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Duftschichtpilzverwandte ( allemand )

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Die Duftschichtpilzverwandten (Cystostereaceae) sind eine Familie innerhalb der Ordnung der Stielporlingsartigen (Polyporales). Ihre Fruchtkörper überziehen das Substrat schicht- oder krustenartig. Die Pilze leben überwiegend in der gemäßigten Zone und wachsen als Saprobionten auf verrottendem Holz. Die Typusgattung der Familie ist Cystostereum mit Cystostereum murrayi als Typusart.

Merkmale

Die Vertreter der Familie bilden einjährige oder ausdauernde, effuse oder pileate (hutbildend), häutige, holzartige oder krustenartige Fruchtkörper. Das Hymenium ist meist grau, ocker oder rosa gefärbt. Es kann glatt, warzig oder stachelig (odontioid) sein. Das Hyphensystem ist gewöhnlich dimitisch und an den Septen sind gewöhnlich Schnallen ausgebildet. Die Hyphen sind hyalin oder gefärbt, die Skeletthyphen zeigen keine Inkrustierung. Einige Arten haben dickwandige Hymenialzystiden. Die viersporigen Basidien sind mehr oder weniger urnenförmig oder schmal keulig und nicht verlängert. Die glatten Basidiosporen sind ellipsoid bis zylindrisch und lassen sich mit Jod nicht anfärben.[1]

Ökologie und Verbreitung

Die Familie ist besonders in der nördlich gemäßigten Klimazone weit verbreitet. Sie wachsen auf verrottendem Laub- und Nadelholz und haben wahrscheinlich alle eine saprobiontische Lebensweise.[1]

Systematik

Die Cystostereaceae werden traditionell in die Ordnung der Stielporlingsverwandten gestellt. Laut Karl-Henrik Larsson gehören zumindest die beiden Gattungen Cystidiodontia und Cystostereum zu den Champignonartigen (Agaricales) gehören.[2] Dies steht im Widerspruch zu Ergebnissen die zeigen, dass Cystostereum zur phlebioiden Abstammungslinie der Homobasidiomyceten gehört.[3]

