Die Schmarotzerrose (Calliactis parasitica) gehört zu den Seeanemonen und lebt oft in einer mutualistischen Beziehung mit Einsiedlerkrebsen (Diogenidae) verschiedener Gattungen. Sie hat ein weites Verbreitungsgebiet im Mittelmeer und im Atlantik in Tiefen bis 60 m. Die Art wird 8 cm hoch und erreicht einen Durchmesser von 5 cm. Sie kann sich durch komplexe Bewegungen selbst auf einem Schneckengehäuse ansiedeln oder wird von manchen Einsiedlerkrebs-Arten aktiv auf ein Schneckenhaus umgesiedelt. Dort profitiert sie von den aufgewirbelten Nahrungsresten des Krebses, während der Krebs durch die Nesselfäden vor Prädatoren wie Kraken geschützt wird.
Die Erstbeschreibung von Calliactis parasitica erfolgte 1842 durch Couch unter dem Namen Actinia parasitica. Es existieren viele inoffiziell verwendete Artnamen, da die Art bereits zuvor zum Beispiel von Linnaeus als Actinia effoeta (1767) oder Sagartia effaeta beschrieben wurde[1]. Das Mauerblatt der Art ist dunkelbraun mit helleren Längsstreifen[2] welche eine rötliche oder gräulich-braune Farbe haben können[3]. Die nicht sehr langen Tentakel sind schlank und schmutzig hellgrau oder selten gelblich-orange gefärbt[2][3]. Die Anzahl der Tentakel kann bis zu etwa 700 Stück reichen. Das Tier an sich kann eine Größe von 80 × 50 mm erreichen[3]. Die weißen bis violetten Nesselfäden (Akontien) werden bereits bei geringer Reizung durch die Cincliden ausgestoßen[2].
Die Art kommt auf schlammig-sandigen Böden in Tiefen bis zu 60 m und nur selten in der Gezeitenzone vor. Häufig ist sie auf Gehäusen der Wellhornschnecke (Buccinum undatum) zu finden, welche von Einsiedlerkrebsen wie Pagurus bernhardus bewohnt werden[3], wobei sich auch mehrere Exemplare ein Gehäuse teilen können[2]. Gelegentlich findet man sie auch auf Steinen oder leeren Gehäusen[3]. Die Art kommt im Mittelmeer, an der europäischen Atlantikküste, der Südwestküste Englands und in Westirland vor und kann örtlich sehr zahlreiche Bestände bilden[3].
Das Leben von Calliactis parasitica ist geprägt von mutualistischen Beziehungen mit Einsiedlerkrebsen.
Calliactis parasitica ist ein nichtselektiver, omnivorer Organismus. Die Nahrung setzt sich daher hauptsächlich aus häufigen Vertretern des jeweiligen Lebensraums zusammen und umfasst unter anderem Mollusken und Crustaceen, welche als Nahrung für Einsiedlerkrebse dienen. Auf Gastropodenschalen aufsitzende Individuen krümmen häufig ihren Körper so weit, dass das Mundfeld (Peristom) sich annähernd parallel zum Substrat befindet und die Tentakel das Substrat berühren. Dabei werden Nahrungspartikel aus dem Sediment sowie Organismen aus Meio- und Mikrofauna aufgesammelt, welche im Gastrovaskularsystem untersuchter Individuen gefunden wurden. Einsiedlerkrebse, welche Schneckenhäuser bewohnen, wirbeln bei der Fortbewegung zusätzlich das Sediment auf oder setzen beim Zerrupfen von Beute Nahrungspartikel frei, welche in die Tentakel gelangen und verzehrt werden[4].
Calliactis parasitica ist getrenntgeschlechtlich und legt Eier von Mai bis August. Aus den Eiern entwickelt sich eine freischwimmende Planula-Larve, welche sich nach einiger Zeit auf einem Substrat festsetzt und eine Metamorphose zum adulten Tier durchläuft[2].
Die Art Calliactis parasitica kann sich selbstständig an verschiedene Unterlagen wie zum Beispiel Gehäuse von Gastropoden wie Buccinum undatum anheften. Das Anheften ist ein bemerkenswerter Vorgang, während dessen sich die Anemone zunächst mit Tentakeln und dem Mundfeld an das Gehäuse anheftet. Daraufhin wird die Fußscheibe abgelöst und eine purzelbaumartige Bewegung ausgeführt. Im Laufe der Bewegung wird die orale Anheftung gelockert und die normale Haltung auf der Schale eingenommen. Dabei scheint die Anemone keine Unterscheidung zwischen lebendigen oder toten Schnecken zu machen. Ebenso wenig scheint es eine Rolle zu spielen, ob das Gehäuse von einem Einsiedlerkrebs bewohnt ist[5].
