogelart aus der Familie der Schwalbenstarverwandten (Artamidae). Die Art ist die einzige der Gattung Gymnorhina. Wegen seines schwarz-weißen Gefieders wird er in Anlehnung an die Elster (Pica pica) im Englischen Australian Magpie genannt. Trotz des ähnlichen Aussehens sind Flötenkrähenstare jedoch nur entfernt mit den zu den Rabenvögeln gehörenden Elstern verwandt. Weltweit bekannt wurde der Vogel durch Medienberichte über seine Angriffe auf Menschen. Sein Ruf erinnert an eine Flötenmelodie, daher der deutsche Name.
Der Flötenkrähenstar erreicht eine Körperlänge von rund 40 cm und hat ein grau-schwarzes Gefieder, das regional variieren kann (vier Unterarten). Die Füße sind schwarz, die Augen rotbraun.