Menemerus semilimbatus ist eine Spinne aus der Familie der Springspinnen (Salticidae). Die durch ihr markantes Erscheinungsbild unverwechselbare Art war ursprünglich paläarktisch, also auf der Nordhalbkugel der Alten Welt verbreitet, wurde jedoch auch in Nordamerika und einigen Staaten Südamerikas eingeführt. Sie ist thermophil (wärmeliebend) und deshalb nur in klimatisch passenden Lebensräumen, etwa dem Mittelmeergebiet zu finden, wo sie dann auch gehäuft in Siedlungsbereichen vorkommt.
Menemerus semilimbatus zeichnet sich durch eine speziell bei Fliegen angewandte Jagdtechnik (siehe Abschnitt "Jagdweise bei Fliegen") aus.
Das Weibchen von Menemerus semilimbatus erreicht eine Körperlänge von 6,5 bis 8,4 und das Männchen eine von 5,1 bis 7,4 Millimetern,[1] womit es sich bei der Art um eine vergleichsweise große Springspinne handelt.
Wie alle Arten der Gattung besitzt auch diese einen abgeplatteten Körperbau.[2] Auffallend sind die, verglichen mit anderen Springspinnen, lang ausfallenden Beine von Menemerus semilimbatus, die optisch an eine Trichterspinne erinnern.[3] Der gesamte Habitus der Art macht jedoch eine Verwechslung mit anderen Spinnen unwahrscheinlich. Innerhalb der Gattung kann auch der Aufbau ihrer Geschlechtsorgane zur Unterscheidung herangezogen werden.[4]
Das Prosoma (Vorderkörper) ist bei Menemerus semilimbatus schwarzbraun gefärbt und besitzt an beiden Flanken je eine scharf abgesetzte weiße Saumbinde. Das Zentrum des Prosomas verfügt über ein weißes nach vorn gerichtetes Dreieck und hinten ein daran anschließendes, undeutliches und helles Längsband. Die Beine der Art besitzen eine hellbraune Grundfärbung und sind mit hellen und dunklen Flecken geziert.[3]
Das Opisthosoma (Hinterleib) unterscheidet sich hinsichtlich seiner Farbgebung nicht von denen der Beine.[3] Die Dorsalseite des Opisthosomas ist allerdings zusätzlich mit mehreren hellen V-förmigen Zeichen und mit gelblichen Flecken versehen[1]
Der Habitus von Menemerus semilimbatus scheint allerdings nach geographischer Lage zu variieren, so weisen Exemplare, die auf der griechischen Dodekanes-Insel Kos gefunden wurden, eine deutlich dichtere Behaarung auf, die das Opisthosoma fast weiß erscheinen und die arttypische Musterung fast verschwinden lässt. Dieses Phänomen tritt in anderen Gebieten des Mittelmeerraums nicht auf.[5]
Wie viele Spinnen weist auch Menemerus semilimbatus einen ausgeprägten Sexualdimorphismus (Unterschied der Geschlechter) auf, der hier allerdings fast nur bei der Frontpartie des Prosomas erkennbar ist. Das Gesicht des Männchens besitzt eine dunklere Farbgebung als der Rest des Prosomas. Die Pedipalpen (umgewandelte Extremitäten im Kopfbereich) haben hier schneeweiß behaarte Patellae (mittlere Glieder) sowie Tibien (Beinschienen). Beim Weibchen ist das Gesicht rötlicher gefärbt und seine Pedipalpen sind anders als die des Männchens gänzlich mit weißen Haaren bedeckt.[3]
Die Bulbi (männliche Geschlechtsorgane) weisen retrolaterale Tibiaapophysen (chitinisierte Fortsätze) an den Emboli (Übertragungsorgane) auf. Der Embolus eines einzelnen Bulbus ist eng mit dem Spermienleiter verbunden, sodass beide Strukturen zusammen ein pinzettenartiges Aussehen besitzen.[2] Überdies verfügt der Embolus auf der Ventralseite nahe der Tibiaapophyse über einen kleinen Stachel. An der Basis der Femora (Schenkel) der Pedipalpen (umgewandelte Extremitäten im Kopfbereich) ist beim Männchen ein Fortsatz vorhanden.[4]
Die rundliche[4] Epigyne (weibliches Geschlechtsorgan) hat eine Kerbe am hinteren Rand und zwei ovale Vertiefungen in der vorderen Hälfte, die zu den Kopulationsöffnungen führen, welche mit stark sklerotisierten (verhärteten) anteromedialen Hauben bedeckt sind.[2] Nahe der epigastrischen (nah am Verdauungstrakt gelegenen) Furche ist eine Tasche ausgebildet.[4]
Menemerus semilimbatus ist auf den Kanarischen Inseln, im Mittelmeerraum mit Ausnahme Algeriens, Teilen Osteuropas, nördlich bis Belarus und auf dem Balkan bis nach Rumänien verbreitet. Aus Bosnien und Herzegowina und Albanien fehlen jedoch Nachweise. Im klein- und zentralasiatischen Raum ist diese Spinne in der Türkei, Kaukasien (östlich bis Aserbaidschan) und dem Iran verbreitet.[1] Darüber hinaus wurde die Art in Argentinien, Chile[2] und im Bundesstaat Kalifornien in den Vereinigten Staaten eingeführt. Die in der Ausbreitung begriffene Art ist wegen des für sie günstigen Klimawandels vermutlich in der Zukunft auch in Mitteleuropa in geeigneten Lebensräumen anzutreffen.[6]