Bei Berührung mit einem Schneckenhaus haften sich einige der Tentakeln an die Oberfläche an und beginnen mit schlängelnden Bewegungen, woraufhin weitere Tentakeln folgen. Wenn der gesamte Tentakelkranz an der Oberfläche anheftet, folgt das Mundfeld und durch teilweise Kontraktion des Schließmuskels wird das Gehäuse festgehalten. Oft wird das Gehäuse so stark festgehalten, dass ein bewohnender Einsiedlerkrebs sich kaum aus eigener Kraft befreien kann. Im nächsten Schritt laufen peristaltische Wellen den Körper des Tieres in Richtung Fußscheibe hinab. Einige Minuten später löst sich die Fußscheibe von der Oberfläche, an welcher das Tier anheftet. Dabei bleiben manche Exemplare durch die klebrigen Ablagerungen der Fußscheibe teilweise an der vorigen Unterlage haften und können sich erst nach mehreren Zyklen von Anheften und Ablösen vollständig befreien. Der genaue Ablauf dieses Vorgangs des Ablösens kann sich aufgrund der Position des Tieres an der Schale sowie der Stärke der Anheftung an der Unterlage von Mal zu Mal erheblich ändern.
Nach Ablösen der Fußscheibe von der Unterlage krümmt sich der Körper der Anemone, sodass die Fußscheibe in Richtung der Schale gebracht wird. Im Verlaufe dieser Krümmung vergrößert sich die Fußscheibe unterhalb der Cincliden stark. Diese Vorgänge dauern zwischen einer und drei Minuten. Währenddessen repositionieren sich die Mundtentakel, um Platz für die Fußscheibe zu schaffen. Sollte die angestrebte Position bereits von einer anderen Anemone besetzt sein, entkrümmt sich das Tier und krümmt sich in eine andere Richtung erneut. Auch dieser Vorgang ist abhängig von der Position des Tieres an der Muschelschale und höchst variabel.
Sobald der erste Kontakt zwischen Gehäuse und Fuß hergestellt wird, wird von diesem Punkt aus langsam und durch weiteres Anschwellen der Basalregion der Fuß auf die Schale gesetzt. Dabei folgen ständiges Anheften, Abheben und erneutes Anheften der Fußscheibe aufeinander. Dieses Anheften dauert gewöhnlich zwischen fünf und 15 Minuten.
Zum Schluss wird die Anheftung der Mundscheibe und des Tentakelkranzes aufgehoben und die Anemone nimmt wieder ihren normalen Habitus ein. Oft wandert der Fuß im weiteren Verlauf in Richtung der Stelle, an der zuvor der Tentakelkranz angeheftet hat[5].
Freistehende Exemplare von Calliactis parasitica heften sich eher an Gehäuse an als Exemplare, welche sich auf einer Unterlage angeheftet hatten. Dabei besetzen sie viel häufiger Gehäuse von Buccinum-Arten als solche von Pecten sp. oder Mytilus sp. Die Anheftreaktion wird dabei vom Gehäuse selbst und nicht vom jeweiligen Bewohner ausgelöst. Es wird vermutet, dass ein bislang unbekannter sogenannter Gehäusefaktor diese Reaktion bei Kontakt mit dem Periostracum der Schnecke auslöst. Als möglicher Gehäusefaktor kommen hochstabile und unlösliche Proteine oder Mucopolysaccharide infrage. Künstliche Nachbildungen der Schneckenhäuser, Gehäuse mit abgelöstem Periostracum oder mit Plastikbeschichtung verhindern oder verlangsamen ein Anheften, während Kontakt mit abgelöstem Periostracum eine starke Anheftreaktion auslöst[5].