Gattungen

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Cystostereum murrayi die Typusart der Gattung
Cystostereum
Die Gattung Cystostereum ist die Typusgattung der Duftschichtpilzverwandten und mit derzeit (Stand 2016) 7 Arten zugleich die artenreichste in der Familie. Sie ist gekennzeichnet durch das dimitische Hyphensystem und die zahlreichen Gloeozystiden. Von Crustomyces unterscheidet sie sich in erster Linie durch das Fehlen von Dendrohyphidien. Die Typusart ist Cystosterum murrayi Berk. & M.A. Curtis) Pouzar ( (Thelephora murrayi Berk. & M.A. Curtis)
Die resupinaten oder effusen oder halbresupinaten Fruchtkörper mit aufgebogenem Rand sind ausdauernd und überziehen das Substrat krustenartig. Das Hymenophor ist warzig bis odontioid (gezähnt) und mehr oder weniger weißlich. Rhizomorphe oder abziehende Hyphenstränge kommen nicht vor. Der Kontext ist hart und hat einen angenehmen Geruch. Die Pilze haben dickwandige faserartige Skeletthyphen und Schnallen tragende, stark verzweigte, hyaline generative Hyphen. Gloeocystiden oder gloeozystidioide Hyphen sind zahlreich vorhanden. Die viersporigen Basidien sind keulig und tragen eine basale Schnalle. Die ellipsoiden bis zylindrischen und dünnwandigen Basidiosporen sind glatt und lassen sich mit Jodreagenzien nicht anfärben. Die Pilze wachsen saprobiontisch auf Holz und erzeugen eine Weißfäule.[4]
Cericium
Die monotypische Gattung ist gekennzeichnet durch die Bindehyphen und zahlreiche Zystiden mit gelber Inkrustierung. Die Gattung Amethicium, in die die Typusart Cericium luteoincrustatum zuvor gestellt wurde, ist oberflächlich betrachtet ähnlich, aber unterscheidet sich deutlich durch die violette Farbe und das Fehlen von Zystiden.[5]
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Crustomyces subabruptus die Typusart
Crustomyces
Die Fruchtkörper sind wachsartig bis zäh und haften fest am Substrat an, das der Pilz schichtartig überzieht. Die Gattung ist gekennzeichnet durch ein blasses Hymenophor, das dimitische Hyphensystem, Gloeozystiden, Dendrohyphidien und glatte inamyloide Sporen. Die Lebensweise ist saprobiontisch. Die Gattung hat derzeit (Stand 2016) drei Arten.[5]
Cystidiodontia
Cystidiodontia unterscheidet sich von der Gattung Cystostereum durch die dickwandigen Sporen, Dendrohyphidien und dextrinoide Hyphen. Die Gattung Crustomyces ist oberflächlich betrachtet sehr ähnlich, hat aber dünnwandige Sporen und keine dextrinoiden Hyphen. Die Gattung besitzt derzeit (Stand 2016) drei Arten. Die Typusart ist Cystidiodontia artocreas (Berk. & M.A. Curtis ex Cooke) Hjortstam (Basionym: Hydnum artocreas Berk.& Curt. ex Cooke)
Die krustenartigen Fruchtkörper wachsen resupinat, das Hymenophor ist höckerig (grandinioid), odontioid oder stachelig (hydnoid), das Hyphensystem dimitisch, die Skeletthyphen haben keine Schnallen. Die schnallentragenden Hyphen des Subhymeniums sind dünnwandig oder haben leicht verdickte Zellwände. Gloeozystiden, mit gelblichem Inhalt, sind in der Regel zahlreich. Sie lassen sich nicht mit Sulfobenzaldehyd anfärben. Dendrohyphidien können im Hymenium vorkommen oder fehlen. Die kleinen bis mittelgroßen, viersporigen Basidien sind fast keulig und mehr oder weniger eingeschnürt. Sie tragen eine basale Schnalle. Die fast kugeligen Basidiosporen sind mäßig dickwandig und mit 3 bis 4 × 2,5–3 µm ziemlich klein. Sie sind inamyloid, indextrinoid, aber schwach cyanophil.[6][7]
Parvobasidium
Kennzeichen der Gattung Parvobasidium sind Gloeocystiden, die kleinen, keuligen Basidien und die glatten, inamyloiden Basidiosporen. Die resupinaten oder effusen Fruchtkörper überziehen das Substrat als häutiger Belag. Das Hymenophor ist glatt und cremefarben. Das Hyphensystem ist monomitisch, die Hyphen sind dünnwandig, hyalin und tragen an den Septen Schnallen. Neben den kleinen dünnwandigen Basidien, findet man keulige Gloeozystiden. Die Gattung enthält derzeit drei Arten (Stand 2016). Die Typusart ist Parvobasidium cretatum (Bourdot & Galzin) Jülich [8][9]
Parvodontia
Es handelt sich um eine monotypische Gattung. Der Holotypus von Parvodontia luteocystidia Hjortstam & Ryvarden wuchs auf Bambus und wurde in São Paulo (Brasilien) gesammelt. In Europa wurden diese Pilze noch nicht nachgewiesen. Sie besitzen resupinate Fruchtkörper, ein höckeriges (grandinioides) Hymenophor mit mehr oder weniger glatten Stacheln. Das Hyphensystem ist monomitisch, die Hyphen sind glatt, dünnwandig, mit Schnallen an allen Septen. Sulphovanillin-negative Zystiden sind zahlreich, sie können aus dem Hymenium herausragen oder eingebettet sein. Sie sind dünnwandig, und mit einem gelben Material inkrustiert. Die viersporigen Basidien sind gewunden, fast gestielt, dünnwandig und haben an ihrer Basis eine Schnalle. Die Sporen sind schmal ellipsoid, glatt, dünnwandig, inamyloid, indextrinoid und acyanophil.[10]
Physodontia
Die Gattung wird heute in die Ordnung der Borstenscheiblingsartigen (Hymenochaetales) gestellt.

Bedeutung

Die Vertreter der Duftschichtpilzverwandten sind weder als Schadpilz noch als Speisepilze von Bedeutung.

Quellen

  • J. Ginns: Genera of the North American Corticiaceae Sensu Lato. In: Mycological Society of America (Hrsg.): Mycologia. Band 90, Nr. 1, 1998, S. 1–35 (cybertruffle.org.uk/cyberliber).