Menemerus semilimbatus bewohnt vorwiegend trockene, sonnige und felsige Habitate, darunter das Gestein ausgetrockneter Bachtäler. Die Art zeigt außerdem eine stark ausgeprägte Synanthropie (Bevorzugung menschlicher Siedlungen) und ist oft an besonnten Hauswänden oder auch im Inneren von Gebäuden anzutreffen.[3] Menemerus semilimbatus lebt überdies auch in Plantagen und anderen vom Menschen stark beeinflussten Lebensräumen, beispielsweise in Zitrushainen.[1]
Menemerus semilimbatus ist etwa im Mittelmeergebiet gebietsweise häufig vertreten.[3] Auch durch die Anpassungsfähigkeit an menschliche Siedlungsbereiche, wo die Art sehr häufig vorkommen kann, sind Bestandsgefährdungen unwahrscheinlich.[6] Der allgemeine Bestand von Menemerus semilimbatus wird von der IUCN nicht gewertet.[7]
Menemerus semilimbatus ist wie alle Springspinnen tagaktiv und besonders bei Sonnenschein aktiv, wo die Spinne dann in großer Geschwindigkeit etwa auf Felsen und auf Mauern umherläuft.[3] Die Nacht verbringt sie wie alle Springspinnen in einem Gespinstsack.
Menemerus semilimbatus lebt wie nahezu alle Spinnen räuberisch und das Jagdverhalten der Art entspricht überwiegend dem anderer Springspinnen. Es werden keine Fangnetze hergestellt, sondern die Beutetiere werden freilaufend erlegt.[6][8] Allerdings verwendet die Art anders als viele andere Springspinnen je nach Beutetier unterschiedliche Strategien zum Beutefang.[8]
Durch die effektive Methode zum Fang von Beutetieren weist Menemerus semilimbatus wie andere Springspinnen ein großes Beutespektrum, bestehend aus anderen Gliederfüßern, auf. Allerdings fällt, bedingt durch die bevorzugten felsigen sowie synanthropisch geprägten Lebensräume, die relativ artenarm sind, für Menemerus semilimbatus die Auswahl an geeigneten Beutetieren eher gering aus, sodass vorzugsweise Fliegen und andere Spinnen ihre Hauptnahrung ausmachen. Die Größe des Beutetieres kann maximal das Anderthalbfache der Spinne betragen, bevorzugt werden allerdings Beutetiere, die eine kleinere oder die der Spinne identische Körpergröße besitzen.[8]
Die von Menemerus semilimbatus erbeuteten Spinnen sind zumeist solche, die ebenfalls steinige Lebensräume bevorzugen, darunter auch andere Springspinnen, wie die Goldaugenspringspinne (Philaeus crycrops) oder Salticus mutabilis. In Fangnetzen befindliche Spinnen bzw. deren Netze werden von Menemerus semilimbatus gemieden. Allerdings können auch diese der Art zu Opfer fallen, sollten sie sich nicht in ihren Fangnetzen befinden. Dazu zählen umherstreifende Jungtiere oder männliche Exemplare dieser Spinnen, die die Netze von weiblichen Tieren aufsuchen. Das Erlegen solcher Spinnen konnte u. a. anhand von juvenilen Weibchen der Schwarzsteiß-Kugelspinne (Theridion melanurum) und einem umherstreifenden Männchen von Filistata insidiatrix nachgewiesen werden, die von Menemerus semilimbatus erbeutet wurden.[8]
Gelegentlich kommt es zu einem Zusammentreffen von Ameisen der Gattung Crematogaster und Menemerus semilimbatus. Dabei werden die Arbeiterinnen der Ameisen von der Spinne gemieden, allerdings wurde das Erbeuten von geflügelten Geschlechtstieren belegt. Bei Gelegenheit werden auch tote Gliederfüßer als Nahrung angenommen, sollten diese nicht bereits vertrocknet sein. Identifizierbare von Menemerus semilimbatus erbeutete Insekten gehören neben den Ordnung der Zweiflügler (etwa Fliegen) und der Hautflügler (bsp. den Ameisen) denen der Schmetterlinge, der Fransenflügler, der Eintagsfliegen sowie der Gruppe der Gleichflügler an. Ebenso zählen Springschwänze zum Beutespektrum der Art.[8]
Wie alle Springspinnen nutzt auch Menemerus semilimbatus die gut entwickelten, nach vorne gerichteten Augen zum optischen Wahrnehmen von Beutetieren, die auf eine Entfernung von bis zu einem Meter ausgemacht werden können. Ist ein Beutetier von der Spinne gesichtet worden, nähert sich diese ihm direkt und mit abnehmender Geschwindigkeit. Wenige Zentimeter vom Beutetier entfernt verharrt die Spinne dann kurzzeitig und befestigt den für Springspinnen üblichen Sicherheitsfaden am Untergrund. Anschließend springt der Jäger das Beutetier direkt an und versetzt ihm mittels der Cheliceren (Kieferklauen) einen Giftbiss. Die bewegungsunfähige Beute wird von der Spinne dann verzehrt.[8]
Bei der Jagd auf Fliegen erweitert Menemerus semilimbatus diese Fangstrategie. So hört die Spinne bereits in einer weitaus größeren Entfernung auf, die Fliege zu verfolgen. Alle weiteren Prozesse hängen von der Position der Fliege gegenüber der Spinne ab.