Während manche Einsiedlerkrebsarten wie Pagurus bernhardus keine besondere Verhaltensweise gegenüber auf ihrer Schale aufsitzenden Anemonen zeigt, setzen sich einige Arten, besonders der Gattung Dardanus, aktiv Anemonen auf die Gehäuse. In Laborversuchen wurde beobachtet, dass Prädatoren wie Kraken Einsiedlerkrebse mit Anemonen auf der Schale mieden, während sie solche ohne Anemone durchgehend verspeisten. Beim Kontakt mit der Tentakelkrone zeigten die Oktopoden eine Schmerzreaktion und mieden daraufhin den weiteren Kontakt mit dem Krebs[6].
Die Schmarotzerrose (Calliactis parasitica) gehört zu den Seeanemonen und lebt oft in einer mutualistischen Beziehung mit Einsiedlerkrebsen (Diogenidae) verschiedener Gattungen. Sie hat ein weites Verbreitungsgebiet im Mittelmeer und im Atlantik in Tiefen bis 60 m. Die Art wird 8 cm hoch und erreicht einen Durchmesser von 5 cm. Sie kann sich durch komplexe Bewegungen selbst auf einem Schneckengehäuse ansiedeln oder wird von manchen Einsiedlerkrebs-Arten aktiv auf ein Schneckenhaus umgesiedelt. Dort profitiert sie von den aufgewirbelten Nahrungsresten des Krebses, während der Krebs durch die Nesselfäden vor Prädatoren wie Kraken geschützt wird.
Калиактистер (лат. Calliactis parasitica) актиниялардын бир уруусу.
Calliactis parasitica is a species of sea anemone associated with hermit crabs. It lives in the eastern Atlantic Ocean and Mediterranean Sea at depths between the intertidal zone and 60 m (200 ft). It is up to 10 cm × 8 cm (3.9 in × 3.1 in) in size, with up to 700 tentacles, and is very variable in colour. The relationship between C. parasitica and the hermit crab is mutualistic: the sea anemone protects the hermit crab with its stings, and benefits from the food thrown up by the hermit crab's movements.
Calliactis parasitica is up to 100 millimetres (3.9 in) tall, and 80 mm (3.1 in) wide,[2][3] with the base of the column being slightly wider.[1] The surface of the column is rough and leathery with a grainy appearance, but has no tubercles and is not divided into sections.[1] It is variable in colouring,[1] but is usually cream or buff in colour, with blotches and streaks of reddish or greyish brown, which tend to form vertical stripes.[2]
The basal disc is concave, and able to stick firmly to the substrate.[1] Above this lies the limbus (the junction between the basal disc and the column), and just above that are the relatively prominent cinclides (specialised pores), each on a small mound.[1] These readily emit threadlike acontia (stings) when the animal is disturbed.[3] At the top of the column are up to 700 slender tentacles of moderate length.[2] They are translucent, and yellowish to orange in colour, with longitudinal lines of reddish brown.[3]
Calliactis parasitica is found in the north-eastern Atlantic Ocean and the Mediterranean Sea.[2] Its Atlantic range extends from south-western Europe[2] as far north as the west coasts of Wales and Ireland,[3] and the English Channel.[1] Although this species has been recorded from the southern North Sea, those records are considered dubious.[1] The depth distribution of C. parasitica ranges from a depth of 60 metres (200 ft) to the sublittoral zone; it is rarely found in the littoral zone.[3]
Although Calliactis parasitica will occasionally attach to stones or empty shells, it is typically found on a gastropod shell inhabited by a hermit crab, and several individuals may live on the same shell.[3] In the British Isles, the hermit crab is usually Pagurus bernhardus,[2] but other species may be associated with C. parasitica in other parts of its range.[1] C. parasitica is thought to use a chemical signal to detect its favoured shell, that of the whelk Buccinum undatum, because it has been observed in aquaria to mount the shell of a living B. undatum, although the whelk ensures that the sea anemone does not remain there.[3]
Calliactis parasitica can survive without the hermit crab, and the hermit crab can survive without C. parasitica, but they associate with each other to their mutual benefit; this is known as mutualism. The hermit crab gains protection from predators by the sea anemone's stinging, and the sea anemone gains an increase in food from the material thrown up by the hermit crab's movements.[3] The relationship is apparently instigated by the sea anemone, which begins a complex series of manoeuvres in order to mount the shell carried by the hermit crab; the hermit crab remains passive while these manoeuvres take place.[3]
Octopuses will avoid shells bearing C. parasitica, but will persist in attacking shells containing the hermit crab Pagurus prideaux and bearing the sea anemone Adamsia palliata.[4] In aquarium settings, the mutualism between C. parasitica and the hermit crab Dardanus arrosor can break down; this breakdown is prevented or reversed when chemical signals from octopuses are present. The presence of cephalopods may therefore be necessary for the relationship between the hermit crab and the anemone to be maintained.[5]
Calliactis parasitica was first described under the name Actinia parisitica, in the Cornish Fauna.[6] This work was begun by Jonathan Couch, but the third volume, in which C. parasitica was described, was written by his son, Richard Quiller Couch.[7] Couch considered that his new species "may probably be considered a variety of the Actinia gemmacea [now Aulactinia verrucosa]", although his specimens "had not the appearance of belonging to that species".[6]
Calitoxin (CLX), derives its name from the sea anemone Calliactis parasitica.[8]
Calliactis parasitica is a species of sea anemone associated with hermit crabs. It lives in the eastern Atlantic Ocean and Mediterranean Sea at depths between the intertidal zone and 60 m (200 ft). It is up to 10 cm × 8 cm (3.9 in × 3.1 in) in size, with up to 700 tentacles, and is very variable in colour. The relationship between C. parasitica and the hermit crab is mutualistic: the sea anemone protects the hermit crab with its stings, and benefits from the food thrown up by the hermit crab's movements.
