Die Berg- oder Schwarzbauch-Scheintarantel (Alopecosa inquilina), auch Zugewanderte Tarantel oder Berg-Pantherspinne genannt, ist eine Spinne aus der Familie der Wolfsspinnen (Lycosidae). Die eurasische Art zählt zu den größten der Scheintaranteln (Alopecosa).
Das Weibchen der Berg-Scheintarantel weist eine Körperlänge von 17 bis 18 und das Männchen eine von 10 bis 12 Millimetern auf.[1] Damit reicht die Größe an die der Steppen-Scheintarantel (Alopecosa schmidti) ran, womit beide Arten die größten Scheintaranteln (Alopecosa) Deutschlands sind. Verglichen mit dieser und der ähnlich großen Dünen-Scheintarantel (Alopecosa fabrilis) ist die Berg-Scheintarantel jedoch weniger kontrastreich gefärbt.[2]
Das Prosoma (Vorderkörper) besitzt eine rotbraune Grundfärbung. Es verfügt beim Weibchen über eine Länge von 5,7 bis 7 Millimetern und beim Männchen eine von 4,9 bis 5,9 Millimetern. Der Carapax (Rückenschild des Prosomas) ist mit schwarzen Radiärstreifen und schmalen, durchgehenden lateralen Längsbändern versehen. Das Sternum (Brustschild des Prosomas) ist schwarz gefärbt.[1] Die Beine sind bei den ausgewachsenen Spinnen überwiegend einheitlich graugelb behaart. Die Ventralseiten der Beine weisen zusätzlich eine dunkle Fleckung auf.[3] Anders als bei den Männchen anderer Scheintaranteln sind die Tibien (Beinschienen) des ersten Beinpaares des Männchens der Berg-Scheintarantel nicht verdickt oder mit einer langen und dunklen Behaarung versehen.[4]
Das Opisthosoma (Hinterleib) verfügt wie das Prosoma über eine rotbraune Grundfärbung. Im vorderen Bereich der Dorsalseite des Opisthosomas befinden sich zwei nierenartige, schwarze Flecken und zwei weitere und kleine, schwarze Flecken in der Mitte. Wie die anderen Scheintaranteln weist auch die Berg-Scheintarantel in dieser Körperregion ein Herzmal auf, das bei dieser Art undeutlich erscheint.[1] Es dockt an die beiden Fleckenpaare an. Beim Männchen ist das Herzmal hellgrau gefärbt und etwas deutlicher. Überdies ist hier, anders als beim Weibchen, ein weiteres punktförmiges Fleckenpaar zu finden.[2] Die Ventralseite des Opisthosomas ist schwärzlich gefärbt.[4]
Die Bulbi (männlichen Geschlechtsorgane) verfügen auf der Distalseite über eine spitz ausgezogene Apophyse (chitinisierter Fortsatz).[1]
Die Epigyne (weibliches Geschlechtsorgan) verfügt vorne über eine schmale Spermathek (Samentasche). Das Zentrum der Epigyne weist eine tiefe Längsgrube auf.[1]
Die Berg-Scheintarantel sticht innerhalb der Gattung der Scheintaranteln (Alopecosa) besonders durch ihre Größe hervor. In Deutschland erlangen lediglich die Dünen- (Alopecosa fabrilis) und die Steppen-Scheintarantel (Alopecosa schmidti) ähnliche Ausmaße, lassen sich von der Berg-Scheintarantel jedoch durch ihre kontrastreichere Farbgebung unterscheiden.[2]
Das Verbreitungsgebiet der Berg-Scheintarantel umfasst Europa, Russland (europäischer bis fernöstlicher Teil) und Kasachstan. In Europa wurde die Art großflächig nachgewiesen. Allerdings sind bislang keine Funde auf der Iberischen Halbinsel, den Britischen Inseln und Island erfolgt. Gleiches gilt für die Niederlande, Moldawien, Kosovo, Albanien, die Türkei und die Inseln des Mittelmeers.[1] In Deutschland ist die Art bevorzugt in den Alpen und anderen Gebirgen Süddeutschlands zu finden.[2] In Österreich ist sie aus allen Bundesländern mit Ausnahme von Vorarlberg nachgewiesen. Sie kommt auch in Südtirol, Nordostitalien und in anderen Gebirgen der Apenninnenhalbinsel vor.[5]
