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Dunkelkehl-Schattenkolibri ( Almanca )

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Der Dunkelkehl-Schattenkolibri (Phaethornis squalidus) oder Schwarzkehleremit ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die endemisch in Brasilien ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale

Der Dunkelkehl-Schattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 10,0 bis 12,5 cm, bei einem Gewicht von ca. 2,5 bis 3,5 g.[1] Die Oberseite ist dunkel bronzegrün, der Oberkopf schwärzlich mit rostfarbenen Federsäumen. Die Unterseite ist schmutzig rostfarben. Die schwärzliche Kehle wirkt schuppig. Die Ohrdecken sind schwarzbraun, der Überaugen- und Bartstreif weißlich ocker. Die Flügel sind schwärzlich purpurn. Die Unterschwanzdecken sind schmutzigen ockerfarbenen, die Oberschwanzdecken mit rostroten Säumen. Die schwärzlich grünen Schwanzfedern haben eine breite schwärzliche subterminale Binde. Das äußere Paar der Steuerfedern haben blasse rotbraune, die übrigen weiße Spitzen. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel gelb mit schwarzer Spitze. Die Füße sind hornfarben.[2] Das Weibchen ist etwas blasser mit einem etwas gebogeneren Schnabel.[1]

Verhalten und Ernährung

Der Dunkelkehl-Schattenkolibri ernährt sich wie andere Kolibris von Nektar. Ebenso ernährt er sich von kleinen Arthropoden. Sein Ernährungsverhalten ist bisher aber wenig erforscht.[1]

Lautäußerungen

Der Gesang besteht aus komplexem Getriller mit hellen Phrasen, die er beständig in gleicher Art wiederholt. Die Phrasen variieren leicht, bestehen aber typischerweise aus wechselnden hellen Tönen und einigen mehr nasalen Lauten, die mit zwei lauten hellen Tönen enden. Diese klingen wie tsi-tiii-tsa-tsa-tsi-tschoo-tschoo. Außerdem gibt er ein helles tsii von sich.[1]

Fortpflanzung

Die Brutzeit ist von Oktober bis Februar. Das keilförmige Nest baut er an der Spitze der Innenseite von Palmenblättern. Die Nester sind ca. 102 mm hoch. Der Außenradius beträgt ca. 42 mm, der Innenradius ca. 23 mm und ist innen 18 mm tief. Das Gelege besteht aus zwei Eiern, die ca. 0,41 g schwer und ca. 9,0 × 14,0 mm groß sind. Die Brutdauer beträgt ca. 14 bis 16 Tage. Nach 20 bis 24 Tagen werden die Nestlinge flügge.[3]

Verbreitung und Lebensraum

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Verbreitungsgebiet (grün) des Dunkelkehl-Schattenkolibris

Der Dunkelkehl-Schattenkolibri bevorzugt das Unterholz von feuchtem küstennahem und angrenzendem Bergwald und dichte Sekundärvegetation. Berichte über sein Vorkommen gibt es von Höhenlagen von Meeresspiegel bis 2250 Meter.[1] So kommt er in den Küstengebirgen von Espírito Santo bis Rio Grande do Sul vor.[2]

Unterarten

Die Art gilt als monotypisch.[4] Trochilus leucophrys Nordmann, 1835[5] und Trochilus intermedius Lesson, RP, 1832[6][A 1] gelten als Synonyme.

Migration

Das Zugverhalten des Dunkelkehl-Schattenkolibris ist bisher nicht erforscht. Es wird aber vermutet, dass er ein Standvogel ist.[1]

Etymologie und Forschungsgeschichte

Die Erstbeschreibung des Dunkelkehl-Schattenkolibris erfolgte 1822 durch Coenraad Jacob Temminck unter dem wissenschaftlichen Namen Trochilus squalidus. Die Typusexemplare hatte Temminck von Johann Natterer (1787–1843), der dieses in Brasilien gesammelt hatte.[7][A 2] 1827 führte William Swainson die Gattung Phaethornis für den Östlichen Langschwanz-Schattenkolibri (Phaethornis superciliosus (Linnaeus, 1766)) ein[8]. Der Begriff »Phaethornis« leitet sich aus den griechischen Worten »phaethōn Φαέθων« für »der Leuchtende, der Strahlende« und »órnis όρνις« für »Vogel« ab.[9] Der Artname »squalidus« steht für »rau, steif, dreckig« von »squalere« steht für »grob sein«.[10] »Leucophrys« ist ein griechisches Wortgebilde aus »leukos λευκος« für »weiß« und »ophrys, ophryos οφρυς, οφρυος« für »Augenbraue«.[11] Das lateinische »intermedius« bedeutet dazwischen.[12]

Literatur

  • Christoph Hinkelmann, Guy Maxwell Kirwan, Peter Boesman: Dusky-throated Hermit (Phaethornis squalidus). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
  • Rolf Grantsau: Die Kolibris Brasiliens. Expressão e Cultura, Rio de Janeiro 1988, ISBN 978-85-208-0101-7.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Coenraad Jacob Temminck: Nouveau recueil de planches coloriées d'oiseaux: pour servir de suite et de complément aux planches enluminées de Buffon (Tafel 66, Figur 2 & Text). Band 4, Lieferung 20. Legras Imbert et Comp., Straßburg 1822 (biodiversitylibrary.org).
  • William Swainson: A Synopsis of the Birds discovered in Mexico by W. Bullock, F.L.S. and H.S. and Mr. William Bullock, jun. In: The Philosophical magazine: or Annals of chemistry, mathematics, astronomy, natural history and general science. Band 1, Nr. 85, 1827, S. 433–442 (biodiversitylibrary.org).
  • Alexander von Nordmann in Georg Adolf Erman: Kapitel I. Vögel, II. Säugethiere, III. Amphibien, IV. Fische in Reise um die Erde durch Nord-Asien und die beiden Ocean, in den Jahren 1826, 1829 und 1830. Naturhistorischer Atlas. G. Reimer, Berlin 1835, S. 1–26 (gdz.sub.uni-goettingen.de).
  • René-Primevère Lesson: Les trochilidées ou Les colibris et les oiseaux-mouches: suivis d'un index général, dans lequel sont décrites et classées méthodiquement toutes les races et espèces du genre trochilus. Lieferung 1. A. Bertrand, Paris (biodiversitylibrary.org – 1832–1833).
  • Edward Clive Dickinson, Leslie K. Overstreet, Robert Jack Dowsett, Murray Duncan Bruce: Priority! The Dating of Scientific Names in Ornithology. Aves Press Limited, Northampton 2012, ISBN 978-0-9568611-1-5.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Christoph Hinkelmann u. a.
  2. a b Rolf Grantsau, S. 41.
  3. Rolf Grantsau, S. 42.
  4. IOC World Bird List Hummingbirds
  5. Alexander von Nordmann (1835), S. 2, Eintrag 18.
  6. René Primevère Lesson, S. 65, Tafel 19.
  7. Coenraad Jacob Temminck, Tafel 120 & Text.
  8. William Swainson, S. 441.
  9. James A. Jobling, S. 301
  10. James A. Jobling, S. 363
  11. James A. Jobling, S. 224
  12. James A. Jobling, S. 206
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