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Steppenkerzen ( allemand )

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Steppenkerzen (Eremurus)[1][2], auch Wüstenschweif, Lilienschweif, Kleopatranadel genannt, sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae) innerhalb der Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae). Die 45[1][2] bis 59[3] Arten sind hauptsächlich in West- bis Zentralasien verbreitet.[1] Einige Sorten von einigen Arten werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet.

Beschreibung

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Blüte im Detail der Riesen-Steppenkerze (Eremurus robustus)
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Kapselfrucht der Himalaja-Steppenkerze (Eremurus himalaicus)

Vegetative Merkmale

Steppenkerzen-Arten sind ausdauernde, krautige Pflanzen, die meist Wuchshöhen von 80 bis 200 Zentimetern erreichen.[1] Sie bilden oft Horste. Als Überdauerungsorgane bilden sie vertikale, kurze, kräftige Rhizome, die am oberen Ende von Blattbasen umgeben sind, manchmal sind auch die Fasern der alten Blattbasen noch vorhanden. Die vielen Wurzeln sind relativ lang, dick und fleischig.[1]

Die Laubblätter sind in grundständigen Rosetten angeordnet. Die einfachen Blattspreiten sind linealisch.[1]

Generative Merkmale

Endständig ist je Pflanzenexemplar ein unverzweigter, aufrechter Blütenstandsschaft vorhanden, der auf dem größten Teil seiner Länge keine Blätter besitzt, aber Hochblätter am oberen Ende.[1] Viele gestielte Blüten stehen über jedem Tragblatt dicht, traubigen Blütenstände zusammen, die bei einigen Arten sehr hoch sind. Meist verlängert sich der Blütenstandsschaft bis zur Fruchtreife, so dass die Früchte weiter auseinander stehen. Die häutigen Tragblätter besitzen winzig gesägte, ausgefranste oder bewimperte Ränder und lange dünn zugespitzte obere Enden.[1]

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig.[1] Die sechs, freien oder nur an ihrer Basis verwachsenen Blütenhüllblätter stehen glockenförmig, röhrig oder becherförmig zusammen. Die Blütenhüllblätter besitzen ein, drei oder fünf Nerven.[1] Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden. Die Staubfäden sind dünn oder verbreitern sich zu ihrer Basis hin. Die Staubbeutel sind dorsifix nahe ihrer Basis; diese Basis besitzt bis zu 0,5 Millimeter lange Anhängsel.[1] Drei Fruchtblätter sind zu einem oberständige, dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Der relativ lange und dünne Griffel ist haltbar und auch noch bei der Frucht auffällig. Die Narbe ist sehr klein.[1]

Die ± kugeligen, dreifächerigen Kapselfrüchte öffnen sich fachspaltig (= lokulizid) und enthalten je Fruchtfach mehrere Samen.[1] Die Samen sind unregelmäßig dreikantig, manchmal mit Flügeln an den Kanten.[1]

Ökologie

Ähnlich wie bei den verwandten Asphodelus-Arten meiden Rinder Eremurus-Arten, sodass sie auch in stark beweideten Gebieten eine Überlebenschance haben.[4]

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Himalaja-Steppenkerze (Eremurus himalaicus)
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Ansehnliche Steppenkerze (Eremurus spectabilis)
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Schmalblättrige Steppenkerze (Eremurus stenophyllus subsp. stenophyllus)

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Eremurus wurde 1819 durch Friedrich August Marschall von Bieberstein in Flora Taurico-Caucasica, Band 3, S. 269[5] aufgestellt.[1][6][3] Typusart ist Eremurus spectabilis M.Bieb.[6] Schon 1810 hatte Bieberstein in Centuria plantarum rariorum Rossiae meridionalis: praesertim Tauriae et Caucasi iconibus descriptionibusque illustrata. Pars I. Typis Academics, Charkoviae, Tafel 61 die Bezeichnung verwendet „Eremurus“. Synonyme für Eremurus M.Bieb. sind: Ammolirion Kar. & Kir., Henningia Kar. & Kir.

Die etwa 59 Arten gedeihen hauptsächlich in den kalten Hochebenen Zentral- und Westasiens. Außerdem reicht das Verbreitungsgebiet noch östlich bis China und westlich bis in die Türkei und in die Ukraine.

Die Gattung Eremurus umfasst folgende Arten und Hybriden:[3]

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Illustration von Eremurus hilariae auf Briefmarke aus Usbekistan

Nutzung

Einige Sorten von einigen Arten werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet. Sie sind in den gemäßigten Gebieten nicht winterhart.[9][10][11]

Von wenigen Arten werden die Rhizome oder die Laubblätter gegessen.[12]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Chen Xinqi (陈心启 Chen Sing-chi), Nicholas J. Turland: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 24: Liliaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2000, ISBN 0-19-515208-5. Eremurus Marschall von Bieberstein - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  2. a b Kosar Naderi Safar, Shahrokh Kazempour Osaloo, Mahdi Zarei: Phylogeny of the genus Eremurus (Asphodelaceae) based on morphological characters in the Flora Iranica area. In: Iranian Journal of Botany, Volume 15, 2009, S. 27–35.PDF PDF.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm Rafaël Govaerts (Hrsg.): Eremurus. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 18. Januar 2022.
  4. Jānis Rukšāns: Buried Treasures: Finding and Growing the World's choicest Bulbs. Portland, Timber Press, 2007, 190.
  5. Friedrich August Marschall von Bieberstein: Flora Taurico-Caucasica, Band 3, 1819, S. 269. eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  6. a b Eremurus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 19. Januar 2022
  7. a b c d e f g h i j k l Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2: Arten und Sorten, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
  8. Datenblatt Eremurus chloranthus bei The Recently Extinct Plants and Animals Database.
  9. Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5 (darin Seite 334–335).
  10. Datenblatt Eremurus bei Chicago Botanic Garden.
  11. Datenblatt Eremurus bei Royal Horticultural Society.
  12. Einträge zu Eremurus bei Plants For A Future, abgerufen am 19. Januar 2022.
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