De heremietzeeanemoon[1] (Calliactis parasitica) is een zeeanemonensoort uit de familie Hormathiidae.[2][3]
Calliactis parasitica is voor het eerst wetenschappelijk beschreven door Couch in 1838.
Het synoniem Actinia parasitica omschrijft dezelfde soort. Deze soort werd in 1842 voor het eerst wetenschappelijk beschreven door Couch, maar is tegenwoordig niet meer geldig.[4]
Bronnen, noten en/of referentiesDe heremietzeeanemoon (Calliactis parasitica) is een zeeanemonensoort uit de familie Hormathiidae.
Calliactis parasitica is voor het eerst wetenschappelijk beschreven door Couch in 1838.
Calliactis parasitica là một loài hải quỳ có mối quan hệ với cua ẩn sĩ. Nó sinh sống ở đông Đại Tây Dương và Địa Trung Hải ở độ sâu từ khu vực từ bờ biển có thủy triều lên xuông và 60 m (200 ft). Nó có kích thước đến 10 cm × 8 cm (3,9 in × 3,1 in) với 700 xúc tu và có màu sắc rất đa dạng. Mối quan hệ giữa C. parasitica và cua tu sĩ là hỗ sinh: hải quỳ bảo vệ cua tu sĩ bằng các ngòi độc của mình và thu lợi từ thức ăn kéo lên bởi cử động của cua ẩn sĩ.
Calliactis parasitica cao đến 100 milimét (3,9 in) và rộng đến 80 mm (3,1 in),[2][3] với chân cột hơi rộng hơn một chút.[1] Mặt cột xù xì và như da với bề ngoài có nổi hạt, nhưng không có sần và được chia thành các phần.[1] Nó có nhiều màu khác nhau,[1] nhưng thường có màu kem hoặc màu da bò với các vệt và những vệt đỏ hoặc nâu xám, mà có xu hướng hình thành các đường sọc dọc.[2]
Calliactis parasitica được tìm thấy ở đông bắc Đại Tây Dương và Địa Trung Hải.[2] Dải phân bố ở Đại Tây Dương kéo dài từ tây nam châu Ấu[2] đến tận cùng bờ phía bắc của Wales và Ireland,[3] và Eo biển Manche.[1] Mặc dù loài này đã được ghi nhận từ phía Nam Biển Bắc, các ghi nhận được coi là đáng ngờ.[1]
Calliactis parasitica là một loài hải quỳ có mối quan hệ với cua ẩn sĩ. Nó sinh sống ở đông Đại Tây Dương và Địa Trung Hải ở độ sâu từ khu vực từ bờ biển có thủy triều lên xuông và 60 m (200 ft). Nó có kích thước đến 10 cm × 8 cm (3,9 in × 3,1 in) với 700 xúc tu và có màu sắc rất đa dạng. Mối quan hệ giữa C. parasitica và cua tu sĩ là hỗ sinh: hải quỳ bảo vệ cua tu sĩ bằng các ngòi độc của mình và thu lợi từ thức ăn kéo lên bởi cử động của cua ẩn sĩ.