Ist die Fliege mit dem Abdomen (Hinterleib) zur Spinne gerichtet, vollführt diese den bereits oben erläuterten Sprungangriff. Steht die Fliege hingegen frontal oder lateral der Spinne gegenüber, umkreist diese das anvisierte Beutetier, bis wieder dessen Abdomen das nächstgelegene Körpersegment zur Spinne ist. Ist dies erfolgt, versucht sich die Spinne der Fliege von hinten anzunähern. Ändert die Fliege jedoch ihre Haltung in eine für die Spinne ungünstige Position, weicht diese zurück und beginnt erneut mit dem Umkreisen sowie dem Anschleichen an die Fliege. Der Sprungangriff erfolgt, sobald die Fliege bei günstiger Position in Reichweite der Spinne gelangt.
Das Jagdverhalten von Menemerus semilimbatus bei Fliegen gliedert sich dementsprechend maximal in die fünf Phasen des Wahrnehmens und Ortens des Beutetieres, die Annäherung aus der Ferne, die Umkreisung bei ungünstiger Position des Beutetieres, die direkte Annäherung auf unmittelbare Nähe und schließlich den direkten Sprungangriff. Ein wesentlicher Unterschied neben der bei Fliegen abgeänderten zweiten Phase der erstmaligen Annäherung, die die Spinne im Falle des Jagens von Fliegen bereits aus höherer Entfernung abschließt, ist die dritte Phase, das Umkreisen bei Fliegen, das Menemerus semilimbatus bei anderen Beutetieren nicht anwendet.[8]
Die Ökologie von Menemerus semilimbatus ist bis heute kaum erforscht, was auch den Lebenszyklus der Art mitsamt Aktivitätszeiten und Fortpflanzung in den verschiedenen Regionen mit einbezieht.[8] Bekannt ist, dass ausgewachsene Exemplare in Europa im Frühjahr und im Sommer zu finden sind.[3]
Die Art Menemerus semilimbatus erhielt bei ihrer Erstbeschreibung 1829 durch den deutschen Arachnologen Carl Wilhelm Hahn die Bezeichnung Attus semilimbatus. Angelehnt an den Artnamen semilimbatus nannte Hahn die Spinne auf Deutsch „halbeingefasste Hüpfspinne“, was auf die gut abgegrenzten weißen Ränder an den beiden Seiten des Prosomas hinweist. Das Typusexemplar stammt aus der Gegend um Neapel. Die zu den Springspinnen zählende Gattung Attus wurde von dem in Bayern lebenden Carl Wilhelm Hahn als „Hüpfspinnen“ bezeichnet.[9] Von Eugène Simon wurde sie dann 1871 der von ihm 1868 beschriebenen Gattung Menemerus[10] zugeordnet und erhielt ihre noch heute angewandte wissenschaftliche Bezeichnung Menemerus semilimbatus.[11]
Menemerus semilimbatus ist eine Spinne aus der Familie der Springspinnen (Salticidae). Die durch ihr markantes Erscheinungsbild unverwechselbare Art war ursprünglich paläarktisch, also auf der Nordhalbkugel der Alten Welt verbreitet, wurde jedoch auch in Nordamerika und einigen Staaten Südamerikas eingeführt. Sie ist thermophil (wärmeliebend) und deshalb nur in klimatisch passenden Lebensräumen, etwa dem Mittelmeergebiet zu finden, wo sie dann auch gehäuft in Siedlungsbereichen vorkommt.