In den westlichen Regionen Europas ist die Berg-Scheintarantel die größte Art ihrer Gattung.[4] Die überwiegend in Osteuropa verbreitete Steppen-Scheintarantel ist zwar von ähnlicher Größe, ihr Vorkommen reicht jedoch westlich nur bis nach Thüringen und nördlich bis in das Nördliche Harzvorland.[2]
Die Berg-Scheintarantel bevorzugt entsprechend ihrem Trivialnamen gebirgige Regionen und bewohnt offene und sonnige Gebirgswälder, wo sie bis zu einer Höhe von etwa 1500 Metern über dem Meeresspiegel gefunden werden kann.[1] Innerhalb solcher Gebiete ist die Art besonders auf steinigem Trockenrasen und Schotterflächen auffindbar, in den Alpen besonders an solchen in der Nähe von Flüssen.[2]
Die Berg-Scheintarantel ist in Deutschland in geeigneten Lebensräumen mäßig häufig anzutreffen. In ihrem gesamten Verbreitungsgebiet ist ein Rückgang zu verzeichnen. In der Roten Liste gefährdeter Arten Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands wird die Art in der Vorwarnliste ("V") aufgeführt, womit allerdings im Vergleich zur Roten Liste 2016, in der die Art noch in der Kategorie 3 ("gefährdet") gelistet wurde, eine allgemein weniger dramatische Bestandssituation festgestellt wurde. Dies lässt sich mit zusätzlich gewonnenen Kenntnissen über die Bestände der Berg-Scheintarantel begründen.[6]
Der globale Bestand der Berg-Scheintarantel wird von der IUCN nicht gewertet.[7]
Die Berg-Scheintarantel zählt wie alle Scheintaranteln (Aloepcosa) zu den mehrheitlich überwiegenden nachtaktiven Wolfsspinnen und gräbt sich Wohnröhren, die als Aufenthaltsort der Spinne dienen. Während die ausgewachsenen Individuen ihre Wohnröhre am Tag lediglich zum Sonnen und bei Dämmerung verlassen, sind jüngere Exemplare auch gelegentlich am Tag anzutreffen.[3]
Die Berg-Scheintarantel lebt wie nahezu alle Spinnen als Räuber. Sie jagt wie die Mehrheit der Arten innerhalb der Familie der Wolfsspinnen ohne Fangnetz, sondern erlegt Beutetiere freilaufend. Diese werden wie bei allen ohne Spinnennetz jagende Wolfsspinnen optisch geortet und, sobald sie in Reichweite gelangen, im Überraschungssprung ergriffen. Ein Giftbiss setzt das Beutetier außer Gefecht.
Der Lebenszyklus der Berg-Scheintarantel gliedert sich in mehrere Stadien und ist außerdem von den Jahreszeiten abhängig.
Die Aktivitätszeit ausgewachsener Exemplare der Berg-Scheintarantel beläuft sich bei beiden Geschlechtern auf den Zeitraum zwischen den Monaten September und Juni.[2]
Die Paarungszeit findet bei der Berg Scheintarantel zwischen April und Juni statt.[1] Die Fortpflanzung der Art weicht nicht nennenswert von dem anderer Wolfsspinnen ab. Ein geschlechtsreifes Männchen sucht die Wohnröhre eines Weibchens auf und nähert sich diesem mit einem Balztanz.
Einige Zeit nach der Paarung fertigt das Weibchen einen Eikokon an, den es wie für Wolfsspinnen üblich an den Spinnwarzen angeheftet mit sich herumträgt. Die frisch geschlüpften Jungtiere klettern zuerst auf das Opisthosoma ihrer Mutter und lassen sich von dieser einige Zeit tragen, ehe sie sich verselbstständigen. Die Jungtiere wachsen anschließend frühestens bis September heran.[2] Die Spinnen überwintern in ihren Wohnröhren.
