Der Brydewal [ˈbryː.dəˌvaːl] (Balaenoptera edeni; Synonym: Balaenoptera brydei) ist eine Walart aus der Familie der Furchenwale (Balaenopteridae). Die Art wurde nach dem norwegischen Walfänger und Schiffseigner Johan Bryde (1858–1925) benannt. Der Status des ebenfalls häufig als eigene Art betrachteten Edenwals ist unklar, aufgrund genetischer Untersuchungen wurde er 1993 als eigene Art beschrieben, nach aktuellem Stand wird er jedoch nicht eigenständig betrachtet.
Der Brydewal kommt in fast allen Ozeanen vor. Im Gegensatz zu den anderen Furchenwalen bewohnt der Brydewal ganzjährig gemäßigte und tropische Gewässer zwischen dem 40° nördlicher und dem 40° südlicher Breite,[1] Wanderungen in polare Gebiete werden nicht beobachtet.
Mit einer Länge von 12 bis 14 Metern und einem Gewicht von 16 bis 25 Tonnen zählt der Brydewal zu den kleineren Furchenwalen. Er hat einen langgestreckten, dunkelgrauen Körper, der nur an der Kehle und am Bauch etwas heller gefärbt ist. Charakteristisch für diese Art sind drei leistenartige Wülste auf der Oberseite des Kopfes. Der Seiwal, der dem Brydewal sonst recht ähnlich sieht, hat nur einen Holm in der Mitte des Kopfes. Die sichelförmige Finne sitzt wie bei allen Furchenwalen weit hinten am Körper, die Fluke ist deutlich eingekerbt.
Brydewale leben in Paaren oder kleinen Gruppen in Gewässern mit über 20 °C Wassertemperatur. Sie sind im Gegensatz zu anderen Furchenwalen eine eher territoriale Spezies, Wanderbewegungen sind eher kurz und richten sich nach dem Nahrungsvorkommen. Die Nahrung dieser Tiere besteht fast ausschließlich aus Schwarmfischen wie Sardinen und Makrelen, daneben auch aus Krebstieren und Kopffüßern.
Systematisch gejagt wurden Brydewale nur im nördlichen Pazifik, insbesondere in den 1960er-Jahren, ansonsten kamen sie nie in das Visier der Walfänger. Als Folge davon gilt die Art als häufig und nicht bedroht. Schätzungen über die Gesamtpopulation belaufen sich auf 40.000 bis 80.000 Exemplare.
Die Art wurde nach einem Fang von Walfängern in der Saldanha Bay vor der südafrikanischen Küste 1913 von Ørjan Olsen als Brydewal (Balaenoptera brydei) beschrieben, in den 1950er Jahren wurde er einer schon 1879 von John Anderson als Balaenoptera edeni beschriebenen Art zugeschlagen. Dieser Beleg stammte aus dem Thaybbyoo Choung, einem zwischen dem Sittaung und dem Beeling in den Golf von Martaban mündenden Flusslauf im heutigen Myanmar (früher Birma), in den der Wal eingeschwommen war.[1] Da in diesen Fällen der ältere Name als „senior synonym“ den Vorzug genießt, gilt B. edeni als korrekte wissenschaftliche Bezeichnung.
1993, 2003 und 2021 wurde der Edenwal mehrfach als eine eigene Art dargestellt, wobei sowohl morphologische Merkmale des Schädels wie auch molekularbiologische Analysen darauf deuten.[2][3] Im Meeressäugerband des Handbook of the Mammals of the World, einem Standardwerk zur Mammalogie, ist der Status des Edenwals allerdings unklar und er wird dem Brydewal zugeschlagen.[1] Aktuell gilt die Art zudem als monotypisch, es werden entsprechend keine Unterarten unterschieden.[1]
Im Jahr 2003 wurden die Omurawale (Balaenoptera omurai), die man bis dahin für kleine Exemplare der Brydewale gehalten hatte, als getrennte Art beschrieben[2] und Anfang 2021 wurde der Rice-Brydewal (Balaenoptera ricei) beschrieben, eine dem Brydewal ähnliche Art, die vor allem im Norden des Golfs von Mexiko vorkommt. Neben einem unterschiedlichen Genom ist seine Schädelform leicht anders als beim Brydewal und die neue Walart ist mit durchschnittlich 12,8 Metern Länge etwas kürzer als die durchschnittliche Länge des Brydewales von 15,2 Metern.[3] Mit weniger als 100 Tieren würde nach Angaben der NOAA die neu entdeckte Art vom Aussterben bedroht sein.[4]
Der Brydewal [ˈbryː.dəˌvaːl] (Balaenoptera edeni; Synonym: Balaenoptera brydei) ist eine Walart aus der Familie der Furchenwale (Balaenopteridae). Die Art wurde nach dem norwegischen Walfänger und Schiffseigner Johan Bryde (1858–1925) benannt. Der Status des ebenfalls häufig als eigene Art betrachteten Edenwals ist unklar, aufgrund genetischer Untersuchungen wurde er 1993 als eigene Art beschrieben, nach aktuellem Stand wird er jedoch nicht eigenständig betrachtet.