Die Scheiden-Kronwicke (Coronilla vaginalis)[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kronwicken (Coronilla) in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).
Die Scheiden-Kronwicke wächst als ausdauernde krautige Pflanze oder als ein Halbstrauch. Die Sprossachsen sind mehr oder weniger aufsteigend mit niederliegenden, kahlen Äste, die eine Länge von etwa 5 bis 25 Zentimetern erreichen können.
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind kurz gestielt. Die unpaarig gefiederte Blattspreite besitzt drei bis sechs Blättchenpaare. Die knorpelrandigen, 3 bis 10 Millimeter langen, leicht fleischigen Blättchen sind von bläulich-grüner Farbe und verkehrt-eiförmig. Das unterste Laubblattpaar steht deutlich vom Blattgrund entfernt. Die eiförmigen Nebenblätter sind verwachsen und besitzen etwa die Größe der Fiederblättchen.
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Fünf bis zehn Blüten stehen in doldigen Blütenständen zusammen. Der Blütenstiel ist etwa ein- bis eineinhalbmal so lang sind wie der Kelch.
Die zwittrige Blüte ist zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Schmetterlingsblüte ist gelb.
Die geschnäbelte und hängende Hülsenfrucht ist deutlich gegliedert, sechskantig und an vier Kanten geflügelt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16[2] oder 12[1][3].
Es gibt Fundortangaben für Deutschland, Österreich, die Schweiz, Frankreich, Italien, Ungarn, die ehemalige Tschechoslowakei, das ehemalige Jugoslawien und Albanien.[4]
Sie kommt in Mitteleuropa nur in den Gebirgen häufiger vor. In Frankreich wächst die Scheiden-Kronwicke im französischen Jura sowie in den französischen Alpen (Savoyen und Dauphiné)[5]. In der Schweiz kommt sie im Jura und im Mittelland verbreitet vor.[6] In Österreich ist die Scheiden-Kronwicke zerstreut bis mäßig häufig im ganzen Gebiet verbreitet.
In Deutschland kommt die Scheiden-Kronwicke nach Floraweb häufiger nur in den Alpen und an Lech und Isar in der bayerischen Hochebene vor.[1] Selten ist sie auch im mittleren Deutschland wie in Thüringen und auch im nördlichen fränkischen Jura oder auf der Schwäbischen Alb zu finden. Sie steigt in den Allgäuer Alpen am Ostgrat der Kegelköpfe in Bayern bis zu einer Höhenlage von 1920 Metern auf.[7]
Die Scheiden-Kronwicke wächst in Kiefern-Steppenwaldgesellschaften sowie auf Trockenrasen. Sie gedeiht meist auf warmen, kalkhaltigen und steinigen Böden. Coronilla vaginalis ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Coronillo-Pinetum aus dem Erico-Pinion-Verband der Schneeheide-Kiefernwälder, kommt aber auch in Xerobromion-Gesellschaften mit viel Kalk-Blaugras (Sesleria caerulea) vor.[2]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2w (mäßig trocken aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[6]
Die Erstveröffentlichung von Coronilla vaginalis erfolgte 1786 durch Jean-Baptiste de Lamarck in Encyclopédie Méthodique, Botanique, 2 (1), S. 121.[8]
Die Scheiden-Kronwicke ähnelt im Habitus dem Hufeisenklee (Hippocrepis comosa). Dieser besitzt jedoch unter anderem viel kleinere Nebenblättchen, die nicht miteinander verwachsen sind.
Die Scheiden-Kronwicke (Coronilla vaginalis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kronwicken (Coronilla) in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).