Der Grünmaskenkolibri oder Schildkolibri (Augastes scutatus) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Diese endemische Art kommt nur in Brasilien vor. Der Bestand wird von der IUCN als „potenziell gefährdet“ (Near Threatened) eingestuft.
Der männliche Grünmaskenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 8,9 Zentimetern während das Weibchen nur ca. 8,3 Zentimeter groß wird. Dabei haben beide Geschlechter ein Gewicht ca. 4,5 bis 5 Gramm. Die Stirn und die Kehle des Männchens glänzen goldgrün. Die Oberseite, die Flügeldecken und Schwanzdecken sind goldenbronzegrün. Die Stirneinfassung ist schwarz. Am Hals hat er einen dunkelblauen Flecken. Die Brust ziert ein cremefarbenes Brustband. Die Unterseite ist dunkelblau. Die blaugrünen Unterschwanzdecken weisen weiße Säume auf. Die Flügel sind schwärzlichpurpurn. Ein weiteres Merkmal ist ein kleiner weißer Fleck hinter dem Auge. Der 21 Millimeter gerade spitze Schnabel und die Füße sind schwarz. Die Oberseite und die Flügel des Weibchens sind gleich wie beim Männchen. Die Stirn und die Kehle sind goldgrün, wobei die Kehle eine dunkelbraune Einfassung hat. Der Halsseitenfleck ist blau. Die graue Unterseite ist blau und blaugrün gescheckt. Unterschwanzdecken und Brustband sind grauweiß. Der Schwanz ist ähnlich wie bei Männchen hat aber an den seitlichen Federpaaren graue Spitzen. Die Flügel sind schwärzlichpurpurn.
Der Vogel kommt in den Hochgebirgen der Serra do Caraça, Serra do Santo und Serra do Cipó von Minas Gerais in Höhen zwischen 900 und 2000 Metern vor. Die drei Unterarten bewohnen getrennte Biotope dieser Höhenlagen. Das Gebiet ist geprägt von Bromelien durchsetzten Velloziaceae, Kakteen, Vochysiaceae, Myrtengewächsen, Amaryllisgewächsen, Wolfsmilchgewächsen, Seifenbaumgewächsen und Riemenblumengewächsen, die auf mehr oder weniger großen Felsformationen wachsen. Unterhalb dieser Vegetation geht das Gebiet in tropischen Regenwald über. Neben dem Amethystohrkolibri (Colibri serrirostris) und einer Unterart des Goldbauch-Smaragdkolibri (Chlorostilbon lucidus pucherani) ist er die häufigst vorkommende Kolibriart dieser Region.
Der Kolibri ist sehr standorttreu, d. h. man kann ihn oft genau auf den gleichen Zweigen beobachten. Dabei verteidigt er sein Platz vor allem in den Morgenstunden gegen vorbeifliegende Konkurrenten, die auf Futtersuche sind. Er sitzt in ca. 3 Meter Höhe auf seinem Ast und singt. Meist fliegt er in Höhen zwischen ein und zwei, nur selten höher als ca. acht Meter über dem Boden. Das Weibchen baut ihr Nest alleine relativ frei in Höhen von ca. 60 Zentimetern. Für den Bau verwendet sie gröbere Pflanzenteile und Flugsamen von Korbblütlern, die mit Kakteenwatte und Spinnenfäden befestigt werden. Alle Nester haben eine gelblichweiße Färbung und sind in dünne Astgabeln gebaut. Will der Kolibri sich putzen, so taucht er seine gespreizten Schwanzspitzen ins Wasser und schüttelt dann das Wasser über seinen Körper.[1]
Bisher sind drei Unterarten bekannt, die sich vor allem durch ihre Färbung und Verbreitungsgebiet unterscheiden. Es handelt sich hierbei um:[2]
Coenraad Jacob Temminck beschrieb den Kolibri unter dem Namen Trochilus scutatus. Als Fundort gab er Brasilien an. Temminck war jeweils ein Typusexemplar im Hof-Naturalien-Cabinet, gesammelt von Johann Natterer, und eines im Muséum national d’histoire naturelle, gesammelt von Augustin François César Prouvençal de Saint-Hilaire, bekannt.[3][6] Es war John Gould, der ihn in seiner Lieferungen 1 seiner Kolibritafeln 1849 in der neuen Gattung Augastes einordnete.[7][8] Dieser Name ist griechischen Ursprungs und leitet sich von »augastēs, augē αυγαστης, αυγη« für »Lichtgeber, Radiant, Sonnenlicht« ab.[9] Das Artepitheton »scutatus« kommt aus der lateinischen Legionärssprachwelt und bedeutet mit dem Langschild versehen, was sich auf das typische Gesichtsschild des Kolibris bezieht. Dieses wiederum leitet es sich von »scutum« für »Schild, Langschild« ab.[10] »Ilseae« widmete Rolf Grantsau seiner Frau Ilse.[11] »Soaresi« vergab Augusto Ruschi zu Ehren seines Freundes Júlio Soares.[12]
Der Grünmaskenkolibri oder Schildkolibri (Augastes scutatus) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Diese endemische Art kommt nur in Brasilien vor. Der Bestand wird von der IUCN als „potenziell gefährdet“ (Near Threatened) eingestuft.