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Kernkeule ( German )

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Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik.

Unter dem unscharfen Begriff Kernkeulen werden einige parasitisch lebende Pilze zusammengefasst. Sie zählen zu den Ascomyceten (Schlauchpilze). Ursprünglich waren alle diese Arten in der Gattung Cordyceps gruppiert (Fam. Cordycipitaceae, zuvor Clavitipitaceae). Mittlerweile wurden viele Kernkeulen in zwei neue Gattungen ausgelagert, die einer anderen Familie angehören, den Ophiocordycipitaceae (s. u.), somit war „Kernkeule“ als Taxon nicht zu halten.[1] Die meisten Arten sind in Mitteleuropa eher selten zu finden.

Merkmale

Die Pilze parasitieren Hirschtrüffeln (Elaphomyces), in seltenen Fällen auch Wurzeltrüffeln (Rhizopogon), oder Insekten beziehungsweise Spinnen. Die Fruchtkörper (Stromata) bestehen aus einem Stiel und einem fruchtbaren Kopf, in dem sich die Perithecien befinden. Ersterer ist meist länger als die Tiefe unter der Erdoberfläche, in der der Wirt liegt. In den Asci befinden sich acht lange fadenförmige und septierte Sporen; die Septen entstehen bei Reife der Sporen. Dessen Abstand ist für die Bestimmung von großer Bedeutung, allerdings kann die Messung von Sporen, die sich noch in den Asci befinden, zu Fehlern führen.

Viele Kernkeulen treten, wie zahlreiche andere Ascomyceten auch, in einer Nebenfruchtform (Anamorphe) auf. Diese wurden oft unter einem anderen Namen als die Hauptfruchtformen (Teleomorphe) beschrieben. Die Beziehung zwischen beiden Erscheinungsformen herzustellen, ist meist schwierig, da sie einander nicht ähnlich sehen und nur selten gemeinsam auftreten.

Ökologie

Die reifen Sporen der Pilze treiben in der Luft, von wo aus die Wirte infiziert werden. Es wird davon ausgegangen, dass die Spore zum Keimen angeregt wird, sobald sie mit dem richtigen Wirt in Kontakt geraten ist. Dort breitet sich der Pilz anschließend aus, wobei der Wirt innerhalb weniger Tage getötet wird. Insekten sind dann vollständig von dem Mycel durchzogen worden und wirken wie mumifiziert. Danach bildet der Pilz seinen Fruchtkörper, wenn die Bedingungen günstig sind.

Die in Trüffeln parasitierenden Kernkeulen-Arten haben sich auf keine bestimmte Trüffel-Art spezialisiert. Die in Insekten und Spinnen wachsenden Arten sind hingegen sehr wirtstreu. Nur selten werden sie an anderen als den typischen Tieren gefunden.

Systematik

Weltweit wurden über 400 Arten beschrieben,[1] von denen der Großteil Insekten und Spinnen parasitiert und aus den Tropen und Asien bekannt ist. Für Westeuropa werden etwa 20 Arten angegeben. Eine Auswahl bietet die folgende Liste.

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b Sung, Gi-Ho, Hywel-Jones, Nigel L., Sung, Jae-Mo, Luangsa-ard, J. Jennifer, Shrestha, Bhushan, Spatafora, Joseph W.: Phylogenetic classification of Cordyceps and the clavicipitaceous fungi In: Stud Mycol 2007 57: 5-59, Paper Online
  2. Daniela Albat: Fremdgesteuert: Nützliche Transportmittel, Dossierartikel auf scinexx vom 26. April 2019

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Kernkeule: Brief Summary ( German )

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Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik.

Unter dem unscharfen Begriff Kernkeulen werden einige parasitisch lebende Pilze zusammengefasst. Sie zählen zu den Ascomyceten (Schlauchpilze). Ursprünglich waren alle diese Arten in der Gattung Cordyceps gruppiert (Fam. Cordycipitaceae, zuvor Clavitipitaceae). Mittlerweile wurden viele Kernkeulen in zwei neue Gattungen ausgelagert, die einer anderen Familie angehören, den Ophiocordycipitaceae (s. u.), somit war „Kernkeule“ als Taxon nicht zu halten. Die meisten Arten sind in Mitteleuropa eher selten zu finden.

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