Menemerus semilimbatus zeichnet sich durch eine speziell bei Fliegen angewandte Jagdtechnik (siehe Abschnitt ") aus.
Menemerus semilimbatus is a spider in the family Salticidae.[1]
Menemerus semilimbatus are about 6.5–8.4 millimetres (0.26–0.33 in) long, the male being slightly smaller than the female. These fairly big jumping spiders are dorso-ventrally flattened and are covered with short dense, grayish-white hairs, with hairy whitish palps and a white band on the side margins of the carapace, showing also a small white, triangular marking in the middle. The eyes are large and forward-facing. The legs are light brown with darker rings and patches, while the abdomen is dorsally yellowish or grayish, with a characteristic pattern of several bright V-shaped markings. The females show a notch at the posterior edge of the epigyne and two oval depressions in the anterior half.[2][3]
Menemerus semilimbatus is a Mediterranean species widely distributed in Europe, southern Asia and in Africa. In the Americas, it has been reported for Argentina, Chile, Ecuador and USA.[2][3][4]
These spiders are synanthropic living in gardens and inside and on the outside of houses.[2] It is usually found on the walls of buildings where it stalks its prey.[5]
Menemerus semilimbatus is a spider in the family Salticidae.
Menemerus semilimbatus adalah spesies laba-laba yang tergolong famili Salticidae. Spesies ini juga merupakan bagian dari genus Menemerus dan ordo Araneae. Nama ilmiah dari spesies ini pertama kali diterbitkan pada tahun 1829 oleh Hahn.
Laba-laba ini biasanya banyak ditemui di Kepulauan Kanari hingga Azerbaijan; Argentina.
Menemerus semilimbatus adalah spesies laba-laba yang tergolong famili Salticidae. Spesies ini juga merupakan bagian dari genus Menemerus dan ordo Araneae. Nama ilmiah dari spesies ini pertama kali diterbitkan pada tahun 1829 oleh Hahn.
Laba-laba ini biasanya banyak ditemui di Kepulauan Kanari hingga Azerbaijan; Argentina.
Menemerus semilimbatus Hahn, 1829, è un ragno appartenente alla famiglia Salticidae e al genere Menemerus.
È un ragno piuttosto piccolo, delle dimensioni che variano dai 6,5 agli 8,4 mm, con i maschi più piccoli rispetto alle femmine. Sono ricoperti da un folto strato di peli corti, e hanno il dorso appiattito. I palpi sono ricoperti da uno strato denso di peli bianchi nelle femmine, mentre sono neri con la punta bianca nei maschi. Il carapace è caratterizzato da una lunga fascia laterale biancastra, e da una macchia bianca triangolare al centro. Gli occhi sono grandi e rivolti in avanti. Le zampe sono di colore marrone chiaro con anelli e macchie più scure, mentre l'addome è dorsalmente giallastro o grigiastro, con un motivo caratterizzato da numerosi segni luminosi a forma di V. Le femmine mostrano una tacca sul bordo posteriore dell'epigino e due depressioni ovali nella metà anteriore.[1][2]
È una specie mediterranea, distribuita in buona parte dell'Europa, in Asia meridionale e in Africa. È stato anche rilevato in Argentina, Cile, Ecuador e America. È molto diffuso anche in Italia.[3]
Essendo un ragno molto sinantropico, preferisce vivere nelle zone abitate, nei giardini oppure proprio all'interno delle abitazioni e all'esterno. È consuetudine vederli principalmente sui muri, dove attaccano le loro prede.
Menemerus semilimbatus Hahn, 1829, è un ragno appartenente alla famiglia Salticidae e al genere Menemerus.
Menemerus semilimbatus is een spinnensoort in de taxonomische indeling van de springspinnen (Salticidae).[1]
Het dier behoort tot het geslacht Menemerus. De wetenschappelijke naam van de soort werd voor het eerst geldig gepubliceerd in 1829 door Carl Wilhelm Hahn.
Menemerus semilimbatus[10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][22][23][24][25][26][27][28][29][30][31][32][33][34][35][36][37] är en spindelart som först beskrevs av Carl Wilhelm Hahn 1827.
Menemerus semilimbatus ingår i släktet Menemerus och familjen hoppspindlar.[38][39] Inga underarter finns listade i Catalogue of Life.[38]
Menemerus semilimbatus är en spindelart som först beskrevs av Carl Wilhelm Hahn 1827.
Menemerus semilimbatus ingår i släktet Menemerus och familjen hoppspindlar. Inga underarter finns listade i Catalogue of Life.
Menemerus semilimbatus là một loài nhện trong họ Salticidae.[1]
Loài này thuộc chi Menemerus. Menemerus semilimbatus được Carl Wilhelm Hahn miêu tả năm 1829.
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