Einzelnachweise

  1. a b PF. Cannon, PM. Kirk: Fungal Families of the World. CAB International, 2007, ISBN 978-0-85199-827-5, S. 96 (books.google.com).
  2. Karl-Henrik Larsson: Re-thinking the classification of corticioid fungi. In: Elsevier BV (Hrsg.): Mycological Research. 111. Auflage. Nr. 9, September 2007, S. 1040–1063, doi:10.1016/j.mycres.2007.08.001.
  3. Manfred Binder, David S. Hibbett, Karl-Henrik Larsson, Ellen Larsson, Ewald Langer und Gitta Langer: The phylogenetic distribution of resupinate forms across the major clades of mushroom-forming fungi (Homobasidiomycetes). In: Cambridge Univ Press (Hrsg.): Systematics and Biodiversity. Band 3, Nr. 2, 2005, S. 113–157 (online [PDF]). online (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  src= Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.clarku.edu
  4. A. Bernicchia und S.P. Gorjón: Fungi Europaei, Corticiaceae s. l. 12. Auflage. 2010, S. 251 (mycobank.org).
  5. a b Walter Jülich: Studies in resupinate Basidiomycetes—V. Some new genera and species. In: Persoonia-Molecular Phylogeny and Evolution of Fungi. 10. Auflage. Nr. 1, 1978, S. 137–140 (online).
  6. K. Hjortstam: Studies in tropical Corticiaceae (Basidiomycetes) V Specimens from East Africa collected by L. Ryvarden. In: Mycotaxon. Band 17, Nr. 2, 1986, S. 539–567 (cybertruffle.org.uk/cyberliber – siehe Seite 546).
  7. K. Hjortstam und L. Ryvarden: Some new and noteworthy fungi (Aphyllophorales, Basidiomycetes) from Iguazu, Argentina. In: Mycotaxon. Band 25, Nr. 2, 1986, S. 539–567 (cybertruffle.org.uk/cyberliber – siehe Seite 546).
  8. A. Bernicchia und S.P. Gorjón: Fungi Europaei, Corticiaceae s. l. 12. Auflage. 2010, S. 452 (mycobank.org).
  9. Walter Jülich: Studies in resupinate Basidiomycetes — III. Sammelwerk= Persoonia-Molecular Phylogeny and Evolution of Fungi. Band 8, Nr. 3, 1975, S. 291–305 (cybertruffle.org.uk/cyberliber).
  10. Kurt Hjortstam und Leif Ryvarden: Some new tropical genera and species of corticioid fungi (Basidiomycotina, Aphyllophorales). In: Synopsis Fungorum. Band 18, 2004, S. 20–32 (mycobank.org).
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Duftschichtpilzverwandte: Brief Summary ( allemand )

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Die Duftschichtpilzverwandten (Cystostereaceae) sind eine Familie innerhalb der Ordnung der Stielporlingsartigen (Polyporales). Ihre Fruchtkörper überziehen das Substrat schicht- oder krustenartig. Die Pilze leben überwiegend in der gemäßigten Zone und wachsen als Saprobionten auf verrottendem Holz. Die Typusgattung der Familie ist Cystostereum mit Cystostereum murrayi als Typusart.

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Cystostereaceae ( anglais )

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The Cystostereaceae are a family of fungi in the order Polyporales. The family was circumscribed by Swiss mycologist Walter Jülich in 1982.[1] As of April 2018, Index Fungorum accepts 6 genera and 18 species in the family.[2]

References

  1. ^ Jülich, W. (1981). Higher Taxa of Basidiomycetes. Bibliotheca Mycologica. Vol. 85. p. 362. ISBN 978-3768213240.
  2. ^ Kirk, P.M. (ed.). "Species Fungorum (version 28th March 2018). In: Species 2000 & ITIS Catalogue of Life". Retrieved 9 April 2018.
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Cystostereaceae ( espagnol ; castillan )

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Cystostereaceae es una familia de hongos perteneciente al orden Polyporales. Fue descrita originalmente por el micólogo suizo Walter Jülich en 1982.[1]

Referencias

  1. Jülich W. (1981). Higher Taxa of Basidiomycetes. Bibliotheca Mycologica 85. p. 362. ISBN 978-3768213240.

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Cystostereaceae ( italien )

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Cystostereaceae Jülich, 1982[1] è una famiglia di funghi basidiomiceti appartenente all'ordine Polyporales.

Tassonomia

Il genere tipo è Cystostereum Pouzar, gli altri generi inclusi sono:

Note

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Cystostereaceae: Brief Summary ( italien )

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Cystostereaceae Jülich, 1982 è una famiglia di funghi basidiomiceti appartenente all'ordine Polyporales.

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Cystostereaceae ( néerlandais ; flamand )

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Cystostereaceae is een botanische naam, voor een familie van schimmels. Volgens de Index Fungorum [15 maart 2009] bestaat de familie uit de volgende zes geslachten: Cericium, Crustomyces, Cystidiodontia, Cystostereum, Parvobasidium en Parvodontia.

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Białoskórnikowate ( polonais )

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Białoskórnikowate (Cystostereaceae Jülich) – rodzina grzybów z rzędu pieczarkowców (Auriculariales)[1].

Systematyka

Pozycja w klasyfikacji według Index Fungorum: Agaricales, Agaricomycetidae, Agaricomycetes, Agaricomycotina, Basidiomycota, Fungi[1].

Rodzinę tę do taksonomii grzybów wprowadził Walter Jülich w 1959 r. Należą do niej rodzaje[2]:

Polskie nazwy na podstawie pracy Władysława Wojewody z 2003 r[3].

Przypisy

  1. a b Index Fungorum (ang.). [dostęp 2016-04-24].
  2. CABI databases (ang.). [dostęp 2016-04-24].
  3. Władysław Wojewoda: Checklist of Polish Larger Basidiomycetes. Krytyczna lista wielkoowocnikowych grzybów podstawkowych Polski. Kraków: W. Szafer Institute of Botany, Polish Academy of Sciences, 2003. ISBN 83-89648-09-1.
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