Die Berg-Scheintarantel wurde während ihrer Erstbeschreibung 1757 von ihrem Erstbeschreiber Carl Alexander Clerck in die Gattung Araneus (heute die Gattung der Kreuzspinnen) eingeordnet und erhielt die Bezeichnung Araneus inquilinus.[8] Unter Carl Friedrich Roewer wurde die Art in die Gattung der Scheintaranteln (Alopecosa) eingeordnet und die Berg-Scheintarantel besitzt von nun an die wissenschaftliche Bezeichnung Alopecosa inquilina. Von verschiedenen Autoren wurde die Art unter weiteren Bezeichnungen geführt.[9]
Der wissenschaftliche Artname inquilina ist vom lateinischen Wort inquilina abgeleitet, was so viel wie „Mitbewohnerin“ oder „eingewanderte Bürgerin“ bedeutet.[10]
Die Berg- oder Schwarzbauch-Scheintarantel (Alopecosa inquilina), auch Zugewanderte Tarantel oder Berg-Pantherspinne genannt, ist eine Spinne aus der Familie der Wolfsspinnen (Lycosidae). Die eurasische Art zählt zu den größten der Scheintaranteln (Alopecosa).
Alopecosa inquilina is a species of wolf spider found throughout Europe, Russia and Kazakhstan.[1]
The species was described in 1757 in the book Svenska Spindlar by Carl Alexander Clerck.
Alopecosa inquilina is a species of wolf spider found throughout Europe, Russia and Kazakhstan.
The species was described in 1757 in the book Svenska Spindlar by Carl Alexander Clerck.
Alopecosa inquilina es una especie de araña araneomorfa del género Alopecosa, familia Lycosidae.[1] Fue descrita científicamente por Clerck en 1757.[1]
Habita en Europa, Rusia (Europa al Lejano Oriente) y Kazajistán.[1]
Alopecosa inquilina es una especie de araña araneomorfa del género Alopecosa, familia Lycosidae. Fue descrita científicamente por Clerck en 1757.
Habita en Europa, Rusia (Europa al Lejano Oriente) y Kazajistán.
De bergpanterspin (Alopecosa inquilina) is een spinnensoort uit de familie wolfspinnen (Lycosidae).[1]
De wetenschappelijke naam van de soort werd voor het eerst geldig gepubliceerd op 1 januari 1758 door Carl Alexander Clerck.
Bronnen, noten en/of referenties
Alopecosa inquilina er en av edderkoppene i gruppen ulveedderkopper (Lycosidae). De jakter vanligvis på jordbunn, de spinner ikke fangstnett.
Alopecosa inquilina er lyst eller litt mørkere brun eller brunsvarte, med lysere eller mørkere flekker. Mange av artene i slekten Alopecosa er ganske lik hverandre og er variable i farge, selv om enkelte kan ha artstypiske flekker (mønster). For sikker artsbestemmelse kreves ofte nærmere undersøkelse av de kjønnsmodne edderkoppens genitalier, hos hunner epigynet og hos hanner pedipalpenes siste ledd.
Kroppen er todelt i en bakkropp (abdomen) og et hode-bryst parti (prosoma eller cephalothorax). Foran på hodet er det åtte øyne, hvorav de to midterste er langt større enn de andre.
Alopecosa inquilina er en av edderkoppene i gruppen ulveedderkopper (Lycosidae). De jakter vanligvis på jordbunn, de spinner ikke fangstnett.
Alopecosa inquilina[1] este o specie de păianjeni din genul Alopecosa, familia Lycosidae. A fost descrisă pentru prima dată de Clerck, 1757.[2][3] Conform Catalogue of Life specia Alopecosa inquilina nu are subspecii cunoscute.[2]
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(ajutor)Mentenanță CS1: Nume multiple: lista autorilor (link) Alopecosa inquilina este o specie de păianjeni din genul Alopecosa, familia Lycosidae. A fost descrisă pentru prima dată de Clerck, 1757. Conform Catalogue of Life specia Alopecosa inquilina nu are subspecii cunoscute.
Alopecosa inquilina là một loài nhện trong họ Lycosidae.[1]
Loài này thuộc chi Alopecosa. Alopecosa inquilina được Carl Alexander Clerck miêu tả năm 1757.
Alopecosa inquilina là một loài nhện trong họ Lycosidae.
Loài này thuộc chi Alopecosa. Alopecosa inquilina được Carl Alexander Clerck miêu tả năm 1757.