Der Purpurkehlkolibri (Eulampis jugularis), auch Purpurkehl-Antillenkolibri und Granatkolibri genannt,[1] ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Sein Verbreitungsgebiet umfasst Teile der Kleinen Antillen. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.
Der Purpurkehlkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 9 bis 12 cm, bei einem Gewicht der Männchen von 9 bis 12 g und der Weibchen von 7 bis 10 g. Der schwarze leicht geborgene Schnabel des Männchens ist relativ kurz. Es ist ein kräftiger dunkler samtfarbener Kolibri. Der Wangenbereich, die Kehle und die Brust sind feurig violettrot. Der Unterschwanz und die Oberschwanzdecken glänzen metallisch grünblau. Die Flügel leuchten goldgrün. Weibchen ähneln den Männchen haben aber einen längeren und gebogeneren Schnabel. Bei immaturen Purpurkehlkolibris ist die Kehle und die Brust orange mit roten Flecken.[2]
Ihren Nektar beziehen die Vögel an einheimischen Pflanzen wie Kordien oder der zur Familie Clusiaceae gehörenden Gattung Clusia sowie von eingeführten Bäumen, wie Afrikanischer Tulpenbaum, der zu den Johannisbrotgewächsen gehörenden Gattung Delonix oder Caesalpinien. Sie sammeln von den mittleren Straten in Höhen zwischen zwei und drei Meter bis hinauf in die Baumwipfel. Gelegentlich fliegen sie die Blüten von Heliconia caribea und Bananen an. Außerdem jagen sie im Flug Insekten, doch kommt es deutlich öfter vor, dass sie Gliederfüßer von Blättern oder aus Spinnennetzen picken. Die Männchen halten sich ganzjähriges ein Futterrevier mit vielen Blüten. Die Weibchen zeigen dieses territoriale Verhalten nur außerhalb der Brutzeit.[2]
Der Gesang beinhaltet ein lautstarkes tsip und ein scharfes tschep, das die Kolibris schnell wiederholen, wenn sie beunruhigt sind.[2]
Purpurkehlkolibris leben in den Baumkronen an Waldrändern von Sekundär- und Primärwald in Höhenlagen zwischen 800 und 1200 Meter.[2]
Die Brutsaison dauert von Februar bis Mai, gelegentlich auch von Januar bis September. Das robuste kelchartige Nest legen Purpurkehlkolibris in vertikalen Ästen in Bäumen in drei bis fünf Meter über dem Boden an. Es wirkt im Vergleich zur Größe der Vögel relativ klein. Beim Bau nutzen sie weiche Pflanzenfasern und Spinnweben. Gelegentlich tarnen sie diese mit Baumrindenstreifen, Moos und Flechten, Material das sie an der Außenwand des Nests anbringen. Das Gelege besteht aus zwei Eiern und wird vom Weibchen ausgebrütet. Ein Ei hat eine Größe von 15 bis 16,2 mal 10,4 bis 10,6 mm. Die Brutzeit variiert zwischen 17 und 19 Tagen. Die Küken sind dunkel. Mit etwa 17 bis 20 Tagen werden die Nestlinge flügge, doch halten sich die Jungtiere noch ca. 2 bis 3 Wochen bei der Mutter auf. Das Weibchen ist rund ums Nest extrem territorial und attackiert selbst größere Arten, wenn sie sich bis ca. 10 Meter dem Nest nähern.[2]
Auf einigen Inseln wie St. Lucia und St. Vincent kommen einzelne Purpurkehlkolibris Ende Mai in Höhenlagen um den Meeresspiegel vor. Auf Barbuda, La Désirade, Îles des Saintes und Bequia sieht man sie eher nur zufällig. Wenige Berichte gibt es von Grenada und Barbados. Ganz selten sieht man sie auch als Irrgast auf den Großen Antillen.[2]
Die Art gilt als monotypisch.[3]
Ursprünglich beschrieb Carl von Linné den Purpurkehlkolibri unter dem Namen Trochilus jugularis. Als Sammelort gab er irrtümlich Cayenne und Suriname an.[4] Im Jahr 1831 führte Friedrich Boie den neuen Gattungsnamen Eulampis ein.[5][A 1] Dieser Name setzt sich aus den griechischen Worten »eu ευ« für »schön« und »lampēs λαμπης« für »Sonne« zusammen.[6] »Jugularis« leitet sich vom lateinischen »iugulum« für »Kehle« ab.[7]
Der Purpurkehlkolibri (Eulampis jugularis), auch Purpurkehl-Antillenkolibri und Granatkolibri genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Sein Verbreitungsgebiet umfasst Teile der Kleinen Antillen. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.